Kann man von der Energiewende profitieren?




31. Mai 2011


Otto-Klimanormalbürger, das steht fest, wird die Energiewende, die sich „die da oben“ ausgedacht haben, bezahlen müssen.

Und das ist auch gerecht so:

Wenn die Bürger auf Biegen und Brechen aus der Atomenergie aussteigen wollen, müssen sie auch den Preis dafür bezahlen.

Und es wird bestimmt nicht billig werden, das steht ebenfalls fest
, die Frage ist nur wie teuer es wird, wo das Geld herkommen soll, und an welcher Stelle gespart werden muss, um das Geld für die Energiewende aufzubringen.
Vielleicht könnte man noch etwas bei den Hartz IV Empfängern sparen, denn „Klimaschutz“ ist ja allemal wichtiger, das können einem die Herren Schellnhuber und Sarrazin sicher gerne bestätigen, aus jeweils unterschiedlicher Perspektive.

Auf der anderen Seite könnte man aber fragen, wie Otto-Klimanormalbürger davon profitieren kann, wenn ihm schon aus der einen Seite die Taschen leer gemacht werden, und wenn man nicht gerade Hartz IV Empfänger ist, die ihre steigenden Energiekosten ohnehin ersetzt kriegen.

Zunächst würde man an Anlagemodelle denken, Abschreibungsmodelle für Wind – und Solarparks und an Direktinvestitionen in Solaranlagen auf dem eigenen Dach. Muss man durchrechnen, ob sich das im Vergleich zu anderen Anlagealternativen lohnt.
Denn nicht nur natürliche Ressourcen sind begrenzt, sondern auch das Anlagekapital, jeden zur Verfügung stehenden Euro kann man nur einmal ausgeben, und man will ihn da investieren, wo er den meisten Ertrag bietet.

Für den Privatanleger stellt sich die Frage, ob sich Investitionen in Firmen, die auf dem Sektor Erneuerbare Energien unterwegs sind, wie die Hersteller von Solarzellen und Windkraftanlagen, nicht lohnen müssten, jetzt, da die Energiewende in aller Munde ist, und künftig Strom nur noch aus Wind und Sonne erzeugt werden soll, zumindest in Deutschland.

Schauen wir uns die Kursentwicklung der bekanntesten Unternehmen auf diesem Sektor in den letzten Jahren einmal an.

Bei Wind ist das Vestas AS, bei Solar sind es Solarworld , Q-Cells , First Solar , ein US-amerikanisches Unternehmen und Suntech Power, ein chinesischer Hersteller.

Diese Werte, wie die meisten anderen des Erneuerbare Energien Sektors, haben in 2007, auf dem Höhepunkt des Klimahypes einen gigantischen Boom erlebt, um seither förmlich einzubrechen, teilweise dramatisch, flackerten nach der Atomkatastrophe in Japan kurz auf, und brachen seither wieder ein.
Wer seinerzeit dem Hype vertrauend in diese Werte investierte, hat ein hohes Lehrgeld bezahlt: Er ist sein Geld de facto losgeworden.

Soll es jetzt besser werden, weil wir ja jetzt einen irren Boom für Erneuerbare erwarten?

Bevor Sie da wieder einsteigen, sollten Sie vielleicht folgenden Beitrag des Wirtschaftsinformationsdienstes Marketwatch.com lesen :
Finanzspekulanten (in der ARD Telebörse manchmal auch „Anleger“ genannt) spekulieren auf einen weiteren Kursrückgang bei Aktien des Sektors Erneuerbare Energien, insbesondere bei Vestas AS und bei First Solar.
Der Kursverlauf bei First Solar ist schon etwas verblüffend, denn immerhin hat sich das Geschäftsvolumen in den letzten Jahren deutlich ausgeweitet.

Was nur wieder einmal zeigt, dass es, anders lautenden Behauptungen zum Trotz, zwischen der wirtschaftlichen und der Aktienkursentwicklung eines Unternehmens kaum einen Zusammenhang gibt: Es ist halt nur alles Spekulation.

Lesen wir aber nach, weswegen der Investor (und „short seller“) Jim Chanos nicht scharf auf „grüne“ Aktien ist:


Chanos, in a presentation called

"Alternative Energy: Does Solar + Wind = Hot Air?"

joked he would "upset the greenies," by arguing that while there's a lot of enthusiasm about green energy, the companies in the sector today don't yet solve those problems.

Chanos said wind and solar are "not capable" of real cost-effective ways of meeting energy demands. "Wind and solar are not efficient."

As for job growth, Chanos said the boom of green jobs could be overblown, as most of the jobs generated are not in technology, but in construction. "Put your hand on your wallet," he said, as many of the green jobs are merely putting people back to work who were employed in housing.

Chanos said he's short Vestas Wind Systems A/S (VWDRY,VWS.KO), which trades in Denmark. "It's been a darling until recently," he said. The stock has been going down "and we think it has a lot further to go

Chanos also said solar technology is "questionable. He said he's shorting First Solar Inc. FSLR +2.89% , citing a deterioration in quality control and operational problems, including balance-sheet deterioration and negative cash flows.

Chanos said the solar industry is facing headwinds, as Spain and Italy, major solar energy consumers, are facing financial issues that throw into doubt their governments' commitment to promoting renewable energy through subsidies.


Gut zu wissen.

