Temperaturtrend – Chaos

21. Mai 2015

Oft genug schon haben wir auf climatetruth.com darauf hingewiesen, dass man Klimamodellvorhersagen nicht trauen kann, insbesondere denjenigen nicht, die eine dramatische und katastrophale Erwärmung in den kommenden Jahrzehnten vorraussagen. Der Grund hierfür ist die bislang beobachtete Erwärmung, die erheblich hinter der von Modellen errechneten zurückgeblieben ist.

Offenbar kann man aber auch den beobachteten bzw. gemessenen globalen Temperaturtrends nur mit großen Einschränkungen über den Weg trauen.

Die verschiedenen Forschergruppen, die sich mit der Bestimmung globaler Temperaturtrends befassen, haben in den letzten Jahren ihre Datensätze immer wieder und immer wieder überarbeitet, meist mit dem überraschenden Ergebnis, dass es früher kälter war, als man bislang annahm, und jüngst wärmer, als geglaubt. Meist war das bei den Bodentemperaturtrends der Fall, insbesondere bei dem von der NASA im GISS bearbeiteten Datensatz. Da der langjährige Chef von GISS, Jim Hansen ein bekannter Propagandist der Klimakatastrophe ist, wurde der GISS und anderen oft unterstellt, sie würden die Datensätze bewusst manipulieren, um ein politisch gewünschtes Ergebnis („Die Erwärmung und die Klimakatastrophe ist noch schlimmer, als wir dachten“) zu erzielen.

Aber auch die Satellitentemperaturtrends waren gegen Korrekturen nicht gefeit, auch sie sind in der Vergangenheit immer wieder überarbeitet worden.
Zeigten sie noch vor ca. 10 Jahren im Gegensatz zu den Bodentemperaturen seit 1979 (dem ersten Jahr, seit Satellitendaten verfügar sind) keine – oder nur eine geringe – Erwärmung, so war die Erwärmung den Satellitendaten der University of Alabama in Huntsville (UAH; Version 5.6) zufolge zwischen 1979 und 2013 größer, als die Erwärmung bodennaher Schichten. Erstaunlicherweise nahm das kaum jemand zur Kenntnis, auch - oder vielleicht gerade - nicht die sog. „Klimaskeptiker“. Das Revisionsspiel ging allerdings weiter und nunmehr hat die UAH Gruppe ihre jüngste Überarbeitung bekannt gegeben.

Überraschung, Überraschung: Jetzt beträgt der Temperaturtrend seit 1979 auf einmal nicht mehr 0,14°C pro Jahrzehnt, sondern nur noch 0,11°C. Damit ist der UAH Satellitentrend wieder der kleinste im Vergleich zu den Ergebnissen aller anderen Forschergruppen. Eine andere Satelliten Forschergruppe, nämlich RSS zeigte aber schon seit einigen Jahren einen kleineren Trend als UAH.

Das Dumme für Klimatologen, die nicht so tief in dieser sehr speziellen Materie drinstecken ist, dass man nicht in der Lage ist, zu entscheiden, ob diese Korrekturen gerechtfertigt sind, oder nicht . In jeder dieser Überarbeitungen/Analysen steckt soviel geballtes Expertenwissen, dass außerhalb dieser Gruppen kaum jemand in der Lage ist zu entscheiden, was richtig ist oder falsch. Das soll nicht heißen, diese Korrekturen seien falsch, sondern halt nur, dass sie für Aussenstehende sehr intransparent und nicht nachvollziehbar sind.

Das Ärgerliche an dieser ewigen Herumfummelei an den Temperaturdaten ist, dass das Vertrauen der Öffentlichkeit in diesen Zweig der Klimaforschung unterminiert wird. Denn man weiß nie, ob der gegenwärtige Erkenntnisstand zuverlässig ist, oder ob nicht bereits schon nächstes Jahr andere Korrekturen wieder völlig neue Temperaturtrends zur Folge haben.

Anmerkung 27. Juni 2015: Man musste kein Jahr warten, sondern kaum einen Monat, bis wieder andere Korrekturen, diesmal an den Meeresoberflächentemperaturen seit 1998 dazu geführt haben, dass es einer Analyse von Karl et al (2015) zufolge doch einen (wenn auch geringen und statistische nicht signifikanten) Erwärmungstrend zwischen 1998 und 2014 gab. Diese Arbeit wird hier einer kritischen Würdigung unterzogen, mit dem Ergebnis, dass diese jüngsten Korrekturen wenig glaubwürdig sind.

Wie dem auch sei, der gegenwärtige Erkenntnisstand ist, dass die Erwärmung der letzten Jahrzehnte, seit 1979, je nach Temperaturanalyse zwischen 0,11 – 0,15°C pro Jahrzehnt lag, und dass es seit etwa 17 Jahren überhaupt keine globale Erwärmung mehr gegeben hat.

Egal, ob keine Erwärmung oder nur geringe Erwärmung, Fakt ist und bleibt, dass die Klimaerwärmung der vergangenen Jahrzehnte allenfalls halb so groß war, wie von Klimamodellen berechnet.

Zudem: Auch wenn die gesamte Erwärmung auf das Konto von Treibhausgasen ginge (was mit Sicherheit nicht der Fall ist), könnte man nicht von einer Erwärmung von mehr als 0,15 °C pro Jahrzehnt, also 1,5 °C in 100 Jahren ausgehen.

Forderungen nach einer Total – Dekarbonisierung der Weltwirtschaft (sowie nach einer „Energiewende“ etc.), um ein 2 Grad Ziel einzuhalten, entbehren deswegen jeglicher Grundlage, egal wie oft das gebetsmühlenartig von Angela Merkel bis zum Papst wiederholt wird.