Die wahren Klimakrieger



9. Dezember 2012


Die Zeit bescherte uns in ihrer Ausgabe vom 22. November 2012 einen Artikel über die „Klimakrieger“, nämlich von der Industrie finanzierte „Skeptiker“ „Leugner“ und PR Outfits, wie die von Marc Morano, in die "die Industrie" angeblich Hunderte von Millionen USD investiert, um „wirksamen Klimaschutz“ zu verhindern.

Aber sind sie die wirklichen „Klimakrieger“? Sie sind allenfalls die „Reactio“ auf eine „Actio“, die unsere Gesellschaft radikal umkrempeln will, umkrempeln wegen der vermeintlichen Bedrohung des Klimas, der drohenden „Klimakatastrophe“.

Die wahren Klimakrieger sind doch diejenigen, die weder Propaganda, noch Indoktrination oder Manipulation scheuen um ihre Sache voran zu bringen:

Sie sind allgegenwärtig, prägen unser Meinungsbild, unser Leben.

Sie haben alle Bereiche unseres Lebens durchdrungen, sei es der akademische Bereich, seien es die Medien, Institutionen, politische Parteien, die Kirchen, Forschungsinstitute, Wirtschaftsverbände, Umweltverbände, Banken, Versicherungen, nationale und internationale Institutionen, die Gemeinden, Kommunen, das Militär etc (s. z. B. hier ).

Die Klimakrieger sind überall: Klimaforscher, die Forschungsberichte „anpassen“, damit sie die gewünschte „Message“ transportieren, Journalisten, die nicht recherchieren, sondern nur Propaganda verbreiten, weil auch sie nur die Botschaften weiter reichen möchten, die in ihr Weltbild passen, in der Wolle gefärbte Klima-Ideologen in den bürokratischen Hierarchien der Europäischen Kommission, des Umweltbundesamtes und des Umweltministeriums; die wahren Heerscharen von Umweltschützern auf den UN Klimakonferenzen, finanziert von Steuergeldern und Super-Kapitalisten, (die angesichts ihres Reichtums ein schlechtes Gewissen haben, wie George Soros oder Ted Turner ), die auf die veröffentlichte Meinung und damit auf die Politik massiven Druck ausüben, Klimapropagandisten, wie Al Gore mit seinem Film „Eine unbequeme Wahrheit“, Zukunftsforscher, wie Dennis Meadows vom „Club of Rome“, die behaupten, der Klimawandel kommt wesentlich schneller, als gedacht (Ach, ja? 0,16°C pro Jahrzehnt und nicht 0,30°C wie modelliert, Klimaextreme haben nicht zugenommen), oder Michael Bloomberg, Bürgermeister von New York, der behauptet, der Hurricane Sandy sei eine Folge der globalen Erwärmung, oder die Experten des WBGU der Bundesregierung, die einen radikalen Umbau des Gesellschaftssystems verlangen, um die Klimakatastrophe abzuwehren, oder die Weltbank mit ihrem Bericht, die Erde werde sich um 4°C erwärmen und das sei das Ende der Welt (sie wird sich nicht um 4°C erwärmen, sondern allenfalls um 1,6 - 2,0°C bis 2100), oder die Internationale Energieagentur (IEA) mit ähnlichen Aussagen?

Also praktisch unsere gesamte politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Elite. Wer also sind die wahren Krieger?

Wer kassiert Milliarden jährlich für die Produktion von Horrorszenarien? Wer verlangt einen drastischen Umbau unseres Wirtschaftssystems? Wer profitiert davon?

Die „Klimakatastrophe“ ist in den letzten 25 Jahren von einer kaum wahrgenommenen wissenschaftlichen Hypothese zur Ersatz-Weltreligion des 21. Jahrhunderts avanciert und hat sich in allen Bereichen der Gesellschaft fest etablierrt. Sie ist fest institutionalisiert, wir haben das als den „AMAP“ Komplex bezeichnet, als den akademisch-medialen-administrativen-politischen Komplex, der fest an die Klimakatastrophe glaubt, und der alles in seiner Macht stehende tut, um seine Macht auszuweiten, Kritiker mundtot zu machen, und die Gesellschaft in seinem Sinne zu transformieren.

