Winter 2015/16 und Ausblick auf den März

6. März 2016

Am 29. Februar ist der meteorologische Winter 2015/16 zuende gegangen. Wie bereits die Winter 2013/14 und 2014/15 ist er in Deutschland und in Mitteleuropa sehr mild bis extrem mild ausgefallen. Der Dezember 2015 hat dabei alle bisherigen Rekorde gebrochen. Er war in der Baur´schen Temperaturreihe, die bis 1761 zurückreicht, der mit Abstand wärmste und erreichte eine Abweichung von + 5,8 Grad.

Aber auch der Januar und der Februar waren erheblich zu warm, womit die hier abgegebene Vorhersage eingetroffen ist.

In der Baur´schen Reihe war der Januar + 3,0 °C zu warm und der Februar war in Deutschland im Vergleich zum Durchschnitt 1961 – 1990 um 3,0 °C zu warm. Da der Zeitraum 1961 – 1990 in der Baur´schen Reihe deutlich wärmer als das Mittel 1761 – 1970 war, wird der Februar 2016 in der Baur – Reihe erheblich wärmer als +3 °C in Erscheinung treten.

Da die Witterung sowohl im Januar als auch im Februar im Vergleich zum langjährigen Mittel 1761 – 1970 um mindestens 3,0° C zu warm war, lassen sich wie bereits 2014 und 2015 Schlussfolgerungen auf den darauffolgenden März ziehen:

Wenn einer der beiden Wintermonate Januar und Februar mindestens 3,0°C zu warm war und der andere Wintermonat mindestens 1,0°C zu warm war, kann mit hoher Warscheinlichkeit mit einem zu warmen März und mit einiger Wahrscheinlichkeit mit einem erheblich zu warmen März gerechnet werden.

Diese Vorhersage erscheint angesichts der gegenwärtigen vergleichsweise kühlen Witterung und auch vor dem Hintergrund der numerischen Vorhersagen für die nächsten 10 – 15 Tage, die teilweise ab Mitte März mit einem Wintereinbruch rechnen, etwas verwegen.

Hierzu sollte man allerdings wissen, dass numerische Vorhersagen im 10 – Tagesbereich wenig zuverlässig sind und von Vorhersagetermin zu Vorhersagetermin und von Modell zu Modell im 12 – Stundentakt sehr stark schwanken können. Erst wenn eine Vorhersage über mehrere Termine hinweg und zwischen den Modellen einigermassen konsistent erscheint, kann man ein gewisses Vertrauen in die Vohersage gewinnen.

Dies ist in den letzten Tagen aber nicht der Fall gewesen.

Deswegen bleiben wir bei der Vorhersage, dass der März 2016 in Mitteleuropa insgesamt zu mild und mit einiger Wahrscheinlichkeit sogar sehr mild ausfallen wird.

Diese Vorhersageregel wurde aus den Witterungsanomalien zwischen Hoch- und Spätwinter der vergangenen fünf bis sechs Jahrzehnte abgeleitet. Sie beruht vermutlich auf einer starken Erhaltungsneigung der atmosphärischen Zirkulationsanomalien über dem Nordatlantik und Europa zwischen Hoch- und Spätwinter.

Deswegen erscheint die Vorwitterungsgeschichte ausschlaggebender, als notorisch unzuverlässige numerische Wettervorhersagen im 10 – Tagesbereich.

Wie es letztlich ausgehen wird, werden wir dann ja sehen.