Winter ade – scheiden tut weh……..



19. Februar 2012

Wie erwartet geriet Deutschland Anfang Februar in den Einfluss extrem kalter Luftmassen aus Nordrussland (Liebesgrüße aus Moskau). In der Tat sind in einigen Landesteilen sehr kalte bis extrem kalte Temperaturen gemessen worden. In der Berliner Innenstadt z. B. wurden erstmals seit einigen Jahrzehnten Temperaturen von ca. -20°C gemessen, (21. 12. 1969: -20,5; 1. 1. 1979: -19,9; 6.2. 2012: -19,8), in Teilen Süddeutschlands auch unter -20°C, obwohl dort die extreme Kälte von Anfang Januar 1985 mit seinerzeitigen Werten von teilweise unter -25°C bei weitem nicht erreicht wurde.

An sich war die etwa 2-wöchige Kältewelle nichts außergewöhnliches, es war halt ein Winter, wie er früher mal war.

Auch in einem überwiegend milden Winter ist eine mehrwöchige Kältewelle nichts außergewöhnliches, wenn ansonsten milde Witterung vorherrscht, so wie z. B. im Winter 2010 – 2011, der durch einen kalten und schneereichen Dezember, aber milden Januar und Februar charakterisiert war, oder 1970 – 1971, in dem die letzte Dezember- und die erste Januarwoche sehr kalt waren.

Seit Anfang der Woche, kurz vor Mitte Februar 2012, hat sich die Westdrift vom Atlantik her wieder bis nach Mitteleuropa durchgesetzt und führt hier, wie bereits im Dezember und Januar, zu Temperaturen, die erheblich über den Normalwerten für die Jahreszeit liegen.

Daran wird sich den weiterführenden Vorhersagekarten der großen Wetterdienste zufolge auch in den nächsten 8 – 10 Tagen, also bis Ende Februar, nichts Wesentliches ändern.

Man kann deswegen bereits heute fast mit Sicherheit sagen, dass der Winter 2011 – 2012 deutlich zu mild ausfallen wird – trotz einer harten Kälteperiode in der ersten Februarhälfte. Die vergleichsweise kurze Kälteperiode konnte die 2-monatige sehr milde Witterung bei weitem nicht kompensieren. Selbst der Februar wird nicht ungewöhnlich kalt ausfallen, da die zweite Monatshälfte deutlich zu mild werden wird.

Insgesamt kann man deswegen davon ausgehen, dass die hier beschriebene Baur – Regel 61 eintreffen wird.

Auch wenn irgendwann im März noch einmal eine Kälteperiode mit Schnee auftreten sollte, wird diese lange nicht so kalt und lang andauernd sein wie im Hochwinter. Sie kann allenfalls nerven, wenn sie den lang erwarteten Beginn des Frühlings noch einige Tage weiter verschiebt. Zudem wird der März meteorologisch dem Frühling zugerechnet, weswegen seine Temperaturabweichungen für die Temperatur des meteorologischen Winters irrelevant sind.

Der Winter 2011 – 2012 ist vorbei, keine Frage. Winter ade, scheiden tut weh.

Oder, wie man im Englischen sagt: Good riddance!