Klimahysterie – Unwort des Jahres: Ist der Begriff Klimahysterie wissenschaftsfeindlich?

29. Januar 2020

Seit einer Reihe von Jahren kürt die “Jury Unwort des Jahres” jährlich ein Wort zum Unwort des Jahres. Sie will mit der Wahl eines Unwortes auf Schräglagen im gesellschaftlichen und medialen Diskurs aufmerksam machen, die sich durch den Gebrauch eines bestimmten Wortes oder Begriffes zeigen.

Schaut man sich die jeweiligen Unworte der letzten Jahre an, fällt einem auf, dass zumeist Begriffe “gekürt” wurden, die das Empfinden des linken Spektrums in unserer Gesellschaft verletzt haben.

Die Wahl eines Unwortes war also zumeist Ausdruck einer im weiteren Sinne linken politischen Haltung oder Gesinnung, die aber den medialen Mainstream in unserer Gesellschaft widerspiegelt.

Kommen wir zur diesjährigen Auswahl, die auf den Begriff “Klimahysterie” fiel.

Nun mag dem aufmerksamen Beobachter nicht entgangen sein, dass das Jahr 2019 in der veröffentlichten Debatte von der Diskussion über den Klimawandel, oder wie es seit neuestem heißt, der “Klimakrise” geprägt wurde.

Diesen Begriff haben sich die meinungsprägenden links – liberalen Medien weltweit ausgedacht, um die mediale Dramatik zu steigern. Nicht das Klima hat sich zuletzt geändert, sondern die mediale Semantik und der Propagandismus.

Was ist nun eine Hysterie? Laut Duden ist es im Sprachgebrauch eine [allgemeine] nervöse Aufgeregtheit, Erregtheit, Erregung, Überspanntheit.

Demzufolge ist eine Klimahysterie eine nervöse Aufgeregtheit und Überspanntheit im Bezug auf das Klima, den Klimawandel oder die “Klimakrise”.

Vor allem verlässt eine Hysterie in der Regel den Boden der Rationalität. Sie ist ihrem Wesen nach irrational und ist deswegen ungeeignet, Probleme zu definieren, geschweige denn zu lösen.

Dass der Diskurs über den Klimawandel im Jahre 2019, angefeuert durch die links – grünen Medien, in Deutschland teilweise hysterische Züge angenommen hat, ist wohl unbestritten.

Gerade weil der Boden der Rationalität im medialen Diskurs oftmals verlassen wurde, hat der Begriff der Klimahysterie die Runde gemacht.

Dies mag die “Jury Unwort des Jahres” nicht wahrhaben wollen, weil ihrer Auffassung nach der Klimahype, um den Begriff Hysterie zu vermeiden sachlich gerechtfertigt ist und somit der Begriff Hysterie eine ungerechtfertigte, sogar unwissenschaftliche Kritik am veröffentlichten Diskurs über den Klimawandel darstellt.

Sie übersieht dabei, dass durch den (links – grünen) medialen Diskurs über den Klimawandel quasi ein Klima der Klimahysterie geschaffen wurde, was allein schon damit begann, dass man den Begriff “Klimawandel” durch “Klimakrise” ersetzte, um die Diskussion zu emotionalisieren.

Jetzt sollen also diejenigen, die den Begriff “Klimahysterie” gebrauchen, durch dessen Wahl zum Unwort des Jahres durch ein links – grünes Gremium medial abgestraft werden, denn es kann ja nicht sein, dass ein mediales Aufblasen der “Klimakrise”, (dieser Begriff ist ja nun mal eine Schöpfung der links – grünen Medien) als Klimahysterie bezeichnet wird.

Denn es kann natürlich grundsätzlich nicht sein, dass etwas, was sich die grünen Medien ausdenken, negativ bewertet wird. Dagegen muss man sich wehren. Deswegen wurde Klimahysterie zum Unwort des Jahres gewählt.

Damit aber nicht genug. Denn, um dem ganzen noch die Krone aufzusetzen, wurde der Begriff der Klimahysterie als wissenschaftsfeindlich bezeichnet:

"Es ist eine Kritik an unsachlicher Kritik: Mit der Wahl des "Unworts" 2019 soll die neue Wissenschaftsfeindlichkeit angeprangert werden."

Und:

"Was wir hingegen kritisieren, ist die Wissenschaftsfeindlichkeit, die im diesjährigen Unwort zum Ausdruck kommt."


Das muss man sich mal einen Moment auf der Zunge zergehen lassen.

