Der unaufhaltsame Siegeszug der Kohle8. Dezember 2018Dieser Titel ist bewußt provokativ gewählt, um die hysterischen Kohlehasser am Hambacher Forst, die (Anti) Kohlekommission und alle diejenigen, die sich gerade im polnischen Kattowitz versammelt haben, um aus den fossilen Energieträgern, insbesondere der Kohle, auszusteigen, mal so richtig zu schockieren.Wie kann man von einem unaufhaltsamen Siegeszug der Kohle reden, wo doch jeder weiß, dass die Zukunft den erneuerbaren Energieträgern gehört und wo wir doch alle wissen, dass wir aus den fossilen Energieträgern am besten gleich aussteigen müssen, um die Welt vor der Klimakatastrophe zu retten? Man kommt dadurch drauf, dass man nicht auf das Propagandagewitter der Mainstream Medien hört, sondern sich mal die nackten Zahlen zum weltweiten Energieverbrauch anschaut. Besonders für Kohle und Stromerzeugung. Man kann die weltweiten Trends kurz und knapp auf einen Punkt bringen: Wir steigen aus der Kohle aus, Asien steigt im großen Umfang ein. Für jede Tonne Kohle, die wir in Deutschland weniger verbrauchen, werden in Asien, besonders in China, Indien und Indonesien etliche Tonnen mehr verbraucht. Mit jeder TWh Kohlestrom, die wir bei uns einsparen wollen, werden in Asien etliche TWh Kohlestrom mehr erzeugt. So betrug lt. BP Statistical Review of World Energy 2018 der Anstieg der Kohlestromerzeugung in Asien zwischen 2016 und 2017 332 TWh, ca. die Hälfte der gesamten deutschen Stromerzeugung und etwa 37% mehr als die gesamte deutsche Kohlestromerzeugung. Der Rückgang der Kohlestromerzeugung zwischen 2016 und 2017 betrug in Deutschland 19 TW, der Anstieg in Asien 332 TWh. Wohlgemerkt: Allein der Anstieg zwischen 2016 und 2017 lag 37% über der gesamten deutschen Kohlestromerzeugung von 242 TWh im Jahr 2017. Das nur zur Einordnung und Relativierung der Diskussion, die gegenwärtig bei uns über den Ausstieg aus der Kohleverstromung geführt wird. Klimaaktivisten wird es auch wenig freuen, dass in Asien die Stromerzeugung aus Erneuerbaren zwischen 2016 und 2017 weniger als halb so stark gestiegen ist, wie die Erzeugung auf Kohlebasis, nämlich um 151 TWh im Vergleich zu 332 TWh. Mit jedem Kohlekraftwerk, das wir bei uns stillegen wollen, werden in Asien mehrere neue Kohlekraftwerke gebaut und noch viel mehr geplant. So beträgt die gegenwärtige Kohlekraftwerkskapazität in Asien 1500 GW, im Bau befinden sich 200 GW und weitere 450 GW sind in Planung. Allein im letzten Jahr (2017) wurden in China 39 GW neue Kohlekraftwerkskapazität hinzugefügt. Die gesamte Kohlekraftwerkskapazität in Deutschland beträgt ca. 46 GW, d. h. allein in China wurde binnen eines Jahres fast soviel an Kohlekapaziät hinzugefügt, wie in Deutschland insgesamt installiert ist. Einen noch größeren Kohleboom als China wird Indien in den kommenden Jahren erleben. Man schätzt, dass im Jahre 2026 70% der Stromerzeugung auf Kohlebasis erfolgen wird. Die Stromerzeugung auf Kohlebasis in Indien wächst derzeit um ca. 5% pro Jahr, lt BP Statistik. Hinzufügen sollte man an dieser Stelle, dass der bestehende Kraftwerkspark in China im Schnitt 11 Jahre alt ist, und dass die voraussichtliche Betriebsdauer ca. 40 Jahre beträgt; auch die Kraftwerke, die in den kommenden 10 Jahren gebaut werden, haben eine vergleichbare Betriebsdauer. Das heißt, deren CO2 Emissionen werden uns eine Weile begleiten. In den asiatischen Ländern ausserhalb von China und Indien rechnet man damit, dass 40% des geplanten Zubaus an Stromerzeugungsleistung auf Kohlebasis erfolgen soll, etwa 95 GW im Vergleich zu ca. 75 GW für Wind und Sonne. Allein in Indonesien beispw. ist die Kohlestromerzeugung zwischen 2016 und 2017 um mehr als 10% von 135 auf 152 TWh gestiegen und hat damit fast schon den Rückgang der deutschen Kohlestromerzeugung von 261 auf 242 TWh wettgemacht. Ähnlich sieht es in Südkorea aus, wo die Kohlestromerzeugung von 235 auf 264 TWh gestiegen ist, also um mehr, als die deutsche Kohlestromerzeugung zwischen 2016 und 2017 gesunken ist. Insgesamt soll der Energiebedarf der Region bis 2040 um 60% steigen. 40% dieses Anstieges soll von der Kohle abgedeckt werden. Trotz des Rückgangs der Kohlenutzung und der Kohleverstromung in den Industrieländern ist die weltweite Kohlestromerzeugung seit der globalen Finanzkrise 2009 von ca. 8000 TWh auf ca. 9700 TWh gestiegen, etwas mehr als 20%, wie man aus der Grafik hier und der BP Statistik ersehen kann. Wieso spielt die Kohle eine so bedeutende und zunehmende Rolle in der Energieersorgung Asiens? Drei Faktoren: Starkes Bevölkerungswachstum, starkes Wirtschaftswachstum, unbändiger Energiehunger – und die Kohle ist mit Abstand der preisgünstigste Energieträger, der in vielen asiatischen Ländern heimisch verfügbar ist. Angesichts dessen, was sich da draussen in der realen Welt abspielt, mutet die Diskussion über den angeblich so notwendigen und wichtigen deutschen Kohleausstieg zur Rettung des Weltklimas wie eine kleinkarierte Schrebergarten – Debatte an, wie eine Geisterbahn – Diskussion. Sie zeigt aber auch, worum es wirklich geht: Nicht um realen "Klimaschutz" (denn dem Klima ist es ziemlich gleichgültig, ob wir bei uns die CO2 Emissionen um 80% senken oder erhöhen, da sogar ein sofortiger EU - weiter Ausstieg aus der fossilen Energienutzung kaum in den Temperaturänderungen in 100 Jahren messbar sein wird), sondern es geht um Ideologie, Psychologie, Virtue Signalling, es geht um den Wohlfühl – Faktor, das Gefühl nämlich, ein guter Mensch zu sein, der moralisch richtig handelt, obwohl es praktisch bedeutungslos ist. Dabei ist es auch gleichgültig, ob man die Wirtschaft mit dem “Klimaschutz” gegen die Wand fährt, denn die Wirtschaft (die “Konzerne”) sind sowieso alles böse Menschen, die mal so richtig abgestraft werden müssen. Dass eine florierende Wirtschaft die Basis unseres Wohlstandes, unserer sozialen Sicherheit und unserer politischen Stabilität darstellt, wird dabei wohl übersehen. |
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