Über die Verflechtung von aktivistischer Klimawissenschaft, Klimaaktivismus, Medien und Politik21. März 2024Wir haben in der Vergangenheit in zahlreichen Beiträgen die Verfilzung von Klimawissenschaft, Klima - Aktivismus, klimaaktivistischen Medien, klimaaktivistischer Politik, inklusive wirtschaftlicher Verflechtungen dargelegt. Vor allem haben wir den Gleichklang zwischen grüner Politik und linksgerichteten politischen Strömungen offengelegt, was wenig verwundert, denn die Umweltbewegung hat ihre Wurzeln in den linksgerichteten, oder sogar linksradikalen, Bewegungen der 1970er Jahre. Die Umweltbewegung hat allerdings erst relativ spät die Klimapolitik, den Kampf gegen CO2, also die fossile Energienutzung, als den ultimativen Hebel erkannt, gegen die verhasste Industriegesellschaft und das ebenso verhasste kapitalistische Wirtschaftssystem vorzugehen, nachdem sie viele Jahre lang durch den Kampf gegen die Atomenergie gefesselt war. Der Kampf gegen die Atomenergie war vordringlicher, als der Kampf gegen die fossile Energienutzung. Das änderte sich 2011 nach dem Beschluss Angela Merkels, aus der Atomenergie auszusteigen, wodurch die Grüne Bewegung ihr langjähriges Ziel erreicht hatte. Der Kampf gegen die fossilen Energien wurde in Deutschland unter der CDU/FDP Regierung in den 1980er Jahren eingeleitet mit der Einsetzung einer Enquete Kommission “Schutz der Erdatmosphäre” bzw “Schutz der Erde”, die Ende der 1980er und zu Beginn der 1990er Jahre eine Reihe von Berichten vorlegte, die mit dazu geführt haben, dass die Bundesregierung im Jahre 1990 für Deutschland ein CO2 Minderungsziel von – 25% gegenüber 1990 bis 2005 verabschiedet hat. Das wissen wahrscheinlich nur wenige der heutigen Klimaaktivisten in den Klima - NGOs und den klima - aktivistischen Medien. Die eigentliche Motivation der seinerzeitigen konservativen Regierung, gegen die fossile Energienutzung vorzugehen, war die Flankierung der CO2-freien Kernenergie, die nach der Atomkatastrophe von Tschernobyl unter Druck geraten war. Soviel zum historischen Kontext. Die Klimapolitik gewann in den 2000er Jahren erheblich an Fahrt, besonders nach der Veröffentlichung von Al Gores Klimapropagandafilm “Eine unbequeme Wahrheit”, sowie des sog. “Stern Reviews”, “Klimawandel runiert die Weltwirtschaft” Ende 2006 und die Vorlage des 4. IPCC Berichtes Anfang 2007, demzufolge alles noch viel schlimmer werden sollte, als bislang befürchtet, obwohl dieser Bericht im Vergleich zum vorangegangenen Bericht von 2001 keine grundlegend neuen Erkenntnisse brachte. All dies war eine konzertierte Aktion, man kann sogar mit einigem Recht behaupten, Propaganda - Aktion, damit die EU Anfang 2007 verschärfte Klimaschutzmaßnahmen verkünden konnte. Ein zentrales Element sowohl des Al Gore Films, als auch des Stern Reviews und des 4. Berichts des IPCC, war die Behauptung, durch die globale Erwärmug würden Klima- und Witterungsextreme, wie Stürme, Überschwemmungen, Dürren und Hitzewellen zunehmen. Während es nachvollziehbar ist, dass in einem wärmeren Klima Hitzewellen zunehmen, sieht die Sache bei den anderen oft angeführten Witterungs- und Wetterextremen nicht ganz so einfach aus, wie in der Fachliteratur an vielen Stellen detaillierter ausgeführt wurde und auch immer noch wird (s. z. B. hier ). Kürzlich hat der amerikanische Publizist Ted Nordhaus vom kalifornischen Breakthrough Institute ein vierteiliges Essay veröffentlicht, in dem er auf diese Fragstellungen eingeht und auch das Zusammenspiel zwischen klimawissenschaftlichen Erkenntnissen, klimawissenschaftlichen, medialen und politischen Klimaaktivismus transparenter macht, als bislang allgemein bekannt. Das sehr lesenswerte Essay gliedert sich in vier Teile: Teil 1: Haben Witterungs- und Wetterextreme in den letzten 100 Jahren