Mehr Energiewende Propaganda

14. Juli 2015

Lüge, Täuschung, Irreführung sind zentrale Instrumente des politischen Diskurses. Bekannte und berüchtigte Beispiele hierfür sind u. a. Walter Ulbrichts Erklärung: „Niemand hat die Absicht eine Mauer zu errichten“, Helmut Kohls Versprechen: „Zur Finanzierung der deutschen Einheit müssen keine Steuern erhöht werden“ oder auch Angela Merkels Statement „Mit mir wird es keine PKW Maut geben“.

Lüge, Täschung, Irreführung spielen natürlich auch in der Klimapolitik eine zentrale Rolle – aber nicht nur dort, sondern überall dort, wo der Öffentlichkeit öko – sozialistisches Gedankengut eingetrichtert werden soll. Was man früher in der DDR als Rotlichtbestrahlung bezeichnete, nämlich die Vermittlung linientreuer ideologischer Inhalte, kann man heute als Grünlichtbestrahlung bezeichnen, wobei die ideologischen Inhalte andere sind, die Methoden der Vermittlung jedoch sehr ähnlich.

Ein Instrument zur Vermittlung von Lüge, Täuschung, Irreführung bezeichnet man als Propaganda.

Propaganda, sagt Edward Bernays, der den Begriff geprägt hat, ist die Reduktion der komplexen Wirklichkeit auf einige wenige, leicht zu verstehende Erklärungen, und es ist dabei letztlich egal, ob diese Erklärungen auch stimmen.

Um das noch etwas auszuweiten: Propaganda ist nicht nur die Reduktion der komplexen Wirklichkeit auf wenige, leicht zu verstehende Erklärungen, sondern eine Reduktion der komplexen Wirklichkeit auf ausgewählte, wenige, leicht zu verstehende Erklärungen, die der Wunschvorstellung desjenigen folgen, der seine Interpretation der komplexen Wirklichkeit vermitteln will und dabei alles, was seiner Interpretation widerspricht wegläßt.
Propaganda ist deswegen nicht nur eine Reduktion der komplexen Wirklichkeit auf wenige, leicht zu verstehende Erklärungen, sondern eine verzerrte Darstellung der Wirklichkeit, bspw. durch Weglassen eines Teiles der komplexen Wirklichkeit, bis hin zur reinen Unwahrheit.

Es überrascht wenig, dass Propaganda eines der zentralen Instrumente in der politischen Debatte über den Klimawandel ist.

Aber nicht nur die Politik oder politische Gruppierungen bedienen sich dieses Instrumentes, sondern auch die überwiegend links - alternativ eingestellten Medien, also in Deutschland fast alle. In den letzten Jahren auch nicht nur die klassische öko – sozialistische Kampfpresse, wie FR, SZ, TAZ oder „Die Zeit“, sondern auch zunehmend die Wirtschaftspresse, wie das Handelsblatt, oder auch, wie in folgendem Beispiel, das Manager Magazin. Man sieht, dass die Wirtschaftspresse zunehmend „ergrünt“.

Da beklagt sich der Autor Günther Bachmann, Generalsekretär des Rates für Nachhaltige Entwicklung darüber, dass die Energiewende schlechtgeredet wird.
Er meint unter anderem: Jetzt ist klar: Die Kohle hat keine Zukunft, wir sind längst schon im Ausstieg.

Und: Energiewende ist und bleibt ein essentieller Beitrag zum globalen Klimaschutz


Beide Aussagen (auf die anderen in diesem Beitrag wollen wir hier erst gar nicht eingehen) sind klassische Beispiele von Propaganda, nicht nur durch Verkürzung sondern durch Verzerrung einer komplexen Wirklichkeit durch Weglassen. Lüge, Täuschung, Irreführung.

1. „Die Kohle hat keine Zukunft, wir sind längst schon im Ausstieg“.

Richtig, das ist das Ziel, der neue Lebensinhalt der grünen Bewegung nachdem der Ausstieg aus der Kernenergie hier in Deutschland politisch beschlossene Sache ist.

Aber ganz so einfach wird das nicht sein. Einige Leute (Günther Bachmann gehört vielleicht dazu) haben offenbar immer noch nicht begriffen, dass man mit Wind und Sonne keine Vollversorgung (Grundlastversorgung) mit Strom hinkriegen wird.

Man kann soviele Solar- und Landschaftsverschandelungsanlagen (auch Windkraftanlagen genannt) installieren, wie man will: Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht, werden genau 0 kWh Strom erzeugt. Und der sog. Kapazitätsfaktor, (Der Kapazitätsfaktor (%) berechnet sich aus dem Jahresenergieertrag in kWh geteilt durch das Produkt aus Nennleistung der Windenergieanlage in Kilowatt und die 8.760 Stunden des Jahres) .d. h. die tatsächliche Auslastung dieser Anlagen in Deutschland beträgt etwa 10 – 25 % der installierten Leistung, d. h. die meiste Zeit leisten diese Anlagen keinen oder nur einen geringen Beitrag zur Strombedarfsdeckung. Wenn man keine AKWs mehr in der Grundlast (immer verfügbare und abrufbare Leistung) hat, muss diese irgendwie anders bereitgestellt werden: Und das sind nun einmal die Kohlekraftwerke.