Die Klimakatastrophe ist ein Glaubenssatz, keine faktisch darlegbare Tatsache, wenn man davon absieht, dass es in den letzten 30 Jahren wärmer geworden ist, und dass es in den kommenden Jahrzehnten weiter wärmer wird, halt nur nicht 3, 4, oder 5 Grad, und nichts ist unverrückbarer als der Glaube. Nicht umsonst sagt man: Der Glaube versetzt Berge. Die Klimakatastrophe ist ein Glaubensartikel. Und für nichts ist in der Menschheitsgeschichte erbitterter gekämpft worden, als für den Glauben, an den Glauben woran auch immer. Der Glaubende kann Zweifler am Glauben nicht erdulden. Er muss sie bekämpfen.

Abweichler vom Glauben sind schon immer als Ketzer verfolgt worden. Im Mittelalter wurden sie verbrannt. Dazu wird es wohl heute nicht kommen. Die moderne Gesellschaft verfügt über subtilere Mittel und Methoden, Zweifler am Glauben, die Ketzer, zu verfolgen und zu neutralisieren.

Der Glaube an die Klimakatastrophe ist ein psychologisches, sozial- und gesellschaftswissenschaftliches Phänomen, das nur marginal mit der Naturwissenschaft des Klimawandels zu tun hat.
Die Naturwissenschaft wird nur soweit herangezogen, wie man sie zur Rechtfertigung des Glaubens benötigt, aber nicht dazu, um den Glauben infrage zu stellen.
Die Debatte um den Klimawandel ist keine naturwissenschaftliche Debatte (mehr), wenn es eine solche Debatte überhaupt jemals gegeben hat. Sondern es geht um den Glauben.

Und es geht um Moral. Diejenigen, die das Klima um jeden Preis „schützen“ wollen, nehmen für sich eine höhere Moral in Anspruch, als diejenigen, die auf Löcher in der wissenschaftlichen Basis hinweisen.
Denn die Maßnahmen zum Klimaschutz seien ohnehin sinnvoll, wenn nicht sogar erforderlich. Und es geht um Gerechtigkeit, Gerechtigkeit bei der Nutzung natürlicher Ressourcen, Gerechtigkeit bei der Verteilung des Wohlstands, des Reichtums, und der Beseitigung von Ungerechtigkeiten in der Verteilung von Armut und Reichtum zwischen den Entwicklungsländern und den Industrieländern.

Es geht um Bescheidung, und Einschränkung des Lebensstils in den Industrieländern, um Abkehr von den materialistischen Werten, um innere Einkehr.
Deswegen sind die Kirchen auch auf der Seite der Klimakrieger.
Die Kirchen und die Umweltschützer kämpfen im Wesentlichen für das Gleiche: Weniger Materialismus, mehr immaterielle Werte, das Schöne und das Gute.

Die Anti-Klimakatastrophenbewegung ist heute der Kern der Umweltbewegung, der Fokus des Kampfes gegen die Industriegesellschaft, des Kampfes für „Weniger ist Mehr“. Die Bewegung ist weltumspannend, sie geht sowohl in die Breite der Bevölkerung (sie umfasst praktisch alle gesellschaftlichen Schichten, das politische Spektrum reicht von links-alternativ bis rechts-konservativ), als auch in die institutionelle Tiefe. Man erahnt in ihr die Macht und die Kraft und die (Selbst)Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Man erahnt am Horizont das Aufziehen jener intellektuellen Macht und Kraft, die vor 100 Jahren der Marxismus entfaltet hat. Man wartet fast darauf, dass irgendjemand zur Erkenntnis gelangt, wir können das, was „erforderlich“ ist, nicht im Rahmen einer demokratischen Gesellschaftsordnung umsetzten, Transformation geht nicht, wir brauchen eine Revolution, eine Öko-Revolution, eine Diktatur der „Illuminati und Cognoscenti“, um die Welt und die Menschheit vor der Klimakatastrophe zu retten.
Wir warten also auf jemanden wie Wladimir Iljitsch Lenin, der das gewaltsam in die Tat umsetzte, was Marx theoretisch formulierte. Wir warten auf den grünen Lenin.

Und dann wird der wirkliche Klimakrieg beginnen.