zugenommen? Teil 2: Was ist die Ursache von zunehmenden Schäden durch Extremwetterereignisse? Teil 3: Wer ist für die mediale Strategie verantwortlich, Extremwetterereignisse der globalen Erwärmung zuzuordnen und eine Kommunikationsstrategie darauf aufzubauen? Teil 4: Wie erfolgreich und sinnvoll ist diese Kommunikationsstrategie bei der Beeinflussung der öffentlichen Meinung und was sollte man ändern? Zu Teil 1: Nordhaus legt dar, was auch aus zahlreichen anderen Publikationen bekannt ist, dass Extremwetterereignisse in den vergangenen Jahrzehnten – anders als in den Medien oftmals behauptet – nicht zugenommen haben und dass vor allem Todesopfer durch diese Ereignissen in den vergangenen 100 Jahren dramatisch abgenommen haben. Dies ist das Ergebnis von Anpassungsmaßnahmen um die Auswirkungen von Extremwetter auf Mensch sowie auf Hab und Gut zu verringern. Grundsätzlich könnte eine Klimaerwärmung das Auftreten und die Intensität dieser Ereignisse etwas erhöhen, ist aber nicht die eigentliche Ursache für deren Auftreten. Zu Teil 2: Die Ursache von zunehmenden Schäden durch Extremwetterereignisse ist nicht eine Zunahme dieser Ereignisse an sich, sondern es sind sozio – ökonomische Faktoren, besonders die zunehmende Exposition von Wirtschaftsgütern in gefährdeten Regionen. Zum Beispiel hat sich die Bevölkerung des US Bundesstaates Florida, eine besonders von Hurrikanen gefährdete Region, in den letzten Jahrzehnten vervielfacht und damit einhergehend die Bebauungsdichte in küstennahen Regionen. Im Vergleich zu den vorangegangenen Jahrzehnten ist der Wert dieser Immobilien drastisch gestiegen, nämlich um ein Vielfaches. Auch wenn die Intensität und Häufigkeit von Hurrikanen nicht zunimmt, verursacht ein Hurrikan heute ein Vielfaches der Schäden im Vergleich zur Situation von vor einigen Jahrzehnten. Die Auswirkung einer Erwärmung auf Häufigkeit und Stärke von Hurrikanen ist ungewiss; einige Faktoren sprechen für eine Verstärkung, andere für eine Abschwächung. Die Schäden von Extremwetterereignissen im Vergleich zur Wirtschaftsleistung haben in den letzten drei Jahrzehnten drastisch abgenommen, wie Nordhaus in seiner Abb. 4 zeigt. Auch dies ist Standardwissen in der Fachliteratur, s. zB hier, auch wenn die Medien beharrlich das Gegenteil behaupten. Zu Teil 3: Der interessanteste Teil des Essays ist Teil 3, weil hier einige Dinge zutage gefördert werden, die nicht weithin bekannt sind. Nordhaus berichtet von einem Treffen, dass 2012 im kalifornischen La Jolla, in der Nähe von San Diego, stattgefunden hat, an dem Umweltaktivisten, Klimaforscher, Rechtsanwälte und Meinungsforscher teilgenommen haben. In den Worten von Nordhaus: Their explicit purpose was to develop a public narrative connecting extreme weather events that were already happening, and the damages they were causing, with climate change and the fossil fuel industry. Es ging also um eine mediale Strategie, um der öffentlichen Meinung das Narrativ zu vermitteln, dass die globale Erwärmung bereits heute für Extremwetter und die dadurch verursachten Schäden verantwortlich sei (obwohl es dafür keine wissenschaftliche Grundlage gibt) und dass dafür die fossile Energiewirtschaft verantwortlich sei. Die Ergebnisse dieses Treffens wurden in einem Bericht veröffentlicht und sind, in den Worten von Nordhaus “entlarvend”. Denn die anwesenden Klimawissenschaftler mussten zugeben, dass es statistisch nicht möglich sei, ein Extremwetter – Klimasignal von der natürlichen Klimavariabilität zu trennen. Ein großer Teil der Debatte in La Jolla drehte sich um rechtliche Strategien, mit denen man Unternehmen der fossilen Energiewirtschaft auf Schadenersatz für Klimaschäden verklagen könne, was man der Geschichtswissenschaftlerin Naomi Oreskes zufolge nach dem Schema der Klagen gegen