Bizarrer Vergleich: Amerikanischer Geschichtsprofessor vergleicht „Klimaleugner“ mit Nazi – Ideologie und Adolf Hitler15. September 2015Ein Beitrag in der New York Times vom 13. September 2015 mit dem Titel „Der nächste Völkermord“ zeigt, dass die ideologischen Gräben zwischen den sog. „Klimaleugnern“ und den Klimaalarmisten immer tiefer aufreißen. In dem Beitrag vertritt der Yale Geschichtsprofessor Timothy Snyder die These, Hitlers Expansionismus („Lebensraum im Osten“) und der Massenmord an den Juden beruhe auf seinem Leugnen wissenschaftlicher Erkenntnisse, dass zur Ernährung des deutschen Volkes nicht zusätzlicher Lebensraum im Osten erforderlich gewesen wäre (insbesondere die Kornkammer der Ukraine), sondern verbesserte Technologien in der Landwirtschaft hätten die Ernährung des deutschen Volkes bereits damals sichern können. Heute bestünde die Gefahr, dass die Landwirtschaft und die Ernährung der Bevölkerung in einigen Ländern durch den Klimawandel gefährdet sei, was diese Länder – ähnlich wie Hitler – durch eine „ökologische Panik“ dazu verleiten könne, sich gewaltsam andere Territorien anzueignen. Snyder weiter: Hitler spread ecological panic by claiming that only land would bring Germany security and by denying the science that promised alternatives to war. By polluting the atmosphere with greenhouse gases, the United States has done more than any other nation to bring about the next ecological panic, yet it is the only country where climate science is still resisted by certain political and business elites. These deniers tend to present the empirical findings of scientists as a conspiracy and question the validity of science — an intellectual stance that is uncomfortably close to Hitler’s. Will heißen: Diejenigen, die den Klimaalarmismus hinterfragen – Hinterfragen ist in der Wissenschaft normal – begeben sich intellektuell (und wohl auch moralisch) in die Nähe von Adolf Hiters größenwahnsinnigem Expansionismus und seines Völkermords an den Juden. Geht´s denn noch? möchte man da fragen. OK, jeder hat ein Recht auf seine Meinung. Wenn der linke Flügel der Demokratischen Partei und der links – liberale Teil des politischen Spektrums in den USA meinen, in der Klimapolitik müsse mehr getan werden, ist das eine Sache. Wenn aber diejenigen, die in der Sache eine andere Auffassung vertreten (und sich zurecht auf wissenschaftliche Erkenntnisse berufen, die vom links – liberalen Teil des politischen Spektrums seit Jahren beharrlich ignoriert werden) als intellektuell Adolf Hitler und den Nazis nahe stehend verleumdet werden, hat man jegliche zivilisierte Umgangsformen im politischen Diskurs verlassen. Denjenigen, die so etwas tun, müssen die Argumente vollends ausgegangen sein: Diese Schlussfolgerung drängt sich einem fast schon zwangsläufig auf. Die Veröffentlichung eines derartigen Beitrages wirft ein denkbar schlechtes Licht auf die New York Times als führendes Qualitätsblatt in den USA und auch auf die Yale University, der Snyder angehört. Man fragt sich zudem, wieso dieser Beitrag gerade jetzt veröffentlicht wurde, da die Klimaalarmisten in den USA eigentlich fast alles erreicht haben, was man derzeit politisch erreichen kann: Nämlich eine drastische Verschärfung von „Klimaschutzmassnahmen“ im Kraftwerksbereich durch den sog. „Clean Power Plan“, der von der amerikanischen Umweltschutzbehörde EPA kürzlich vorgelegt wurde. Ausserdem hat US Präsident Obama weitreichende Emissionsminderungsverpflichtungen der USA für die kommende UN Klimakonferenz Ende des Jahres in Paris angekündigt. Allerdings gibt es sowohl für den Clean Power Plan als auch für die UN Minderungsverpflichtungen erheblichen Gegenwind auf nahezu allen politischen Ebenen, sodass keineswegs sicher ist, ob beide Vorhaben wie beabsichtigt umgesetzt werden. Die gegenwärtige Klimapolitik der USA soll auf dem Wege der Verwaltungsanordnungen an den gesetzgebenden Institutionen vorbei umgesetzt werden, was erhebliche Risiken in sich birgt, insbesondere dann, wenn im kommenden Herbst 2016 ein republikanischer Präsident gewählt werden sollte, der die von Obama verkündeten Beschlüsse mit einem Federstrich wieder rückabwickeln könnte. |
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