Betrachtungen zum Winter 2013/14



14. März 2014


Der meteorologischen Winter 2013/14 (Dezember 2013, Januar – Februar 2014) war in Deutschland einer der wärmsten der vergangenen 100 Jahre.

In den USA hingegen, besonders im Osten und Mittleren Westen, war er einer der kältesten der vergangenen 100 Jahre. Betrachtet man den Zeitraum Oktober – März (bis zum aktuellen Datum) waren die vergangenen knapp sechs Monate sogar die kältesten seit seit 1899 (oder 1912, je nachdem, wie die Temperaturen sich bis Ende März entwickeln werden).

Die Großen Seen sind so stark vereist, wie seit 1979 nicht mehr. Im Bereich der Großen Seen (Michigan) wurden in den vergangenen Monaten zahlreiche (negative) Temperaturrekorde gebrochen; dieser Zeitraum war mit Abstand der kälteste überhaupt seit Ende des 19. Jahrhunderts.

Wie passt das zur Theorie der globalen Erwärmung durch Treibhausgase?

Nach Meinung zahlreicher Propagandisten sehr gut, besonders derjenigen, die jedes, aber auch jedes Wetter – und Witterungsextrem als „Beweis“ für den menschlichen Einfluß auf das Klima anführen.
Was natürlich kompletter Unfug ist, was die Propagandisten aber nicht daran hindert, sich bis auf die Knochen zu blamieren und das immer wieder zu behaupten (s. hier und hier und hier).
Sie nehmen ihre Propaganda nicht als Propaganda wahr, sondern glauben wahrscheinlich fest an ihre Propaganda – Parolen, was das Ganze noch schlimmer macht, als es ohnehin schon ist. Wenn sie bewusst lügen würden, wäre das als politischer Winkelzug fast noch akzeptabler, als wenn sie daran glauben, denn dann wird es irrational und gefährlich( dass Politiker und politische Aktivisten lügen, weiss man, oder zumindest überrascht es niemanden).

Ein extrem kalter Winter in Teilen der Welt ist natürlich kein Argument für die Richtigkeit der Klimakatastrophen – These, aber auch kein besonders gutes Argument dagegen.
Genausowenig, wie eine Reihe ähnlich kalter Winter in den USA Mitte bis Ende der 1970er Jahre ein Argument für eine heraufziehende Eiszeit war.

Zumal erst vor zwei Jahren der wärmste 6 – Monatszeitraum im Winterhalbjahr (2012) beobachtet wurde (s. z. B. die Grafik hier ).

Die einzige Schlussfolgerung, die man relativ verlässlich ziehen kann, ist, dass die natürliche Variabilität des Klimas auf kontinentaler und hemispärischer Ebene nach wie vor groß genug ist, um einen Treibhaus bedingten Erwärmungstrend zu überdecken, und dass es trotz des Einflusses von Treibhausgasen nach wie vor sehr kalte Winter geben kann, ja sogar neue Kälteextreme. Oder anders ausgedrückt: Der anthropogene Erwärmungstrend ist so klein, dass er in der natürlichen Klimavariabilität nach wie vor untergeht.

Meinungen, die in den Medien geäußert wurden, die extreme Kältewelle in den USA (der sog. „Polar Vortex“), sei durch den menschlichen Einfluß verursacht, sind grober Unfug, egal, wie oft und von wem das behauptet wurde (z. B. hier und hier (paywalled)). War es 1977, 1978 und 1979 auch der menschliche Einfluß? Im Zuge der globalen Abkühlung?

Die nordhemisphärische Wetterlage war damals und heute recht ähnlich. Regionale Witterungsextreme in den mittleren Breiten gehen meist mit Verschiebungen in den sogenannten planetarischen Wellen einher.

Was ist das? Normalerweise weht in den mittleren Breiten (besonders im Winterhalbjahr) eine starke Luftströmung von West nach Ost, die aber nicht „geradeaus“ von West nach Ost läuft, sondern mäandriert und an bestimmten Stellen Wellenberge und Wellentäler erzeugt. So liegen Wellentäler etwa dort, wo die Luft am kältesten und Wellenberge dort, wo die Luft am wärmsten ist. Die kälteste Luft liegt normalerweise am Ostrand der Kontinente, d. h. über Ost – Kanada und über Ost – Sibirien. Ein Wellenberg liegt über Westeuropa, weswegen hier die Winter normalerweise mild sind.

Wenn sich die geographische Position dieser Wellen ändert, wie es dieses Jahr der Fall war, und sich zudem die Wellenzahl verändert und dies längere Zeit andauert, kommt es in vielen Regionen zu extremen Witterungserscheinungen.

In diesem Winter hatten wir keine Wellenzahl 3, wie normalerweise, sondern eine Wellenzahl 4. Zudem waren die Wellentäler und –berge „aufgesteilt“ gegenüber der „normalen“ Strömung, was die extreme Witterung verstärkte.
Eines dieser Wellentäler befand sich etwa auf 90° W geographischer Länge, mitten über dem Nordamerikanischen Kontinent, eines auf ca. 0° über den Britischen Inseln, ein weiteres auf 90° O über Sibirien, und auf 180° O über dem Pazifik, wobei die Wellentäler über den Kontinenten ausgeprägter waren.
Bei einer Viererwelle gibt es entlang eines gesamten Breitenkreises von 360° vier Wellentäler und vier Wellenberge, die 360/4 = 90° geographischer Länge voneinander getrennt sind.

Die Wellenberge verschoben sich so, dass diesmal Osteuropa sehr warm war (45° O, milde Olympische Winterspiele in Sotschi), aber auch die amerikanische Westküste, (135° W) die praktisch monatelang im Einflussbereich von Hochdruckgebieten lag, was dort zu einer extremen Dürre führte (die aber natürlich trotz vieler anderer Verlautbarungen ebenfalls nicht als Auswirkung von Treibhausgasen interpretiert werden kann ).

Im Gegenzug dazu gerieten die Britischen Inseln in der Nähe des verstärkten Wellentals der Welle 4 andauernd in den Einflussbereich kräftiger Tiefs, die teilweise für heftige Überschwemmungen sorgten, Deutschland auf der Ostseite dieses Wellentals dauerhaft in den Zustrom milder bis sehr milder Luftmassen.