die Tabakkonzerne umsetzen könne. Das Treffen in La Jolla 2012 weckt unwillkürlich Assoziationen mit dem berüchtigten Treffen in Potsdam im November 2023 (obwohl in einem völlig anderen Kontext und inhaltlich komplett anders als das Potsdamer Treffen), das vom Medienhaus Correctiv unter Hinzufügung “künstlerischer Freiheit” als “Geheimplan gegen Deutschland” bezeichnet wurde. Man kann das Treffen in La Jolla als einen “Geheimplan gegen Amerika” bezeichnen, denn offenkundig wurde dort von einflussreichen Leuten beschlossen, die Öffentlichkeit bewußt über den Klimawandel zu belügen und ferner, den Hass der anti – kapitalistischen Linken auf große Industriekonzerne mit Hilfe des Rechtssystems auszuleben, also das Rechtssystem auf der Grundlage von offenkundigen Lügen im Kampf gegen die Wirtschaft der USA zu missbrauchen. Im Unterschied zum angeblichen Geheimplan des Potsdamer Treffens waren die Beschlüsse von La Jolla real und wurden in den Folgejahren konsequent und erfolgreich umgesetzt, erfolgreich auch deswegen, weil sie in das links - ideologische Umfeld passten. Obama war seinerzeit Präsident und erklärte nach seiner Wiederwahl 2012 den Kampf gegen den Klimawandel zum wichtigsten Thema seiner Präsidentschaft. Ein anderer Teil der Diskussionen drehte sich in La Jolla um die Anwendung anderer statistischer Methoden, um den Einfluss der globalen Erwärmung auf Extremwetter nachzuweisen. Statt dieses Signal in langfristigen Trends nachzuweisen, solle man versuchen, statistisch darzulegen mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Extremereignis ohne die globale Erwärmung aufgetreten wäre, oder anders ausgedrückt um wie viel sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens dieses Ereignisses durch die globale Erwärmung erhöht hat. Eine zentrale Rolle nahm anschließend die deutsche Klimaforscherin Frederike Otto ein, die ein Forschungsinstitut (World Weather Attribution, WWA) mitbegründete, das sich explizit diesen Fragen widmete. In den Worten von Nordhaus: WWA has utilized Otto’s new-fangled method to rapidly produce science connecting extreme events to climate change, with the explicit goal of shaping news coverage. WWA sieht also seine Aufgabe in erster Linie darin, den medialen Diskurs gezielt zu beeinflussen, um die Rolle der globalen Erwärmung auf Wetterextreme explizit herauszustellen. Die Medien fuhren darauf natürlich voll ab und berichteten in zahlreichen Beispielen, dass eine Dürre, eine Überschwemmung oder Hitzewelle ohne die globale Erwärmung nicht eingetreten wäre. Jedoch, in den Worten von Nordhaus: These headlines misrepresent both the actual role that climate change has played in these events and the actual conclusions of WWA’s analyses. Denn die Schlussfolgerung aus der Arbeit von Frederike Otto lautet nicht, dass eine Hitzewelle an sich nicht ohne die globale Erwärmung eingetreten wäre, sondern dass die Überschreitung eines bestimmten Schwellwertes ohne die globale Erwärmung nicht eingetreten wäre. Wenn zB während einer Hitzewelle die Temperatur auf 37 statt auf 36 Grad steigt, kann man evtl. den Anstieg von 36 auf 37 auf die globale Erwärmung zurückführen, aber nicht das Auftreten der Hitzewelle an sich (s. dazu auch die Diskussion über die südeuropäische Hitzewelle im Juli 2023). Nordhaus geht auch kurz auf die Behauptung “Exxon knew” ein, nämlich dass Exxon bereits Ende der 1970er Jahre wusste, dass Treibhausgase die Erde erwärmen, dies aber geleugnet habe, um politische Maßnahmen gegen die Erwärmung zu verhindern. Das ist natürlich eine völlige Tatsachenverdrehung, wie wir hier bereits detaillierter dargelegt haben und deswegen nicht im Detail zu wiederholen brauchen. Aber es passt halt in das anti – kapitalistische ideologische Weltbild der Grünen und Linken und deswegen