Bill Gates´ klimapolitische Kehrtwende: Auswirkungen auf COP30 in Brasilien und EU Klimapolitik

7. November 2025


Ende Oktober 2025 hat der Microsoft Gründer und Mulitimilliardär Bill Gates, der in der Vergangenheit als recht vokaler Verfechter einer stringenten Klimapolitik hervorgetreten ist, eine klimapolitische Kehrtwende vollzogen.

Obwohl er nach wie vor die zutreffende Auffassung vertritt, dass sich das Klima durch die Emission von Treibhausgasen weiter erwärmt, ist er nun der Ansicht, dass diese Erwärmung nicht zu einem Weltuntergang führen wird und dass man seine Aufmerksamkeit auf andere Probleme der Menschheit lenken sollte, die wichtiger sind als der Klimawandel und deren Bekämpfung einfacher und effizienter ist. Das Wohlergehen der Menschheit insgesamt würde dadurch mehr gesteigert als durch die sehr teure Verminderung von Treibhausgasemissionen.

Die absehbare technologische Entwicklung in den nächsten Jahrzehnten werde überdies dafür sorgen, dass die Treibhausgasemissionen wesentlich langsamer wachsen, als bislang gedacht.

Bill Gates vertritt damit eine Auffassung, die der dänische Umweltforscher Björn Lomborg bereits seit einer Reihe von Jahren vertritt und die wir auf diesen Seiten bereits häufiger zitiert haben.

Lomborg hat natürlich Recht. Aber er hat mit seinen Auffassungen das politisch gewünschte Narrativ gestört, dass die Emission von Treibhausgasen zu einer globalen Umweltapokalypse führt, zu deren Vermeidung die Emission von Treibhausgasen um jeden Preis auf Null gesenkt werden müssen, ungeachtet aller Kosten und möglicher nachteiliger Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft.

Linke, Grüne und die links – grünen Medien konnten sich vor Empörung über Lomborg gar nicht mehr einkriegen. Er wurde zum Outcast, zum Pariah der Klima- und Umweltbewegung.

Ähnliches widerfährt jetzt Bill Gates. Er, der jahrelang mit an der Spitze der klima – alarmistischen Bewegung stand, ist zum Verräter an der Sache des Klimaschutzes geworden (zB hier hier und hier).

Die Reaktion der links – grünen Medien überrascht wenig und folgt dem üblichen Skript. Das Narrativ von den katastrophalen Auswirkungen des Klimawandels und der Notwendigkeit, die Klimagasemissionen auf Null zu senken, um diese Auswirkungen zu vermeiden ist – nach mehreren Jahrzehnten unvermindertem medialen und politischem Teppichbombardement - zu tief im öffentlichen, medialen und politischen Bewusstsein verwurzelt, als dass man mit einer anderen Reaktion rechnen könnte.

Was könnten die Beweggründe für Bill Gates klimapolitische Kehrtwende sein?


Man kann hierüber natürlich trefflich spekulieren. Es gibt vielleicht drei Gründe, weswegen Bill Gates seine Meinung geändert haben könnte.

Der erste Grund ist das veränderte politische Umfeld in den USA nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump. Trump hat unmittelbar nach Übernahme der Amtsgeschäfte im Januar 2025 den Austritt aus dem Pariser Klimaabkommen erklärt, das die USA in ein klima- und energiepolitisches Korsett gezwungen hätte, dass zu drastischen Energiepreiserhöhungen geführt hätte. Stattdessen verfolgt Trump eine Politik der sicheren und bezahlbaren Energieversorgung, auch mit fossilen Energieträgern, wie Erdgas und Kohle.

Der zweite Grund könnte die Veröffentlichung eines Gutachtens einer Gruppe klima-realistischer Wissenschaftler im Juli 2025 durch das amerikanische Energieministerium (DOE) sein, in dem man vom bisherigen alarmistischen Narrativ abgewichen ist und – gestützt durch eine große Zahl von Veröffentlichungen in der klimawissenschaftlichen Fachliteratur, die von den Klima-Alarmisten ignoriert wurden – ein Bild des Klimawandels gezeichnet hat, das wesentlich weniger dramatisch ist, als das von den Medien und der Politik präferierte, welches zur Grundlage der deutschen und europäischen Klimapolitik gemacht wurde.

Der dritte Grund könnte die Erkenntnis sein, dass der Stromverbrauch in den USA in den kommenden Jahren durch den Aufbau neuer Rechenzentren, besonders durch den rasanten Ausbau der KI, drastisch steigen wird und nicht allein durch den Ausbau der erneuerbaren Energien, die nicht grundlastfähig sind, gedeckt werden kann. Sondern nur durch den Ausbau grundlastfähiger Stromerzeugung, wie mit Erdgas, Kohle oder Kernenergie.
Bill Gates ist am Ausbau der Kernenergie ua durch seine Beteiligung am Unternehmen TerraPower involviert, das sog Small Modular Reactors (SMRs) entwickelt (s. dazu auch hier ), aber auch an der Wiederinbetriebnahme des im März 1979 havarierten Kernkraftwerks Three Mile Island im US Bundesstaat Pennsylvania.
Ob das wirtschaftliche Interesse Bill Gates´an der grundlastfähigen Kernenergie für seine klimapolitischen Kehrtwende eine größere Rolle spielte, sei dahingestellt.

