Der Sommer kommt zurück – mit Power!

4. August 2015

Nach der herbstlichen Episode in der vergangenen Woche hätte man´s kaum noch für möglich gehalten: Der Sommer kehrt zurück. Bereits an diesem Sonntag herrschte verbreitet sonniges und warmes Wetter in Deutschland. Aber das ist noch nichts im Vergleich dazu, was uns in dieser und auch noch in der darauffolgenden Woche erwartet: Eine Neuauflage der brutalen Hitzewelle von Anfang Juli, diesmal aber länger anhaltend.

Besonders im südlichen und östlichen Deutschland können die Temperaturen auf Werte von über 35° C steigen und örtlich möglicherweise wieder Rekordtemperaturen – zumindest für den August erreichen.

Der Juli war deutschlandweit im Vergleich zum Zeitraum 1961 – 1990 2,5°zu warm, wobei es eine ausgeprägte Nord – Süd Differenz gab: Der Süden war bis zu 4° zu warm, der Norden „nur“ 1,5°. Damit ist die hier geäußerte Einschätzung, der Juli werde mindestens 3° zu warm, nicht eingetroffen, obwohl die Juli 2015 Zahlen der hier immer zugrunde gelegten mitteleuropäischen Temperaturreihe von Franz Baur noch nicht verfügbar sind. 3° werden vorraussichtlich knapp verfehlt.
Die Julitemperaturen lagen diesen Beobachtungen zufolge 1961 – 1990 ca. 0,3°C über dem langjährigen Mittel 1761 – 1960, und wenn die DWD Daten eine Abweichung von 2,5°C zeigen, werden die Baur Daten etwa 0,3° wärmer sein.

Ursache für die neuerliche Hitzewelle ist nicht – wie man vielleicht vermuten könnte – ein starkes Hochdruckgebiet über Deutschland, sondern, wie bereits Anfang Juli, ein kräftiges, über längere Zeit ortsfestes Tiefdruckgebiet über dem Ostatlantik, auf dessen Vorderseite von der Sahara über das spanische Festland und Frankreich auf dem kürzesten Landwege Heißluft nach Deutschland transportiert wird – eine Wetterlage, die auch im Rekordsommer 2003 für extreme, länger andauernde Hitze über ganz Mitteleuropa geführt hat.

Den jetzt vorliegenden Computer – Wettervorhersagen zufolge soll dieses Tief wahrscheinlich bis Mitte August dort legen bleiben und abwechselnd feucht – warme und trocken – heiße Luft nach Deutschland führen. An den feucht – warmen Tagen „kühlt“ es sich dann bis auf etwa 25° ab, an den heißen Tagen werden 30 – 35° C erreicht. Generell ist es dabei in Nord- und Westdeutschland etwa 5°, an den Küsten bis zu 10° kühler als im Süden und Osten. Im Westen ist die Schauer- und Gewitterwahrscheinlichkeit höher als im Süden und Osten.

Auch wenn die Witterung in der zweiten Augusthälte wieder auf Normalwerte zurückschwenken sollte, kann man aus heutiger Perspektive – ähnlich wie Anfang Juli für den Juli – davon ausgehen, dass der August insgesamt wieder um mindestens 3° C zu warm werden wird.

Damit könnte der August 2015 durchaus der heißeste seit 2003 werden.

Möglicherweise wird der Sommer 2015 insgesamt, d. h. die Monate Juni – August, sogar der wärmste seit 2003 – trotz der teilweise recht unfreundlichen, kühlen und herbstlichen Witterungsepisoden im Juni und Juli. Denn herbstliche Witterungsepisoden sind derzeit bis mindestens Mitte August nicht absehbar.