Ein weiterer milder Winter steht bevor

7. Dezember 2015

Anfang Dezember ist traditionell die Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie der kommende Winter werden wird.
Wir haben hier bereits darüber spekuliert, dass der Winter in der grossen Mehrzahl der Fälle zu warm ausfällt, wenn der Oktober kälter als normal ist, was aus dem Datenkollektiv der vergangenen Jahrzehnte hergeleitet wurde.
Nun ist der Oktober der Baur´schen Temperaturreihe für Mitteleuropa zufolge schlussendlich etwas zu warm ausgefallen (trotz der phasenweise sehr kalten Witterung), weswegen auf dieser Grundlage keine Schlussfolgerungen auf den kommenden Winter gezogen werden können.

Robustere Hinweise auf den Charakter des bevorstehenden Winters lassen sich aber aus dem Witterungsverlauf der ersten Dezemberhälfte ableiten.

Einer der zuverlässigsten Regeln des Witterungsforschers Franz Baur besagt, dass der Winter insgesamt zu mild ausfallen wird, wenn im Dezember sowohl das erste Monatsdrittel als auch die erste Monatshälfte im Rahmen einer westlichen Luftströmung um mindestens 2° zu mild ausfällt.

Dies wird in diesem Jahr mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit der Fall sein, da bereits die erste Dezemberwoche im Zuge einer Südwestwetterlage extrem mild war (so wie bereits der gerade zu Ende gegangene November) und alle Vorhersagekarten der Wetterdienste in den kommenden 10 Tagen mit einem Andauern dieser Witterungskonstellation rechnen.

Diese Konstellation lag auch im Dezember 2013 und im Dezember 2014 vor und war damals die Grundlage dafür, einen insgesamt milden Winter vorherzusagen. Sowohl 2014 als auch 2015 sind die Vorhersagen eingetroffen.

Der kommende Winter wird also auch diesmal mit hoher Wahrscheinlichkeit zu mild ausfallen. Das heisst allerdings nicht, dass es zwischendurch keine winterlich kalten Episoden geben kann, sondern nur, dass der Winter insgesamt (Dezember 2015 – Februar 2016) zu warm werden wird.

Schlecht für die Heizölhändler, aber gut für das Portemonnaie der Bürger.