wird es immer wieder wiederholt. Ferner passte und passt es in das ideologische Weltbild, dass die globale Erwärmung bereits heute für Extremwetterereignisse an sich verantwortlich ist – nicht nur für deren Zunahme. Die meisten haben überhaupt gar nicht zugenommen, wie oben dargelegt. Und wenn sie nicht zugenommen haben, muss man halt behaupten, dass die globale Erwärmung an sich dafür verantwortlich ist, obwohl das gar nicht zutrifft. Daten, Zahlen Fakten werden in dieser Debatte durch Behauptungen ersetzt, die in das gewünschte politisch - ideologische Narrativ passen, in der Hoffnung, dass sie durch häufige Wiederholung wahr werden - klassische Strategie der Grünen und der Grünen Medien. Dies folgt der altbekannten Propagandastrategie, dass eine Lüge zur Wahrheit wird, wenn man sie oft genug wiederholt. Ausnahme ist die Zahl heißer Tage, die in vielen Regionen der Welt zugenommen hat; die Ursachen in Europa haben wir ua hier bereits eingehender analysiert. Nordhaus geht dann auf die Beziehung zwischen Umweltaktivismus, den Medien und den Medienkonsumenten ein, die von den Medien bedient werden. Er weist auch darauf hin, dass die klima – alarmistische Berichterstattung in den Medien ua von einflussreichen und reichen amerikanischen Stiftungen mit Millionenbeträgen finanziert wurde (und wohl auch weiterhin wird), wie zB von der Rockefeller, Walton, Hewlett und Ford Foundation. Es besteht eine enge Beziehung zwischen Klimaaktivismus, der politischen Orientierung der Medien, die diesen Aktivismus vorantreiben und deren Lesern bzw generell deren Konsumenten. Klimaaktivismus ist ein Thema der politischen Linken und wird deswegen in den links orientierten Medien besonders agressiv gepusht. Diese Medien richten sich an ihre links orientierte Leserschaft und ihnen ist es wichtig, die Meinung ihrer Leserschaft zu bestätigen. Abweichende Meinungen sind dabei von diesen Medien als auch ihrer Leserschaft verpönt. Berücksichtigt man, dass in Deutschland 80 – 90% der Medien links, linksradikal oder ökoradikal sind, wird klar, dass diese Medien in besonderer Weise Instrumente des Klimaaktivismus sind und den Zusammenhang zwischen globaler Erwärmung und Extremwetter als gesichert darstellen müssen – und es nicht anders können oder wollen. Denn es widerspricht sowohl ihren ideologischen als auch ihren wirtschaftlichen Interessen das Klimakatastophennarrativ in Frage zu stellen. Das ideologische Interesse zeigt sich daran, dass 90% der Volontäre und wohl auch Redakteure in den deutschen Medien links, links- oder ökoradikal orientiert sind. Das wirtschaftliche Interesse zeigt sich daran, dass die links orientierten Medien ihre links orientierte Leserschaft verlieren würden, wenn sie Artikel publizieren würden, die das von den Lesern erwartete rot – grüne Narrative infrage stellt. Das ganze System aktivistische Klimawissenschaft – Klimaaktivismus – klimaaktivistischer Journalismus – links bzw ökoradikale Leserschaft ist eine einzige große Echokammer, die in ihrem Narrativ gefangen, aber nicht willens oder in der Lage ist, von der Realität belästigt, geschweige denn durchdrungen zu werden. Der politische Zusammenhang ergibt sich dadurch, dass Klimapolitik auf der Grundlage der klimaaktivistischen medialen Darstellung gemacht wird und weniger auf der Grundlage tatsächlich nachvollziehbarer und demonstrabler wissenschaftlicher Erkenntnisse. Das soll nicht heißen, dass die Temperatur der Erde durch den Treibhausgasanstieg in der Atmosphäre nicht ansteigt, was auch Nordhaus unterstreicht, sondern lediglich, dass es ein Zusammenwirken von klimaaktivistischer Wissenschaft, Klimaaktivismus, der sog. Zivilgesellschaft (was ein Tarnbegriff für links – orientierte Gruppen ist, die linke oder links – radikale Ideen an den normalen