Das El Nino, das keins war



13. Januar 2013


Anfang 2012 hatten wir ein La Nina Jahr vor uns. Doch bald waren sich die Vorhersage Gurus und die verschienen Modelle sicher: Wir bekommen ein El Nino Jahr.

Üblicherweise findet der Switch von El Nino nach La Nina (und vice versa) etwa im Frühsommer statt, um dann in der Folgezeit immer stärker in die jeweils eingeschlagene Richtung auszuschlagen und zu Beginn des darauf folgenden Jahres das Maximum zu erreichen.
Der Switch fand dann auch wie erwartet statt und bereits im Hochsommer befanden wir uns in einem voll entwickelten El Nino Modus (s. z. B. hier).
In dieser Tabelle sind El Nino Ereignisse mit positiven Werten versehen: Wenn der Wert etwa 0,5 überschreitet, eine halbe Standardabweichung, würde man von El Nino Bedingungen sprechen, wenn er eine Standardabweichung überschreitet, von einem El Nino Ereignis. Bei den gleichen Werten mit negativem Vorzeichen würde man von einem La Nina Ereignis sprechen.

Im Spätsommer und Herbst 2012 geschah dann Seltsames, so in den vergangenen Jahrzehnten noch nie Gesehenes: Das El Nino verstärkte sich nicht weiter, sondern schwächte sich rasch ab, so dass im Dezember nur noch schwach positive Werte in obiger Tabelle erreicht wurden, was allenfalls als ENSO neutral bezeichnet werden kann.

Anfang Januar 2013 sind die Wassertemperaturen im östlichen tropischen Pazifik noch weiter gesunken, und weisen jetzt bereits deutliche negative Anomalien auf, klassisches Merkmal für La Nina Bedingungen.

Dauert diese Situation weiter an, wird 2013, wie 2012, vorrausichtlich ebenfalls nicht als extrem warmes Jahr in die Annalen der Klimatologie eingehen, denn bislang fielen die extrem warmen Jahre immer mit El Nino Jahren zusammen (z. B. 1998, 2005, 2010).

2012 war andrerseits kein reines La Nina Jahr, da sich ein rascher Wechsel zu El Nino vollzog und die MEI Werte aus obiger Tabelle im Jahresmittel 2012 leicht positiv waren, also eher etwas in Richtung El Nino wiesen, aber schlussendlich ENSO neutral.

Wie schön die Temperaturen der freien Troposphäre der ENSO Phase folgen sieht man aus den Satellitenmessungen hier : Der Switch von La Nina zu El Nino bildet sich im Sommer vor allem in den Tropen deutlich ab, aber auch in der Südhemisphäre, in der sich das ENSO Signal immer klarer zeigt, als in der Nordhemisphäre.

Unabhängig von ENSO scheint die solare Aktivität wieder etwas zurück zu gehen, möglicherweise haben wir das solare Maximum bereits überschritten. Ein weiterer Grund dafür, dass 2013 nicht extrem warm wird.

Die Probleme für die Klimakatastrophen-Propheten häufen sich. Sie werden zunehmend auf „Studien“, „Modellsimulationen“, „neue Theorien“ und „neue Hypothesen“ ausweichen müssen, um sich mit ihren Weltuntergangszenarien Gehör zu verschaffen. Denn die Natur ist ihnen nicht besonders wohl gesonnen, wenn man den Verlauf der weltweiten Mitteltemperatur betrachtet.