Januarwitterung 2021 – Lehrstunde für Klimaalarmisten

15. Januar 2021

Der Januar 2021 überrascht mit einer ungewöhnlichen Witterung: Er ist seit einigen Jahren – genauer gesagt seit Januar 2017 – der erste Januar, der nicht wie sonst in den vergangenen 2 – 3 Jahrzehnten mild, oder sogar extrem mild, sondern ziemlich normal, vielleicht etwas zu mild, vielleicht auch etwas zu kühl ist, wir wissen es natürlich noch nicht genau, weil der Monat erst zur Hälfte vorbei ist.

Die längerfristigen Vorhersagen rechnen in den nächsten 10 - 15 Tagen weder mit extremer Kälte noch mit extrem milden Wetter.

Zumindest die erste Januarhälfte war eher im Normalbereich für Deutschland und Mitteleuropa, wenn man den Normalbereich als das definiert, was vor 1990 normal war.

Um das Jahr 1990 herum kam es zu einer sprunghaften Erwärmung in den mittleren Breiten der Nordhemisphäre, so auch in Europa, die mit einer extrem positiven Phase der NAO in den Wintermonaten einherging.

Die Erwärmung der Wintermonate in Deutschland (allerdings sind die Winter seit Ende der 1980er Jahre im Trend nicht mehr wärmer geworden; sie sind nur überwiegend auf sehr hohen Temperaturniveau verharrt) und in späteren Jahren die Erwärmung der Sommermonate wird gemeinhin vollständig dem menschlichen Einfluß auf das globale und regionale Klima zugeschrieben.

Auf diesen Seiten haben wir in der Vergangenheit jedoch mehrfach dargelegt, dass der Treibhausgasanstieg in der Atmosphäre zwar zu einer Klimaerwärmung führt, die Hauptursache für die Klimaerwärmung in Deutschland und Mitteleuropa jedoch in Schwankungen der atmosphärischen Zirkulation über dem Atlantik und Europa zu suchen und auch zu finden ist. Einigen Studien zufolge soll zudem der Rückgang des Sulfatgehaltes in der Atmosphäre über Europa einen größeren erwärmenden Einfluß gehabt haben, als der Treibhausgasanstieg.

So hatten wir z. B. hier hier und hier in verschiedenen Analysen dargelegt, welches die Hauptursachen für die Erwärmung in Deutschland und Mitteleuropa sind: Im Winter eine Verstärkung der westlichen und südwestlichen Luftströmungen, mit denen verstärkt milde Luftmassen vom Atlantik herangeführt werden und im Sommer eine Verstärkung südwestlicher und südlicher Luftströmungen, die die in der Vergangenheit üblichen westlichen und nordwestlichen Strömungen ersetzt haben.

Im Januar 2021 erleben wir nun, dass statt der ansonsten üblichen West – Südweströmung nordwestliche Luftströmungen auftreten, mit denen deutlich kühlere Luft als sonst herangeführt wird.

Derartige Wetterlagen bringen üblicherweise im norddeutschen Flachland kein Winterwetter, d. h. keine geschlossene Schneedecke und keine dauerhaften Temperaturen unter Null, weil die Luft über die in dieser Jahreszeit noch recht warme Nordsee strömt und sich dabei so stark erwärmt, dass es entweder nicht kalt genug für Schneefall ist, oder Schnee nicht liegen bleibt.

In den Mittelgebirgen ist es dabei jedoch meist kalt genug, sodas es zu einer Schneedecke, teilweise sogar zu einer recht hohen Schneedecke kommen kann.

Gelegentlich wird geäußert, die etwas kühlere Januar – Witterung in Deutschland sei eine Folge der globalen Abkühlung wegen des La Nina Ereignisses über dem Ost – Pazifik.

Das ist jedoch unzutreffend, da kühle La Nina Ereignisse über dem Ostpazifik generell mit einer positiven NAO Phase über dem Atlantik und recht mildem Winterwetter in Deutschland einhergehen, wie z. B. in den Wintern 1966/67, 1970/71, 1973/74, 1974/75, 1975/76, 1988/89, 1999/2000, 2000/2001, 2007/2008 oder auch 2010/2011.

Die Lehre, die wir aus dem Januar 2021 ziehen, ist: Zirkulationsschwankungen haben einen größeren Einfluss auf die Witterung und auch auf den bislang beobachteten Erwärmungstrend in Deutschland als der reine Treibhausgasanstieg.

Nun könnte man argumentieren, die veränderten Zirkulationsmuster über dem Atlantik und Europa sind eine Folge des globalen Treibhausgasanstieges. Dem scheint allerdings Klimamodellrechnungen zufolge nicht so zu sein, weil sich keine Veränderungen in der Häufigkeit im Auftreten von Grosswetterlagen gezeigt haben, die eintreten müssten, sollten sich die Zirkulationsmuster als Folge des Treibhausgasanstieges ändern.