Nicht schon wieder: Saharahitze Reloaded

22. Juli 2019

Der Saharahitze - Horror liegt erst wenige Wochen zurück - und schon geht es wieder los:

Wie bereits Ende Juni baut sich in den kommenden Tagen erneut ein kräftiges Tiefdruckgebiet über dem Ostatlantik auf, dort wo in früheren Jahren das Azorenhoch gelegen hat und uns den Sommer über mit feucht - kühler Luft versorgt hat.

An der Vorderseite dieses Tiefs wird, wie Ende Juni, Sahara Heißluft von Marokko und Algerien auf dem kürzesten Landweg über Spanien und Frankreich in die Benelux Staaten und nach Deutschland transportiert.

Wie Ende Juni sollen die Temperaturen in etwa eineinhalb Kilometer Höhe, im 850 mb Niveau Werte zwischen 20 und 25 Grad erreichen, was zu Höchsttemperaturen über 40° führen könnte.

Besonders hart soll es den Vorhersagen zufolge Frankreich, die Benelux - Staaten und den Westen Deutschlands treffen.

Der erneute Hitze Horror beginnt am Dienstag und soll im wesentlichen die ganze Woche über andauern.

Der Höhepunkt der Horror - Hitze soll am Donnerstag erreicht werden.
Dann sollen die Nachmittagstemperaturen in Nordfrankreich flächendeckend bei über 40° liegen (in Südfrankreich sogar bis zu 43°), in Belgien zwischen Brüssel, Gent und Antwerpen bei etwa 41° und selbst in Holland sollen sie zwischen Venlo, Eindhoven und Bergen op Zoom bei 41° liegen.

Mit einiger Wahrscheinlichkeit werden dort neue absolute Höchstwerte der Temperatur erreicht.

Nur wenig besser sieht es entlang des Rheins aus. Von der schweizerischen bis zur holländischen Grenze muss man durchgehend mit Temperaturen zwischen 38 und 39° rechnen, hier und dort sind sogar 40° oder etwas mehr drin, was auch für Deutschland einen neuen Temperaturrekord bedeuten könnte.


Im Osten soll es nicht ganz so schlimm werden, aber mit 37 - 38° am Donnerstag sieht es nicht allzuviel besser aus.

Am Wochenende könnte die Hitze zumindest kurzzeitig etwas abgemildert und durch vereinzelte Gewitter unterbrochen werden.

Wie bereits im Juni ist auch jetzt absehbar, dass sich angesichts der erneuten Hitzewelle - und zudem ist Sommerloch - wieder die selbsternannten und andere Experten zu Wort melden und behaupten, dass sei der letzte noch fehlende Beweis für die Richtigkeit der Klimakatastrophenthese, oder der Klimakrise, wie das inzwischen heißt, und nun müssten wir ja auch wirklich umgehend eine CO2 Steuer einführen, um die Klimakrise abzuwenden.

Vergessen wird dabei natürlich absichtlich oder oder unabsichtlich, dass eine CO2 Steuer nicht in der Lage sein wird, die CO2 Emissionen drastisch zu senken (wegen der bekannten Inelastizität zwischen Energiepreisen und Energieverbrauch), und dass selbst eine völlige Einstellung der CO2 Emissionen Deutschlands und der EU am weltweiten Klimatrend nicht das allergeringste ändern wird.

Und vor allem wird das wichtigste vergessen: Die eigentliche Ursache der Hitzewelle. Nämlich extreme Anomalien der atmospärischen Zirkulation über dem Ostatlantik.

Sogar die zur Hohepriesterin der Klimaextreme hochstilisierte Friedrike Otto, die der Auffassung ist, das Risiko für extreme Hitzewellen habe sich durch die Emission von Treibhausgasen verfünffacht, hat erkannt, dass die eigentliche Ursache der extremen Hitzewelle im Juni das berühmt - berüchtigte Tief über dem Ostatlantik ist, auf dessen Vorderseite Heißluft aus der Sahara nach Norden transportiert wird.

Was allerdings die Frage aufwirft, ob sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von kräftigen Tiefdruckgebieten über dem Ostatlantik im Sommer, die ja die eigentliche Ursache von extremen Hitzewellen über West- und Mitteleuropa sind, durch die Emission von Treibhausgasen ebenfalls verfünffacht hat. Nach allem, was wir aus Klimamodellsimulationen wissen, ist das aber nicht der Fall, sondern die Frage ist ungeklärter Forschungsgegenstand. Die wissenschaftlichen Fragen um den Klimawandel sind halt keineswegs alle geklärt, egal wie oft das behauptet wird.

Bis zur Klärung dieser Frage gilt, was zum Beispiel in der "Berliner Wetterkarte" vom 1. Juli 2019 über die Ursachen des in Deutschland extrem warmen Juni ausgeführt wurde:

"Nicht nur die im vergangenen Monat häufige Advektion subtropischer Luftmassen nach Deutschland sondern auch die überdurchschnittliche Sonnenscheindauer von 161% des Normalwertes (355,6 h) waren die Ursache für diesen warmen Juni. ...."

Dies entspricht recht genau der Auffassung, die wir auf diesen Seiten wiederholt über die Ursache von warmen Sommern allgemein als auch über die Ursache von extremen Hitzewellen vertreten haben.

Auch die Klimakatastrophenpropheten könnten sich ja mal Gedanken darüber machen, was mehr zur Erwärmung der Sommer in Europa in den vergangenen Jahrzehnten beigetragen hat:

1 - 1,5 W/m2 Anstieg im menschengemachten Treibhauseffekt oder ca. 10 - 15 W/m2 Zunahme durch Anstieg der Sonnenscheindauer (bzw. auch Zunahme der Intensität der Sonneneinstrahlung durch sauberere Luft über Europa) plus einige 10 W/m2 durch Advektion wärmerer Luftmassen aus Südwest wegen Änderungen in der atmosphärischen Zirkulation.


Die Antwort dürfte wohl recht einfach sein.