Gesetzgebungswegen vorbei in der Gesellschaft durchsetzen wollen – oder hat es schon einmal ein Projekt der “Zivilgesellschaft” gegeben, das nicht dem linken Spektrum zugeordnet werden konnte?), den Medien, der Politik aber auch der Wirtschaft gibt, die Auswirkungen der Erwärmung überzogen, verdreht, alarmistisch oder sogar grundlegend falsch darzustellen - aber damit möglicherweise mehr Schaden als Nutzen für ihre Sache anrichten. Zu Teil 4: Dies ist auch das Thema von Teil 4 in Nordhaus´ Essay. Teil der Motivation für das Treffen in La Jolla 2012 war die Erkenntnis, dass die Darstellung des wissenschaftlichen Erkenntnisstandes in der Klimaforschung allein nicht ausreichen würde, um die Öffentlichkeit zu umfassenden klimapolitischen Maßnahmen anzuspornen. Aber die Strategie, Extremwetterereignisse – unter Ignoranz wissenschaftlicher Erkenntnisse – auf die globale Erwärmung zurückzuführen, scheint nicht besonders erfolgreich gewesen zu sein. Umfragen zufolge nimmt die Besorgnis der Bürger über den Klimawandel heute keinen größeren Stellenwert ein, als zB nach der Veröffentlichung von Al Gores Klimapropagandafilm “Eine unbequeme Wahrheit”. Auf einer Liste der 21 größten Sorgen der Bürger rangiert der Klimawandel auf Rang 17. Trotzdem scheint in der Umweltbewegung die Überzeugung vorzuherrschen, die Öffentlichkeit müsse überzeugt werden, dass die Klimakatastrophe kommt und dass der Zusammenhang mit der globalen Erwärmung sich in jedem einzelnen Extremwetter zeigt. Zudem kommt es zumindest in den USA zu einer ausgeprägten politischen Polarisierung. Besorgnis über den Klimawandel ist unter den Demokraten weit verbreitet, aber unter den Republikanern kaum existent. Teilweise würde sich auch eine gewisse “Katastrophen Fatigue” zeigen, derzufolge die Leute es nicht mehr hören können oder meinen, es ist sowieso zu spät, etwas dagegen zu tun. Der Autor meint abschließend, dass sich die Erde zwar weiter erwärmen werde, diese Erwärmung neueren Modellrechnungen aber geringer sein werde, als noch vor einigen Jahren angenommen und dass durch Adaptionsmaßnahmen die Auswirkungen von Extremwetter, egal, ob es zu- oder abnehmen werde, abgeschwächt oder vermieden werden können. Obwohl negative Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden können, gebe es keine Hinweise darauf, dass die Existenz der Erde bedroht sei, was von der Umweltbewegung immer wieder behauptet wird. An dieser Stelle noch folgende Hinweise und Ergänzungen zu Nordhaus´ Essay. Die Bezeichnung “Klimakrise” für den Klimawandel oder die globale Erwärmung ist eine Wortschöpfung der internationalen linksgerichteten Medien, um die Debatte propagandistisch aufzuheizen. Es ist kein Begriff, den die Wissenschaft formuliert hat. Auch die häufig vorgebrachte Propagandabehauptung, die Welt würde untergehen, wenn sich das Klima um mehr als 1,5 Grad erwärmt, ist nichts weiter als das: Eine Propagandabehauptung, um die öffentliche Debatte propagandistisch weiter aufzuheizen und Druck auf die Klimapolitik auszuüben. Es gibt keine wissenschaftliche Grundlage dafür. In die Pariser Klimavereinbarung von 2015 wurde das 1,5 Grad Ziel als zusätzliches politisches aber nicht als wissenschaftlich begründetes oder gar rechtsverbindliches Ziel mit aufgenommen, was sogar das BVerfG bei seinem Klimabeschluss vom 29. April 2021 vergessen zu haben scheint . Auch sei es Nordhaus zufolge fraglich, ob überzogen stringente klimapolitische Maßnahmen, die auf der Grundlage der von Klimaaktivisten vorangetriebenen Agenda ergriffen werden, nicht mehr Schaden als Nutzen anrichten. Vor allem würden sie diejenigen Bevölkerungsschichten am stärksten belasten, die wirtschaftlich am schwächsten sind. Soziale Ungleichgewichte würden dadurch verschärft werden. Abschliessenede Kommentare und Bewertung