Der Begriff der Klimahysterie wird als wissenschaftsfeindlich bezeichnet, obwohl der mediale Diskurs über den Klimawandel (von den Medien zur Klimakrise erklärt) den Boden der Realität im letzten Jahr mehr und mehr verlassen hat und obwohl es gerade diejenigen waren, die diesen Begriff zur Charakterisierung der veröffentlichten Debatte verwendeten, die für mehr Realismus und zu einer Rückkehr auf den Boden der klimawissenschaftlichen Tatsachen mahnten, wie u. a. auch dder Klimawissenschaftler Hans von Storch, neben vielen anderen, so auch auf diesen Seiten hier.

(Hier ein Auszug des Spiegel Interviews mit Hans von Storch:

SPIEGEL: Auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos hat die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg erneut gefordert, wir sollten angesichts der globalen Erwärmung in Panik ausbrechen. Hat sie recht?

Storch: Wenn jemand Freude an Panik hat, bitte schön. Ich verstehe durchaus, dass viele Menschen verzweifeln angesichts der Probleme in der Welt. Aber allein wegen des Klimawandels Panik zu verbreiten, ist für mich die Wichtigtuerei von reichen Nordeuropäern.

SPIEGEL: Den Staatenlenkern wirft Greta Thunberg vor, nichts gegen den Klimawandel zu unternehmen. "Unser Haus steht noch immer in Flammen", erklärte Thunberg in Davos. "Eure Untätigkeit heizt die Flammen weiter an, und zwar stündlich."

Storch: Ich bezweifle, dass junge unausgebildete Leute in Nordeuropa beurteilen können, was Regierungschefs in China, Tansania oder Polen tun oder nicht tun – geschweige denn welche schwierigen Abwägungsprozesse in den einzelnen Ländern ablaufen. Was die jungen Klimaaktivisten anbieten, ist ein wilder Mix aus Fakten und Spekulationen. Das hilft uns nicht weiter.

SPIEGEL: Greta Thunberg und ihre Anhänger fordern, mehr auf die Wissenschaft zu hören. Das müsste Ihnen doch gefallen.

Storch: Keineswegs. Frau Thunberg meint wohl vor allem jene Wissenschaftler, die sagen, was sie hören will…..

Und weiter:

SPIEGEL: Ist die Panik der streikenden Jugendlichen begründet?

Storch: Nein. So schnell wird die Menschheit schon nicht untergehen. Gefüttert wird das um sich greifende Ohnmachtsgefühl leider durch manche meiner Forscherkollegen, die vor einer bevorstehenden Endzeit warnen. Solche Leute tun der Wissenschaft keinen Gefallen, weil sie die kritische Distanz aufgeben…..)



Es ist gerade die Unwissenschaftlichkeit, die Einseitigkeit, die mit dem medialen Klimaalarmismus einhergeht (das alleinige Hervorheben von unwahrscheinlichen Extremszenarien als die wahrscheinlichsten), das Verwechseln und Geichstellen von Szenarien, Theorien, Hypothesen, Computersimulationen mit Daten, Zahlen, Fakten und mit Behauptungen, Vermutungen und Spekulationen, die die Klimahysterie angetrieben haben.

Die Klimadebatte in Deutschland im Jahre 2019 war genau dadurch gekennzeichnet: Durch Klimahysterie, die den Bezug zur Wissenschaftlichkeit verloren hat. Deswegen war und ist der Gebrauch des Begriffs Klimahysterie für den medialen Diskurs gerechtfertigt.

Nicht der Gebrauch des Wortes Klimahysterie ist wissenschaftsfeindlich, sondern er mahnt vielmehr die Rückkehr zum Boden der wissenschaftlichen Tatsachen an, die in den Medien verloren gegangen ist.

Und es geht dabei nicht um die Frage, ob CO2 ein Treibhausgas ist, oder nicht, oder ob es wärmer geworden ist oder nicht, sondern es geht darum, wie groß der Anteil von Treibhausgasen an der Erwärmung ist, um wieviel es künftig wärmer wird, und welches die Auswirkungen auf Natur und menschliche Aktivitäten sind.

Und hier ist nahezu alles ungeklärt, mit Ausnahme der Tatsache, dass es sich wesentlich weniger stark erwärmt, als Klimamodelle errechnen, dass auch Klimaextreme nicht zugenommen haben, mit Ausnahme der Zunahme heißer Sommertage und der Abnahme kalter Wintertage.

Wetterextreme, wie Stürme, Überschwemmungen, Hurricane, Tornados etc. sind entgegen der Behauptungen in den Medien generell – und auch in Deutschland – langfristig nicht häufiger geworden.

Der Grundirrtum, dem auch die “Jury Unwort des Jahres” unterliegt, ist, dass sie glaubt, die Darstellung des Klimawandels in den links – grünen Medien sei korrekt.

Nein, sie ist es nicht, wie wir und andere nicht müde werden, darzulegen.