Das Besondere an „short sellern“ (Leerverkäufern) ist, dass sie sich mit den „Objekten ihrer Begierde“, nämlich den Aktien, von denen sie glauben, sie seien überbewertet, sehr genau auseinander setzen (müssen), denn sie schwimmen mit ihrer Meinung, auf die sie ja Geld setzen, gegen den Strom. Short seller leihen sich Aktien in der Erwartung, sie zu einem späteren Zeitpunkt zu einem tieferen Kurs zurückkaufen zu können, die geliehen Papiere an ihren Besitzer zurück zu geben und die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Kurswert zum Zeitpunkt der Ausleihe als Gewinn zu vereinnahmen.

Eine andere Variante sind so genannte short Zertifikate, mit denen man ebenfalls am Kursrückgang eines Wertes verdienen kann. Beliebt sind bei Privatanlegern die Mini Future Zertifikate der Royal Bank of Scotland (RBS).
Wer sich an diesem Spiel beteiligen und z. B. auf den weiteren Kursrückgang des Windenergiewertes Vestas AS setzen will,kann dies z. B. mit diesem Wert hier tun (WKN AA3CGV).

Manchmal funktioniert das.

Was bedeutet das aber für uns als Investoren weiter:

Die intelligentesten und misstrauischsten Investoren glauben nicht an einen Boom für erneuerbare Energien in den nächsten Jahren, weil sie meinen, die Unternehmen, die jetzt am Markt sind, seien nicht in der Lage, eine Energieversorgung mit Erneuerbaren auf die Beine zu stellen, weil Wind und Sonne den Energiebedarf nicht kosteneffizient decken und nur mit Subventionen leben können, die Subventionen aber wegen der allgemeinen Finanznöte (drohende Staatspleite in mehreren europäischen Ländern) gesenkt werden – sogar in Deutschland, man höre und staune.

Frage: Wie will Deutschland seine hochgesteckten Ziele für Erneuerbare erreichen, wenn gleichzeitig die Subventionen (d. h. die Einspeisevergütungen nach EEG) gesenkt werden?

Nächste Frage: Wenn die hellsten Köpfe unter den Finanzspekulanten meinen, die gegenwärtigen Unternehmen im Bereich Erneuerbare, und das heisst auch die gegenwärtigen Technologien, seien nicht in der Lage den Energiebedarf kosteneffizient und ohne Subventionen zu decken, und gegenwärtig heißt wohl auch solange, bis neue, heute nicht bekannte Formen der Erneuerbaren Energienutzung Marktreife erlangt haben, ist es dann sinnvoll, Hunderte von Milliarden in die jetzigen, kostenineffizienten Erneuerbaren zu investieren, nur um willkürliche, politisch festgelegte klima- und energieideologische Ziele zu erreichen?

Nur in der ökologischen Fantasiarepublik Deutschland!

Weltweit wird man sich einen Deibel darum scheren (vor allem Finanzinvestoren nicht), was deutsche Energieideologen mit Erneuerbaren in Deutschland erreichen wollen, sondern man wird sich absehbar in den nächsten Jahrzehnten weiter und vermehrt den Energiequellen zuwenden, die eine sichere Energieversorgung zu bezahlbaren Preisen garantieren.
Und das sind, auch wenn es die deutschen Gutmenschen nicht wahr haben wollen, Kohle, Öl, Erdgas und Kernenergie.

In diesem Beitrag wird z. B. über die künftige Rolle der Kernenergie in China und Indien berichtet, RWE zieht aus der deutschen Atom-Ausstiegspolitk die Konsequenzen und will in den Niederlanden nukleare Erzeugungskapazität ausweiten, weil die Niederlande - anders als Deutschland – nicht in die Anti - Atompanik gefallen sind, und weiter ausbauen wollen, nicht zuletzt deswegen, um die Klimaziele zu erreichen.

Geld verdienen konnte man als Privatanleger in den vergangenen Jahren, was den WBGU, Herrn Schellnhuber und Herrn Leggewie, und andere Gutmenschen besonders freuen dürfte, nicht mit Aktien erneuerbarer Energien sondern mit Papieren von Unternehmen der klassischen fossilen Energien, wie Kohle und Öl.

Hier einige Beispiele:

Peabody Energy, Exxon-Mobil oder Chevron - Texaco.

Daran wird sich auch in den nächsten Jahren wenig ändern – bis wir eine wirkliche technologische Revolution bei erneuerbaren Energien erleben, und nicht nur eine staatlich verordnete Zwangseinführung der gegenwärtigen Generation ineffizienter und teurer erneuerbarer Energien, denn nichts weiter als das ist diese "Energiewende".

Für den Privatanleger lautet das Fazit: Es wird schwierig, von der Energiewende, die ja nur in Deutschland stattfinden soll zu profitieren.

Für Aktienanleger heißt das: Hände weg von allen Papieren des Sektors erneuerbare Energien, es sei denn man will sie shorten; ansonsten kann man vom weltweiten Wachstum des Energiebedarfs in den nächsten Jahren mit den klassischen Energiewerten des Kohle, Öl, Gas und Nuklearbereiches profitieren.

Die Aktien der Stromversorger E.ON und RWE kann man wahrscheinlich shorten, da die Gewinne sowohl durch den Atomausstieg als auch durch den EU Emissionshandel in den kommenden Jahren sinken werden. Hier Mini Short Zertifikate der RBS: RWE AA29V91 und E.ON AA29RV4

Wenn man Steuergelder abziehen will, kann man das mit Direktinvestitionen in Solaranlagen auf seinem Dach oder mit einem der zahllosen Wind oder Solarfonds machen.