Nordhaus´ Essay ist in vieler Hinsicht lesenswert, weil es eine andere Sichtweise auf den klimawissenschaftlichen und klimapolitischen Diskurs bietet, als diejenige, die man tagtäglich in den Mainstream Medien (Legacy Media) präsentiert bekommt. Auch wir haben hier auf diesen Seiten häufiger zeigen können, dass die Mainstream Medien die Hauptquelle für Fake News im Klima- und Umweltbereich sind. Die Medien orientieren sich nicht an Daten, Zahlen, Fakten, sondern am ideologisch gewünschten Narrativ. Sie, wie auch aktivistische Klimawissenschaftler und Klimaaktivisten, präsentieren deswegen ein Zerrbild der Realität, auf dessen Grundlage aber Klimapolitik gemacht wird. Nordhaus verdeutlicht das Zusammenwirken zwischen klimaaktivistischer Wissenschaft, linksgerichteten Klimaaktivisten (die über das Klimathema durchgreifende gesellschaftspolitische Veränderungen durchsetzen wollen – Abschaffung des kapitalistischen Wirtschaftssystems, System Change not Climate Change) linksgerichteten Medien, die – unterstützt von reichen amerikanischen Stiftungen – ihre linksgerichtete Leserschaft bedienen wollen, oder aus wirtschaftlichen Gründen bedienen müssen und linker Politik, die aus verschiedenen Gründen Klimapolitik auf Grundlage der Positionen von klimaaktivistischen Wissenschaftlern, Klimaaktivisten und NGOs machen, obwohl deren Positionen ein Zerrbild der klimawissenschaftlichen Realität darstellen, das keine vertretbare Grundlage für radikale klimapolitische Maßnahmen bietet, wie sie zB in Deutschland und in der EU verabschiedet wurden. Polemisch überspitzt ausgedrückt basiert diese Politik auf Lüge, Täuschung und Irreführung, die aber zentrale Elemente im klimapolitischen Diskurs darstellen, und ua vom La Jolla Treffen 2012 bewusst gefördert wurden (aber natürlich bereits seit den 1980er Jahren präsent waren, siehe zB die “Warnung vor einer drohenden Klimakatastrophe” der Deutschen Physikalischen Gesellschaft vom Januar 1986). Was man etwas vermisst in Nordhaus´ Essay, ist die Beleuchtung der internationalen Situation der Klimapolitik. Wenn über klimapolitische Maßnahmen gesprochen wird, meint man offenbar nur Maßnahmen in den USA oder in den westlichen Industriestaaten. Vergessen wird dabei oft, dass die Industriestaaten, die OECD Länder, zusammengenommen nur für etwa ein Drittel der weltweiten Emissionen verantwortlich sind, Tendenz seit mehr als 15 Jahren fallend, und der Rest der Welt demnach für etwa Zweidrittel, Tendenz steigend. Die Volksrepublik China alleine ist für etwa ein Drittel der Emissionen verantwortlich, Tendenz ebenfalls steigend. Auch wenn man in einem Gedankenexperiment annimmt, die Industriestaaten würden ihre Emissionen bis 2050 auf Null reduzieren (Net Zero), was die Strategie vieler Industriestaaten ist, würde dies die Erwärmung bis 2050 nur um etwa 0,1 - 0,2 Grad reduzieren, wenn der Rest der Welt im Trend weiter emittiert wie bisher. 0,2 Grad liegen weit innerhalb der natürlichen Schwankungsbreite des Klimas, wären also überhaupt nicht nachweisbar. Die gegenwärtigen klimapolitischen Beschlüsse und Maßnahmen in den Industriestaaten sind also klimatisch wirkungslos und sinnlos - aber extrem teuer und wirtschaftlich disruptiv. Die Klimapolitik in den Industrieländern verweigert sich beharrlich der Erkenntnis, dass das Klima der Zukunft nicht in ihren Händen liegt, sondern in den Händen der Schwellen- und Entwicklungsländer, die ein starkes Bevölkerungs- und Wirtschaftswachstum aufweisen und die künftig mehr fossile Energieträger einsetzen werden, um ihr Wirtschaftswachstum zu fördern und ihrem Verlangen nach mehr Wohlstand und weniger Armut nachzukommen. Die wirtschaftliche Entwicklung wird Vorrang vor Besorgnis über den Klimawandel haben. |
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