Winter 2014/15: Windig, mild und regnerisch

8. Januar 2015

Was sich bereits Anfang Dezember 2014 andeutete, scheint jetzt langsam immer wahrscheinlicher zu werden: Der Winter 2014/15 wird windig, mild und regnerisch.

Die hier zitierten numerischen Wettervorhersagen sind eingetroffen und der Dezember ist recht mild ausgefallen. Abgesehen von einem kurzen winterlichen Intermezzo zwischen Weihnachten und Neujahr, das trotz vollmundiger Ankündigungen – zumindest in Norddeutschland - kaum den Namen „Winter“ verdiente, geht die milde Witterung auch im neuen Jahr ungebrochen weiter.

Unter Meteorologen gibt es eine alte Faustregel: Wenn bis Heilige Drei Könige kein Winter kommt, dann kommt überhaupt keiner mehr.
Zumindest nicht bis Ende Januar/Anfang Februar, wenn es in vielen Jahren zu einer Witterungswende kommt.
Berühmtestes Beispiel hierfür ist das Jahr 1956, als nach einem milden Januar ein extrem kalter Februar eintrat. Aber auch 2012, 1991, 1986, 1983 und 1975 war der Februar nach einem zuvor überwiegend milden Winter kalt oder sogar sehr kalt, wie z. B. 1986.

Die derzeit (8. Januar 2015) vorliegenden numerischen Wettervorhersagen machen ein Andauern der milden, windigen und teilweise sogar stürmischen Witterung in den nächsten 10 – 15 Tagen wahrscheinlich. Dann ist der meteorologische Winter mehr als zur Hälfte vorbei und damit der Winter insgesamt zu kalt wird, müsste der Februar schon sehr kalt werden.

Man kann gegenwärtig schätzen, dass der Januar im Vergleich zum langjährigen Mittel 1761 – 1970 um mindestens 2°C zu warm werden wird. Seit 1955 ist dann in diesen Fällen der nachfolgende Februar in knapp dreiviertel aller Fälle ebenfalls zu warm ausgefallen.
Demzufolge besteht aus heutiger Perspektive eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass der Winter insgesamt zu warm ausfallen wird.

Ob Ende Januar doch noch ein Witterungswechsel kommen wird, ist heute noch nicht absehbar.

Nachtrag 13. Februar 2015:

Der Januar 2015 ist der Baur - Reihe zufolge um 3,9°C zu warm ausgefallen. Der Februar wird aller Vorraussicht nach ebenfalls deutlich zu warm ausfallen. Dann würde die gleiche Konstellation wie vergangenes Jahr eintreten, in dem ebenso wie dieses Jahr mindestens einer der Wintermonate Januar/Februar um mindestens 3°C zu warm war und der andere mindestens 1°C zu warm war, was die Vorhersage auf einen deutlich zu warmen März zuließ. Im letzten Jahr ist diese Vorhersage eingetroffen. Aus heutiger Sicht kann man eine derartige Prognose für den März 2015 ebenfalls wagen.