Da man auch in 30 oder 40 Jahren weder Wind noch Sonne per Öko - Gesetzesbeschluß dazu verpflichten kann, immer verfügbar zu sein, wird man auch dann noch Kohlekraftwerke benötigen, um den Strombedarf zu decken.

Weltweit befindet sich die Kohle in einem gigantischen Boom der Bachmanns Aussage „Die Kohle hat keine Zukunft, wir sind längst schon im Ausstieg“ in beeindruckender Weise Lügen straft. Der weltweite Kohleverbrauch hat sich seit Ende der 1990er Jahre fast verdoppelt und er wird auch künftig weiter steigen, in absoluten Zahlen sehr wahrscheinlich erheblich mehr als die erneuerbare Energieerzeugung.

2. Energiewende ist und bleibt ein essentieller Beitrag zum globalen Klimaschutz

Das ist natürlich der Klassiker unter den Begründungen, weswegen wir eine „Energiewende“ brauchen – und sie absolut verlogen und falsch.

Sie ist deswegen verlogen, weil auch dann, wenn durch sie CO2 eingespart würde, der Betrag der CO2 Einsparung im globalen Kontext derartig gering wäre, dass der Klimaeffekt etwa zwei Zehnerpotenzen unter der Nachweisgrenze liegen würde.
Denn auch wenn man die CO2 Emissionen der gesamten EU von heute auf morgen auf Null reduzieren könnte, wäre der Klimaeffekt in 100 Jahren kaum nachweisbar: Er würde im Klimarauschen der natürlichen Variabilität verschwinden.

Das schlimmste kommt aber noch: Durch die deutsche Energiewende wird überhaupt kein CO2 eingespart. Wie auf climatetruth.com schon häufiger erklärt, und wie auch der Bundesregierung bekannt, führen CO2 Einsparungen in der deutschen fossilen Stromerzeugung durch erneuerbare Energien schlußendlich zu keiner CO2 Einsparung, weil die CO2 Emissionen in der Stromerzeugung europaweit durch das europäische Emissionshandelssystem EU – ETS gedeckelt sind.
Was in Deutschland bei der Stromerzeugung eingespart wurde darf an anderer Stelle in Europa mehr emittiert werden, zu einer Emissionsminderung im Gesamtsystem kommt es nicht.

Zu behaupten, die Energiewende ist und bleibt ein essentieller Beitrag zum globalen Klimaschutz, ist deswegen eine klassische Propagandalüge.

Ein weiterer Beitrag hier zeigt ebenfalls, wie die Medien Propaganda für die Energiewende und für Erneuerbare Energien machen.

Titel des Beitrages: Weltweiter Wandel der Stromerzeugung: Das Ökozeitalter bricht an

Dort heißt es u. a.: Zwischen 2000 und 2013 wurden weltweit Ökostromanlagen in Höhe von insgesamt 854 Gigawatt in Betrieb genommen. Das entspricht der Leistung von 854 mittleren Atomkraftwerken.

Wo liegt hier die Propagandalüge? Sie liegt u. a. darin, dass die Autoren installierte Leistung von Ökostromanlagen mit der installierten Leistung von Atomkraftwerken gleichsetzen, was natürlich ausgemachter Unfug ist. Sie haben schlichtweg „vergessen“ die installierte Leistung der Ökostromanlagen mit dem Kapazitätsfaktor zu multiplizieren, der weltweit je nach Anlage und geographischer Region zwischen 10 und 30% liegen dürfte. Die tatsächliche installierte Leistung der Ökostromanlagen entspricht deswegen nicht der von 854 mittleren Atomkraftwerken, sondern rein rechnerisch nur 10 – 30% davon, 85 – 256.

In Wirklichkeit können durch diese Ökostromanlagen jedoch noch weniger Atomkraftwerke ersetzt werden, da man Grundlastleistung auch für den Fall braucht, wenn Ökostromanlagen keinen oder nur sehr wenig Strom liefern, wie z. B. Photovoltaikanlagen, die nachts überhaupt keinen Strom erzeugen können, weil die Sonne dann nicht scheint.

Auch der Vergleich der neu installierten erneuerbaren Leistung mit der neuen fossilen Leistung hinkt aus dem gleichen Grund. Die installierte Leistung von Wind und Sonnenstromanlagen legt sehr wohl ein stellares Wachstum hin, aber die tatsächlich erzeugte Leistung ist nach wie vor eine Marginalie im Gesamtbild, wie dieser Artikel hier zeigt.

Der Beitrag erneuerbarer Energien (ohne Wasserkraft) am weltweiten Gesamtenergieverbrauch ist trotz des rasanten Ausbaus Erneuerbarer in den vergangenen Jahren verschwindend gering.
Und obwohl der Verbrauch erneuerbarer Energien 2013 gegenüber 2012 um 38 Mio t Öläquivalent wuchs, lag der Verbrauchszuwachs fossiler Energien bei 103 Mio t Öläquivalent.

Zudem ist der prozentuale Anteil CO2 freier Energien am weltweiten Gesamtverbrauch seit 1999 trotz des rasanten Zuwachses Ereuerbarer in etwa konstant geblieben, weil die fossile Energieerzeugung ebenfalls stark ausgebaut wurde.

Ein Totengesang auf fossile Energien und das Ausrufen eines Zeitalters erneuerbarer Energien scheinen deswegen etwas verfrüht zu sein.
Um mit Mark Twain zu sprechen: The report of my death has been greatly exaggerated.