Gute Anlageberatung

23. Juni 2015

Es ist immer wieder eine wahre Freude, Kolumnen des Klimaclowns Paul Farrell auf der Wirtschaftinformationsseite marketwatch.com zu lesen.

So auch diesmal wieder.

Kaum jemand ist in der Lage, soviel geballten Unfug auf einmal über den Klimawandel zu produzieren, wie Paul Farrell (Vielleicht noch mit Ausnahme des gern von ihm zitierten Joe Romm, des schrillen Klima - Pitbulls von Think Progress .

Farrell´s diesmaliges Anliegen: Sofort aus allen Aktien der fossilen Energiewirtschaft aus- und in die Papiere Erneuerbarer Energien einsteigen. So auch gesagt in einer vom ehemaligen New Yorker Bürgermeisters und Milliardärs Michael Bloomberg (Ja, genau der It´s - global - warming - stupid! Bloomberg, der vor drei Jahren gesagt hat, der Superstorm Sandy sei eine Folge der globalen Erwärmung!) gesponserten Studie. Die Aktien der fossilen Energien seien die Aktien der republikanischen Klimaleugner und werden wegen der absehbaren Klimapolitik künftig nur Verluste einfahren (und die Aktien der Erneuerbaren sind dann wohl die Aktien der demokratischen Klimaalarmisten).

Farrell, Romm und Co. sollten sich vielleicht einmal folgende Fragen stellen:

Wieso pushen die Finanzwirtschaft, Hedgefondmanager und Milliardäre, wie Michael Bloomberg, Tom Steyer, Hank Paulson, aber auch die Münchener Rück, die Deutsche Bank, die Weltbank etc. Investitionen in Erneuerbare Energien? Sicherlich nicht aus reiner Menschenfreundlichkeit, sondern, weil sie sich hohe Gewinne davon versprechen.

Ferner: Sind Investitionen in Erneuerbare Energien auch ohne Subventionen der Steuerzahler lebensfähig? Bislang nämlich nirgendwo auf der Welt.

Und: Ist eine sichere, bezahlbare und umfassende Energieversorgung nur auf Basis Erneuerbarer heute oder in den kommenden Jahren absehbar? Nein, nirgendwo.

Und weiter: Weiß Farrell, dass die Nutzung fossiler Energien in den letzten 1 – 2 Jahrzehnten erheblich ausgeweitet wurde, (vor allem in den Nicht OECD Staaten) trotz aller Klimakatastrophenpolemik?

Und ist ihm ferner klar, dass die weltweite Nutzung fossiler Energien künftig auch dann ausgeweitet wird, wenn es in den Industriestaaten klimapolitische Restriktionen für die Nutzung fossiler Energien geben sollte?

Was Bloomberg und Konsorten mit Hilfe von Farrell und Co. da machen ist nichts weiter als klassisches „Pump and Dump“ von Aktien.

Die Nutzung erneuerbarer Energien wird in den kommenden Jahrzehnten sicherlich ausgeweitet – ob sich das auf die Aktienkusentwicklung positiv auswirkt, bleibt abzuwarten.
Denn die Aktien Erneuerbarer haben in den letzten Jahren einen klassischen „Boom und Bust“ Zyklus durchlaufen, und wer zum verkehrten Zeitpunkt auf den verkehrten Wert aufgesprungen ist, hat sich sehr schnell eine „blutige Nase“ geholt.

Dass dem so ist (und war), kann man beispielhaft sehr schnell überprüfen, wenn man die Kursentwicklung eines der Standardanlagefonds betrachtet, der in Aktien der Solarwirtschaft investiert, nämlich den Guggenheim Solarfund (Börsenkürzel TAN).

Der 10 Jahreschart zeigt, wie desaströs eine Anlage in diese Werte gewesen ist. Während des Klimahypes 2007 stand der Fond auf ca. $ 300 und kollabierte dann bis Ende 2012 auf unter $ 15. Eine erfolgreiche Aktienanlage sieht anders aus.

Allerdings hat sich der Kurs seither wieder verdreifacht – unter starken Schwankungen: Anfang 2014 war der Kurs bei ca. $50, Anfang 2015 bei $33, und wie es weitergeht, weiß man nicht. Auch ein Kurs von $45 – wie im Augenblick – ist recht weit vom Höchststand bei $300 entfernt.

Die Aktien der fossilen Energiewirtschaft haben seit 2014 ebenfalls gelitten, vor allem natürlich unter den fallenden Ölpreisen.

Gesetzt den Fall, Farrell und Bloomberg und Co. hätten Recht und die Energieversorgung würde bis 2050 zu 50% auf Erneuerbare umgestellt, was in etwa das G7 Ziel von Elmau ist.

Wäre es dann ratsam, Aktien der fossilen Energiewirtschaft jetzt zu verkaufen und Aktien Erneuerbarer zu kaufen nur weil Erneuerbare in 35 Jahren 50 % der Energieversorgung darstellen sollen?

Das wäre natürlich absolut töricht, weil man Aktien nicht aufgrund von Gewinnerwartungen in 30 oder 40 Jahren kauft oder verkauft, sondern aufgrund von Gewinnerwartungen in den nächsten 2, 3, 4 oder allenfalls 6 Quartalen.
Hoffnungswerten wie z. B. Solarcity SCTY oder Tesla Motors TSLA, deren Geschäftsmodell nicht so ganz klar ist, die Verluste machen, und die vom Charisma eines Elon Musk leben, könnte es ähnlich ergehen, wie den Internetaktien zwischen 2000 und 2002, als Hoffnung und Spekulation diese Werte auf abstruse Bewertungen aufgeblasen haben und die anschliessend kollabiert sind.

Die Nutzung fossiler Energien wird weltweit in den kommenden 1 - 2 Jahrzehnten weiter steigen - egal, was Bloomberg und Co. sagen oder fordern.
Deswegen werden ausgewählte Aktien der fossilen Energiewirtschaft noch auf viele Jahre hinaus eine gute Kursentwicklung und Dividendenrendite bieten – vor allem die Papiere der weltweit operierenden Multis. Diese Werte sind stark vom Ölpreis abhängig, und wer während der Ölpreis - Schwächephasen kauft, wird langfristig (3 – 5 Jahre) eine gute Rendite erwirtschaften.

Deswegen ist die Empfehlung Farrell´s, Aktien der fossilen Energiewirtschaft jetzt abzustoßen, weil durch klimapolitische Maßnahmenn die langfristigen Gewinnaussichten geschmälert werden, völliger Humbug (wie fast alles, was er sagt). Langfristig gesehen sind wir nämlich alle tot.

Bei der Aktienanlage zählt überwiegend das, was sich in einem überschaubaren Zeitrahmen abspielt.

Grundsätzlich sollte man sein Geld natürlich nur dort anlegen, wo man sich die höchste Rendite verspricht. Ob das im Augenblick bei den Aktien der Erneuerbaren oder bei Aktien der fossilen Energiewirtschaft der Fall ist, sei dahingestellt. Entscheidender als die Frage, ob man in Öl- oder Solaraktien investieren sollte, ist, ob andere Papiere doch attraktiver sind.