Kohlendioxid – Freund oder Feind?

29. Februar 2024


Diese Frage mag bei vielen Erstaunen hervorrufen – gilt es doch als erwiesen, dass Kohlendioxid - CO2 - Klimagift, Carbon Pollution, klimazerstörendes Gas etc, quasi die chemische Inkarnation des Leibhaftigen, also von Satan, Teufel und Beelzebub ist.

Die – teilweise kontroverse - Debatte über die Auswirkungen des steigenden CO2 Gehaltes in der Atmosphäre durch die Verbrennung fossiler Energien dauert nunmehr bereits seit mehr als 40 Jahren an.

Dass CO2 ein Treibhausgas ist, wissen wir spätestens seit den Arbeiten von Svante Arrhenius im Jahre 1896. Jedoch nahmen die Arbeiten von Arrhenius in den darauffolgenden Jahrzehnten eher den Status einer Theorie bzw Hypothese, aber nicht einer nachgewiesenen Theorie ein, der zwar in den 1930er Jahren etwas Aufmerksamkeit zuteil wurde, da sich das weltweite Klima zwischen 1915 und den 1930er Jahren etwa ein halbes Grad erwärmte, verwarf diese Hypothese aber wieder, da der Anstieg des Kohlendioxidgehaltes bis in die 1930er Jahre als zu gering erachtet wurde, um den Temperaturanstieg zu erklären (s. z. B. Artur Wagner, 1940 ).

Zwischen 1940 und etwa Mitte der 1970er Jahre wurde die CO2 und Klima – Hypothese zwar in akademischen Zirkeln weiter erörtert, stand aber nicht im Mittelpunkt des akademischen und auch nicht des öffentlichen und medialen Interesses, da sich das Klima etwas abkühlte und vor allem zu Beginn bis Mitte der 1970er Jahre Befürchtungen laut wurden, die Welt würde auf eine neue Eiszeit zusteuern.

Es gab seinerzeit auch aus berufenem Munde (nämlich einer Reihe von Klimawissenschaftlern) eindringliche Warnungen vor der globalen Abkühlung, deren Auswirkungen ähnlicher Natur sein sollten, wie nur wenige Jahre später der globalen Erwärmung unterstellt: Zunehmende Klimaextreme, Stürme, Überschwemmungen, Dürren, Missernten, Hungersnöte etc. (wie z. B. hier dokumentiert).

Das Blatt wendete sich Ende der 1970er Jahre, als die These der globalen Erwärmung Oberhand gewann und nun die Gefahr einer Klimakatastrophe durch eine CO2 bedingte Erwärmung heraufbeschworen wurde ( US Akademie der Wissenschaften, 1979 ).

Einer der Gründe für diesen Meinungswandel war wohl auch die merkliche Erwärmung der Erde zwischen 1976 und 1979, die als “The Great Pacific Climate Shift” in die wissenschaftliche Debatte eingegangen ist, nämlich die plötzliche Erwärmung des tropischen Pazifiks, die sich in den darauffolgenden Jahren über die gesamten Tropen (0 – 30°) ausbreitete.

Die Debatte war aber im Wesentlichen auf den akademischen Bereich beschränkt, wohl auch deswegen, weil in den USA die drei Winter 1977 – 1979 extrem kalt waren und deswegen eine mediale Debatte über eine globale Erwärmung kaum auf Interesse gestoßen wäre.

Innerhalb des akademischen Bereichs kam aber hier und da Kritik an einigen Postulaten der überwiegend auf Computer – Modellrechnungen fußenden Klimaprojektionen für einen atmosphärischen CO2 Anstieg auf.

Einer der ersten – wenn nicht überhaupt der erste prominentere – Wissenschaftler war der Physiker Sherwood Idso aus Phoenix, Arizona.

Er veröffentlichte im Jahre 1982 die Broschüre Carbon Dioxide: Friend or Foe?.

Idso kritisierte sowohl die Klimamodellvorhersagen, die seiner Auffassung nach eine zu starke CO2-bedingte Erwärmung errechneten, als auch die offenkundig in einigen wissenschaftlichen Kreisen nicht bekannte oder zumindest nicht gewürdigte positive Auswirkung des atmosphärischen CO2 Anstieges auf die Biosphäre.

Idso wies darauf hin, dass der sog. CO2 Düngeeffekt, nämlich die Tatsache dass atmosphärisches CO2 der Grundstoff für alles pflanzliche Leben durch die Photosynthese ist.

Pflanzen nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf, verwandeln es durch die Photosynthese in Kohlenstoff, der sich in Blüten, Blättern, Ästen und Zweigen in den Pflanzen wiederfindet und setzt Sauerstoff in die Atmosphäre frei.
Idso wies auf die von zahlreichen Experimenten gestützte Tatsache hin, dass sich das Pflanzenwachstum verbessert, je mehr CO2 in der Atmosphäre vorhanden ist. In Gewächshäusern macht man sich dies zunutze, indem man CO2 in Gewächshäuser einleitet, um das Pflanzenwachstum zu verbessern.

CO2 ist also nicht nur der Grundbaustein für alles pflanzliche und demnach auch für das menschliche Leben (denn ohne Pflanzen gäbe es keine Nahrung) sondern ein erhöhter CO2 Gehalt steigert das Pflanzenwachstum und verbessert demnach auch die Grundlage für die menschliche Ernährung.

