Dicker Block im Lufthaus: FAZ prügelt auf Klimaskeptiker ein



11. Februar 2011


Unter dem Titel „Dicke Luft im Blockhaus – Öldollar Affaire: Wie ein Klimaleugner Kasse macht“ lieferte Joachim Mueller - Jung am 28. 1. 2011 - passender weise im Feuilleton der FAZ - in punkto Recherche, Analyse und Objektivität ein journalistisches Highlight ab.

Was war geschehen? Henry Waxman, Ko-Sponsor des Waxman – Markey Klimaschutzgesetzes, das vom US – Senat nicht abgesegnet wurde, weil der Senat den zweifelhaften klimapolitischen Nutzen von Waxman’s Gesetzesvorlage erkannte, verortete einen der Hauptverantwortlichen für sein politisches Debakel in Patrick Michaels, prominenter Klimawissenschaftler in den USA, der mit gut recherchierten Argumenten den Klimaalarmisten das Leben schwer macht.

Michaels tritt häufiger bei Congress und Senatsanhörungen auf – als Klimaexperte und nicht als Industrielobbyist.

Michaels war früher Professor an der Universität von Virginia (und nicht Vermont wie in der FAZ berichtet) und ist jetzt u. a. Senior Fellow am Washingtoner Cato Institut, einem „Think Tank“, der als libertär, aber nicht als konservativ gilt.

Michaels, von Mueller-Jung als „berüchtigter Klimaleugner“ verleumdet, veröffentlicht häufig in der klimawissenschaftlichen Fachliteratur und kann als außerordentlich kompetenter Fachmann gelten.

Waxman war und ist sauer auf Michaels.
Was macht man jetzt, wenn man mit Argumenten nicht gegen einen Mann wie Michaels angehen kann? Getreu der alten Devise, wenn Du keine guten Argumente mehr hast, greife die Person an, schlägt Waxman jetzt zu.

Character Assassination nennt man das. Die gutbürgerliche und liberale FAZ hilft gern dabei.

Was immer gut ankommt: Verbindungen zur Industrie herstellen. Dabei muss man zwischen der „bösen“ und der „guten“ Industrie unterscheiden. Die gute Industrie ist diejenige, die von einer verschärften Klimaschutzgesetzgebung profitiert, und sie darf – von den Main Stream Medien unbelästigt – soviel Geld ausgeben, wie sie will, um ihre finanziellen Interessen in der Klimadebatte zu vertreten.

Die „böse“ Industrie, die von dieser Gesetzgebung Nachteile erführe, darf das hingegen nicht, und vor allem darf sie keine Wissenschaftler finanzieren und von ihnen Gutachten einholen, die ihre Position unterstützen.

Und vor allem sind diejenigen Wissenschaftler böse, die sich von dieser Seite der Industrie Forschung finanzieren lassen.

Konkret: Wenn in den USA eine Reihe von Industrie- und Energieversorgungsunternehmen, die in der US Climate Action Partnership vereint sind, schärfere Klimaschutzmassnahmen unterstützen und dafür erhebliche Mittel einsetzen, weil sie sich davon finanzielle Vorteile versprechen und Umweltgruppen dem Vernehmen nach ca. 100 Mio. US$ zur Durchsetzung dieses Vorhabens ausgegeben haben, dann ist das OK, wenn andere erheblich bescheidenere Beträge ausgeben, um dies zu verhindern, dann ist das nicht OK.

In welcher Welt leben wir eigentlich?

Ob und in welchem Umfang Michaels von der Ölindustrie gefördert wird, entzieht sich der Kenntnis von Climatetruth.
Obwohl es schwer fällt, ein Industrieunternehmen wie Exxon sympatisch zu finden, das pro Quartal im Jahre 2008 einen Gewinn vor Steuern in Höhe von ca. 10 Mrd. US$ erwirtschaftet hat (das sind etwa 100 Mio. US$ pro Tag) - und zwar über hohe Benzinpreise auf unser aller Kosten - geht das an der Sache vorbei.
Denn entscheidend ist die Qualität der klimawissenschaftlichen Argumente, und nicht, wer was finanziert und wer welche Interessen verfolgt.
Im Zweifelsfall nämlich immer die eigenen.

Auch wenn Exxon Millionenbeträge gegen verschärften Klimaschutz ausgibt, dann kann man allenfalls den Eindruck gewinnen, Exxon nimmt die Gefahr der Klimaschutzpolitik für sein Geschäftsmodell nicht besonders ernst, denn sonst würde Exxon nicht nur Millionenbetrage sondern etwas mehr aufwenden.

Exxon verdient 100 Mio. US$ pro Tag, 1Mio US$ an die Klimaskeptiker wären Einhundertstel eines Tagesverdienstes.

Vergleicht man das mit den Summen, mit denen die Klima- und Umweltforschung weltweit pro Jahr aus Steuergeldern finanziert wird, nämlich mehrere Milliarden US$, etwa das tausendfache dessen, was die Energiewirtschaft den Klimaskeptikern einigen unbestätigten Quellen zufolge zuwendet, dann drängt sich die Absurdität der Behauptung förmlich auf, Ölkonzerne würden mit ihren Brosamen an Geldern das klimawissenschaftliche uznd klimapolitische Ruder herumreißen können.

Genauso gut könnte man auch die Seriosität und Objektivität der aus Steuermitteln finanzierten Forschung der Klimaalarmisten mit dem Argument hinterfragen, dass sie ja alarmistisch sein müsse, sonst gäbe es keine Anschlussförderung und ihre Klimaforschungsinstitute müssten dicht gemacht werden.

Mueller-Jung kann es dann auch nicht lassen, Climategate als weitgehend entschärft hinzustellen, obwohl genau nichts entschärft wurde und alles, was im Laufe der Zeit offen gelegt wurde, das flaue Gefühl gegenüber der Aufrichtigkeit einiger, im IPCC Prozess maßgeblicher, Klimaforscher bestätigt hat.

Nämlich Forschung nach dem Aschenputtel Prinzip: Die guten ins Kröpfchen, die schlechten ins Töpfchen. Was in die eigene Linie passt, wird akzeptiert und aufs Schild gehoben, was da nicht reinpasst, wird ignoriert oder schlecht geredet.

Die geistige Haltung der FAZ in dieser Angelegenheit zeigt sich exemplarisch auch darin, dass der radikale Umweltaktivist und Klimaforscher James Hansen als einer der profiliertesten NASA Forscher bezeichnet wird – ein Mann, der sich unwidersprochen verbale Entgleisungen leisten kann wie: Kohlekraftwerke seien „Todesfabriken“ und Güterzüge mit Kohle seien „Todeszüge“ – die Assoziation mit Auschwitz dürfte beabsichtigt sein. Ein Mann, der dann auch noch die Auffassung vertritt, autokratische Regierungsformen, wie die Chinas, seien besser geeignet, der Gefahr für das Weltklima entgegenzutreten.

Ist es das, was einige Klimaalarmisten wollen? Abschaffung der Demokratie um das Weltklima zu retten?

Die FAZ hat einen dicken Block im Lufthaus „Klimakatastrophe“ abgelegt.

Wenn sie auf ein derartiges Niveau absinkt, wird es Zeit, das Abonnement zu kündigen.