Weswegen erneuerbare Energien solange wir leben unseren Energiebedarf nicht decken werden



14. August 2012


Deutschland ist fixiert auf den Kampf gegen die Klimakatastrophe. Deutschland ist fixiert auf die Energiewende: gegen Atom, gegen Kohle (gegen alles möchte man meinen). Die Erneuerbaren sollen`s richten.
Nach dem Willen nahezu aller relevanten gesellschaftlichen und politischen Gruppen sollen Erneuerbare bis 2050 fast den gesamten Energiebedarf Deutschlands decken. Der Ausstieg aus fossilen Energien sei klimapolitisch absolut erforderlich, weswegen eine „Grosse Transformation“ – weg von fossiler, weg von nuklearer Energie, her muss.
Viele wollen uns glauben machen, dies sei sowohl technologisch möglich als auch ökonomisch sinnvoll – soll heißen, Erneuerbare sind langfristig billiger als traditionelle fossile Energien, die immer knapper und deswegen teurer werden, weswegen schon aus diesem Grunde eine Abkehr von fossilen Energieträgern erforderlich sei.

Climatetruth glaubt nicht daran und hat wiederholt dargelegt, warum Erneuerbare keine bedarfsgerechte, d. h. am Verbrauch orientierte Deckung des Energiebedarfs zu erträglichen Kosten zu leisten imstande sind (s. hier ).

In letzter Zeit gewinnt dieses Bild immer schärfere Konturen. Wir hatten hier bereits auf die Energierevolution der letzten Jahre hingewiesen, nämlich die Entdeckung unkonventioneller Schiefergasvorkommen vor allem in den USA, durch die die Erdgaspreise dort kollabiert sind, Seit März 2012 sind sie allerdings wieder von ca. 2 auf 3 USD pro MMBTU gestiegen, unter anderem wegen des erhöhten Erdgasbedarfs von Kraftwerken um in dem extrem heißen Sommer in den USA Strom für Klimaanlagen zu erzeugen.
Hier hatten wir bereits darauf hingewiesen, dass Öl als Antriebsstoff mit vergleichsweise geringfügigen technischen Änderungen im Motormanagement durch Erdgas ersetzt werden kann. Bedenkt man zudem, dass Erdöl pro Energieeinheit ca. sechs bis acht Mal so teuer ist wie Erdgas, drängt sich einem in der Tat die Frage auf, weswegen Erdgas nicht im größeren Stil als Antriebsstoff für KFz eingesetzt wird.

Die Zukunft der Mobilität liegt nicht in der Elektromobilität, sondern bei Erdgas. Auch die unheilige Koalition zwischen Bundesregierung und ADAC wird das eines Tages begreifen.

Weswegen die Zukunft der Energieversorgung solange wir leben wohl eher nicht bei Erneuerbaren liegt, wird z. B. hier näher ausgeführt: Sie sind einfach zu teuer und ohne Subventionen nicht lebensfähig.

Und dass das Ölzeitalter keineswegs in Kürze zu Ende gehen wird (Peak Oil Debatte) scheint immer wahrscheinlicher, da man in den letzten Jahren durch neue Technologien, die durch den hohen Ölpreis wirtschaftlich wurden, neue Ölvorkommen entdeckt hat und wirtschaftlich fördern kann. Einer Studie der Harvard Universität zufolge werden viele der neu entdeckten Vorkommen in den kommenden Jahren bis etwa 2020 einen steigenden Beitrag zur Ölförderung leisten.
In dieser Studie schätzt man, dass die weltweite Förderung um bis zu 20 % gegenüber heute steigen könnte. Ab 2015 könnte dies den Ölpreis deutlich drücken. Wichtig ist, dass der Großteil der neuen Förderung in politisch stabileren Regionen stattfinden wird, wie in den USA, Kanada und Brasilien .

Auch die von der Umweltbewegung verhasste Kohle, weitreichend und kostengünstig verfügbar, wird ihren Anteil an der weltweiten Energieversorgung ausbauen – wenn auch nicht in Deutschland, so doch mit einiger Sicherheit anderswo, wie z. B. in China und Indien. Deutschland hat sich gerade den Weg zu einer weiteren klimaverträglichen Kohlenutzung verbaut, indem es der sog. CCS Technologie (Abtrennung von CO2 aus dem Rauchgas von Kraftwerken und die anschließende unterirdische Einlagerung in geologischen Repositorien) den endgültigen Todesstoß versetzt hat

Das hat sich bereits seit mehreren Jahren abgezeichnet – die Politik hat begriffen, dass sich gegen den Widerstand der Bevölkerung vor Ort kein energiepolitisches Projekt durchsetzten lässt.

Obwohl CCS ein durchaus sicherer und realistischer Weg ist, CO2 aus großtechnischen Energieanlagen einzulagern und gar nicht erst in die Atmosphäre gelangen zu lassen. Dies hat man bereits 2005 in einem IPCC Sonderbericht erkannt.

Man glaubt halt hierzulande den klima-alarmistischen IPCC Berichten, aber nicht den IPCC Berichten, in denen ein technischer Lösungsweg vorgezeichnet wird. Man glaubt halt das, was man glauben will, und lässt sich in seinem Glauben auch nicht durch Fakten erschüttern.

Aber auch eiskalte Interessenpolitik steht dahinter, denn wenn sich CCS hier durchsetzen lassen würde, wäre dadurch die vermeintliche Notwendigkeit, eine „Energiewende“ durchführen zu müssen, unterminiert worden. Den Profiteuren der „Energiewende“, der Photovoltaik- und der Windindustrie, aber auch denjenigen, die mit Wind- und Solarenergieprojekten durch Abkassieren der EEG Einspeisevergütung auf Kosten der Allgemeinheit Gewinn machen und sich moralisch anderen auch noch überlegen fühlen dürfen, kann es nur Recht sein. Ihre Lobby hat gewonnen.

Werden sich erneuerbare Energien in den kommenden Jahrzehnten gegen traditionelle fossile und nukleare Energien durchsetzten?

Wir meinen nein, weil zum einen technologisch nicht absehbar ist, wie die unstete und nicht bedarfsorientierte Erzeugung durch Erneuerbare den Bedarf decken kann und weil zum anderen ebenso nicht absehbar ist, dass Erneuerbare preisgünstiger sein werden als fossile Energien. Im Gegensatz zu den Erwartungen, die man noch vor wenigen Jahren hegte, werden fossile Energien, besonders Öl und Gas, in den nächsten Jahrzehnten nicht knapper und teurer, sondern eher breiter verfügbar und billiger.

Auch deswegen wird der deutschen Sonderweg einer „Energiewende“ international nicht vorbildgebend und wegweisend sein sondern eher eine abschreckende Wirkung ausüben.