Mehr Klimarealismus in der neuen GROKO?

1. Februar 2018

Etwas verspätet, aber trotzdem noch aktuell, wenden wir uns heute einer Meldung zu, die aus den GROKO Sondierungsgesprächen Anfang Januar für große Empörung in der Öko – sozialistischen Kampfpresse und in der Grünen Bewegung sorgte: Nämlich die Entscheidung, das klimapolitische Ziel einer 40%igen CO2 Reduzierung im Vergleich zu 1990 aufzugeben.

Wir erinnern uns: Wir hatten in der Vergangenheit bereits mehrmals dieses Ziel als völlig illusorisch bezeichnet und sogar eine Wette über EUR 1000 darauf angeboten, dass dieses Ziel niemals erreicht werden wird.
Niemand hat dieses Angebot angenommen, wohl aus gutem Grund. Denn jedem, der einigermassen etwas von Energiepolitik versteht, war und ist klar, dass dieses Ziel niemals erreicht werden würde.

Es war eine rein politische Zielvorgabe, mit der Absicht die öko – sozialistischen Meinungsmacher, also die veröffentlichte Meinung, ruhigzustellen.

Jetzt, da klar ist, dass der Kaiser keine Kleider an hat und die Politik nicht nur der Realität ins Auge sieht (die Realität war den Fachleuten in Politik und Wirtschaft ohnehin seit langem klar), sondern die Realität dem verblüfften Publikum offiziell verkünden muss, ist das Wutgeheule im grün – alternativen und öko – sozialistischen Lager groß.

Dazu fällt einem eigentlich nur der Spruch ein: Wenn Dummheit lange Hälse machen würde, könnten einige Leute aus der Dachrinne trinken.

Denn offenbar hat sich niemand im öko – sozialistischen Lager ausreichend darüber Gedanken gemacht, weswegen das 40%ige Minderungsziel nicht erreicht werden kann.

Der Hauptgrund ist nämlich der 2011 beschlossene Ausstieg aus der Kernenergie – dem Herzensanliegen der Grünen Bewegung überhaupt. Die Kernenergie ist aber CO2-frei.

Man kann nicht aus einer CO2-freien Stromerzeugungstechnologie aussteigen, die Strom zu jeder Zeit bedarfsgerecht erzeugen kann und sie mit einer Technologie ersetzen, die Strom nur zwischendurch, zufallsbedingt erzeugt, wenn die Sonne mal scheint oder der Wind mal weht. Windkraftanlagen haben in Deutschland einen sog. Kapazitätsfaktor von ca. 17%, Photovoltaikanlagen von unter 10%.

Man darf die Frage stellen, wo der Strom herkommen soll, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, was meistens der Fall ist.

Dreimal darf man raten:
Richtig, aus den bestehenden Kohlekraftwerken, die dann die Rolle der stillgelegten Kernkraftwerke übernehmen müssen.

Das ist einer der Gründe, weswegen die CO2 Emissionen nicht trotz, sondern wegen der Energiewende nicht sinken.
Daran wird sich auch in den kommenden Jahren wenig ändern, weil bis 2022 die jetzt noch im Betrieb befindlichen Kernkraftwerke abgeschaltet werden sollen, und deren Anteil an der Stromversorgung ebenfalls nur unzureichend von den Ernenerbaren übernommen werden kann und deswegen die Stromerzeugung durch Kohlekraftwerke nicht weniger sondern eher mehr werden wird.

Vor diesem Hintergrund ist die Forderung der Grünen Bewegung, die Kohlekraftwerke sofort abzuschalten, völlig absurd, denn eine sichere bedarfsgerechte Stromversorgung wäre dann nicht mehr darstellbar – worauf wir bereits 2011 zum bevostehenden Austiegsbeschluss aus der Kernenergie hingewiesen haben.

Man kann nicht gleichzeitig aus der Kernenergie und der Kohleverstromung aussteigen und eine sichere, bedarfsgerechte Stromversorgung aufrechterhalten. Dies mussten nun auch die GROKO Unterhändler öffentlich eingestehen.

Wenn das aber trotzdem implizit oder explizit in der öko – sozialistischen Kampfpresse und von der Grünen Bewegung so dargestellt wird, ist das ein typischer Fall von Fake News oder Volksverdummung, um ein drastischeres Wort zu vermeiden.

Allerdings haben wir uns bereits daran gewöhnt, dass die Main Stream Massenmedien (MSM oder M3) im Klima- und Umweltbereich die größte Quelle von Fake News sind, weswegen dieser erneute Aufschrei des öko – sozialistischen Lagers nicht mehr überrascht.