Welche Auswirkungen hat Bill Gates´ klimapolitische Kehrtwende auf die bevorstehende Weltklimakonferenz COP30 in Brasilien und auf die Klimapolitik in Europa?


Die kurze Antwort lautet: Keine.

Wieso nicht?
Die Antwort hatten wir bereits in einem der vorangegangen Abschnitte gegeben: Das Narrativ von der Klimakatastrophe und der Notwendigkeit, die Treibhausgasemissionen auf Null zu reduzieren ist so tief im politischen, medialen und öffentlichen Bewusstsein verankert, dass eine rasche Kehrtwende völlig aussichtslos erscheint.

Zudem wurden besonders in Europa umfassende Gesetzesinitiativen verabschiedet, deren Rückabwicklung völlig illusorisch ist. Denn dies würde auch bedeuten einzugestehen, dass man sich jahrzehntelang auf dem Holzweg befunden hat, wozu der politische Apparat niemals in der Lage wäre – am allerwenigsten die Grünen. Deswegen wird man so lange es geht den Schein wahren, dass die Klimagesetzgebung in Deutschland und Europa gut und richtig und vor allem erforderlich ist, um das Weltklima zu retten – obwohl Europa allein das niemals könnte.

Und außerhalb Europas wird sich niemand am Klimawahn beteiligen – außer Länder der Dritten Welt, die von den Industriestaaten Fantastilliarden fordern, um sich an den Klimawandel anzupassen bzw. ihre Wirtschaft klimafreundlich um- oder aufzubauen. Angesichts leerer Kassen und Überschuldung in den meisten Industrieländern Forderungen, die wenig Aussicht auf Erfolg haben - von rein rhetorischen Bekundungen abgesehen.

Die Stimmen aus der deutschen Wirtschaft, die Klimapolitik grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen, werden zwar immer lauter, aber die Aussicht, dass sich wirklich etwas Grundlegendes ändert, sind äußerst gering.

Denn die EU Kommission, die ihren Green Deal kompromisslos vorantreibt, inkl des sog. Emissionshandels, den der Chef des Evonik Konzerns, Kullmann, kritisiert, ist das Kernstück der Europäischen Klimapolitik, von dem die EU Kommission auf keinen Fall abrücken wird. Das Klimakatastrophen – Narrativ muss zur Legitimation der Klimapolitik auf jeden Fall aufrecht erhalten werden – sowohl in Deutschland als auch in der EU.

Korrekturen wären allenfalls zu erwarten, wenn die Öffentlichkeit zur Erkenntnis gelangt, dass die Klimapolitik massive nachteilige wirtschaftliche Auswirkungen auf sie persönlich hat, in Form von Arbeitsplatzverlusten, massiv steigenden Energiepreisen (Friedrich Merz: Es muss alles teurer, teurer, teurer werden). Das ist gegenwärtig aber noch nicht der Fall, dafür arbeitet die Propagandamaschine in Politik und links – grünen Medien zu effizient.

Was wird auf COP30 in Brasilien passieren?


Thema auf COP30 wird wohl weniger Bill Gates als der Austritt der USA aus der Pariser Klimavereinbarung sein. Man wird versuchen, das Fehlen der USA und vor allem der von den USA nicht mehr zur Verfügung gestellten Finanzmittel auszusitzen in der Hoffnung, dass in 2029 ein Demokratischer Präsident die Nachfolge von Donald Trump antritt, der der Pariser Klimavereinbarung sofort wieder beitritt und auch Mittel zur Verfügung stellt, die jetzt fehlen.

Forderungen von Ländern der Dritten Welt zur Bereitstellung von etlichen Fantastilliarden, um sich dem Klimawandel anzupassen bzw. ihre Wirtschaft klimafreundlich umzubauen, die auf den vorangegangenen COPs aufgestellt wurden, werden auch auf COP30 ein wichtiges Thema sein, haben nach dem Austritt der USA aus dem Pariser Klimaabkommen noch weniger Aussicht, erfüllt zu werden, als in der Vergangenheit.

Jedoch werden die Europäer gerne bereit sein, die Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, die jetzt wegen Trump fehlen.

Und im Übrigen wird es nach Trumps Austritt aus dem Klimaabkommen zu einer Trotzreaktion kommen: Jetzt erst recht! Jetzt müssen wir, die Europäer und vor allem die Deutschen, noch entschlossener Treibhausgase reduzieren, um der Welt ein Vorbild zu sein – und um unsere Wirtschaft noch schneller an die Wand zu fahren.

Der Klimawahn wird ungebrochen weiter gehen – vielleicht noch extremer als vorher.