Das ist eine Botschaft, die die Grünen, aber auch die Klimakleber, Extinction Rebellion und Just stop Oil (vom politischen Establishment, wie IEA, OECD, UN, EU Kommission etc ganz zu schweigen) sicherlich nicht gerne hören, denn sie entzieht ihren Forderungen nach einem raschen Ausstieg aus fossilen Energieträgern, um die “Klimakrise” abzuwenden, zumindest teilweise den Boden.

Tatsächlich ist es so, dass die positiven Auswirkungen auf das weltweite Pflanzenwachstum inzwischen in einer Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten recht überzeugend nachgewiesen werden konnten.

So wurde zB kürzlich eine Arbeit von Yue Chen et al (2024) veröffentlicht, in der die Autoren zeigen konnten, dass zwischen 1982 und 2020 die sog. Brutto- Primärproduktion der irdischen Biosphäre (also das Pflanzenwachstum) zugenommen hat und dass für etwa 52% dieses Anstieges der gestiegene CO2 Gehalt der Atmosphäre verantwortlich war, die Klimaerwärmung für ca 11% und die gestiegene Sonneneinstrahlung für knapp 6%. Der Zuwachs war generell am stärksten in den Wäldern der Nordhemisphäre (s. Abb 4 in Yue Chen et al, 2024, in der die regionale Verteilung auf der Erde gezeigt ist; siehe auch die Literaturzitate in Yue Chen et al, 2024).

Das Autorenkollektiv um Xin Chen et al (2024) konnte ferner zeigen, dass es sich bei der Begrünung der Erde zwischen 1982 und 2020 nicht um einen statistischen Effekt handelt, durch den zB ein steigendes Wachstum zwischen etwa 1982 bis 2000 durch einen Stillstand in der Begrünung zwischen 2000 und 2020 abgelöst wurde, was statistisch immer noch eine Begrünung zwischen 1982 und 2020 vorspiegeln würde, sondern die Begrünung der Erde dauerte - trotz zunehmenden Dürrestresses - auch zwischen 2000 und 2020 weiter an. Die geographische Verteilung ist dort in Abb. 2 und der Beitrag der einzelnen Komponenten (CO2, Strahlung, Temperatur etc) ist in Abb. 3 gezeigt.

Auch zwischen 2000 und 2020 war der steigende CO2 Gehalt der ausschlaggebende Faktor für das zunehmende Pflanzenwachstum.
Zunehmende Bodendürre wirkt dem gesteigerten Pflanzenwachstum durch CO2 entgegen, aber den Autoren zufolge gibt es keine Hinweise darauf, dass Bodendürre in absehbarer Zeit den positiven CO2 Effekt überwiegen wird.

Ein weiterer Hinweis auf die Wirkung des CO2 Düngeeffekte ergibt sich aus den weltweiten Getreideertragsdaten der UN FAO.

Die Erträge sind in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen – trotz (oder vielleicht sogar wegen) fortschreitender Erwärmung des Klimas, denn wie Yue Chen et al, 2024 zeigen konnten, hat auch die Erwärmung einen positiven Beitrag zur globalen Ergrünung geleistet.

Der ausschlaggebende Faktor für die deutliche Steigerung der Ernteerträge in den letzten Jahrzehnten war allerdings der Einsatz von Künstdünger, wie zB von Vaclav Smil auf den Seiten 79 – 84 dargelegt.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Auswirkungen des steigenden CO2 Gehaltes der Atmosphäre und der globalen Erwärmung keinesfalls nur negativ sind, sondern im Gegenteil positive Aspekte aufweisen, wie zB die Begrünung der Erde und steigende Ernteerträge.

Das politische und mediale Narrativ, dass die globale Erwärmung grundsätzlich nur negative Auswirkungen haben kann, wie zunehmende Stürme, Dürren und Überschwemmungen ist ohnehin in vielen Teilen unzutreffend (s. zB hier ) und wird noch unglaubwürdiger, wenn man die positiven Auswirkungen auf die Pflanzenwelt mit berücksichtigt.

Diese Erkenntnis wird sich aber nicht weiter durchsetzen und die Klimapolitik beeinflussen, denn die internationale Klimapolitik hat sich darauf festgelegt, dass die Klimakatastrophe kommt und dass alles getan werden muss, egal zu welchen Kosten und Opfern für die Bürger, die CO2 Emissionen zu reduzieren.

Wie man aus der Geschichte weiß, sind Fakten in der Welt der Politik irrelevant, wichtig ist, was die Öffentlichkeit glaubt, oder was man sie glauben macht. Dabei kommen der Indoktrination, Meinungsmanipulation und Propaganda, also insbesondere den Medien, tragende Rollen zu.

Auf diesen Grundlagen wird Politik gemacht. Daten, Zahlen Fakten stören da nur und werden nach Kräften unterdrückt, wenn sie die beschlossene Politik und die Positionierung interessierter Kreise, die von diesen Entscheidungen wirtschaftlich oder politisch profitieren, unterminieren, in Frage stellen oder sogar de - legitimieren.

Das darf natürlich nicht sein und deswegen bekämpfen Politik und Medien Fakten, die nicht in ihr Konzept passen.

Das gilt natürlich nicht nur in der Klimapolitik, sondern grundsätzlich in allen politischen Bereichen.