16 Klimafragen: Propaganda?

3. Februar 2020

Wenn die Klimapropagandisten Kritik an ihrer Klimapropaganda als Propaganda bezeichnen, lohnt es sich, einen genaueren Blick sowohl auf die Kritik als auch auf die Kritik an der Kritik zu werfen.

Was ist geschehen? Angeregt durch die überschäumende Klimahysterie des Jahres 2019, die in einem “Klimapaket”, einem "Klimaschutzgesetz" der Bundesregierung und der Absicht der EU Kommission mündete, bis zum Jahre 2050 sowohl Deutschland als auch die EU “klimaneutral” zu machen, also die CO2 Emissionen auf Netto Null zu reduzieren, hat sich eine Gruppe von Bürgern gebildet, die in besagten 16 Fragen sowohl die wissenschaftlichen Grundlagen der Klimapanik als auch die klimapolitischen Maßnahmen hinterfragen.

Es ist an sich kein außergewöhnlicher Vorgang, wenn eine Gruppe von Bürgern das tut, was an sich die Politik, die Parteien, die Wirtschaft, die Medien und die wissenschaftlichen Institutionen hätten tun sollen. Sie haben es aber nicht getan - und das ist das eigentliche gesellschaftliche Versagen.

Schliesslich und endlich geht es nicht nur um die Abklärung einer Frage im wissenschaftlichen Elfenbeinturm, sondern darum, ob Panikmache sowohl bezüglich der potentiell dramatischen Auswirkungen des Klimawandels als auch der von klimapolitischen Massnahmen gerechtfertigt sind.

Denn es geht um einen drastischen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umbau, wie ihn die Welt noch nie erlebt hat, der mehrere Tausend Milliarden Euro (Richtig gelesen: Tausende von Milliarden) kosten soll und von der Politik für erforderlich gehalten wird, um die “Klimakrise” zu bewältigen.

Da erstaunt es eigentlich sehr, dass nicht schon lange ein gesellschaftlicher Aufschrei erfolgt ist und dass knallharte Fragen gestellt worden sind über die Sinnhaftigkeit eines derartigen Vorgehens.

Im Grunde genommen hätte diese Debatte aber schon geführt werden müssen, seit über den Klimawandel und klimapolitische Maßnahmnen diskutiert wird, nämlich seit etwa 30 Jahren.

Zur Erinnerung: Deutschland war eines der ersten Länder weltweit, das eine CO2 Reduzierung beschlossen hat, nämlich mit den Kabinettsbeschlüssen vom 13. Juni 1990 (- 20%) bzw. dem verschärften Minderungsziel vom 7. November 1990 (-25% bis 2005).

Bereits im Januar 2018, mehr als ein Jahr vor dem Ausbruch der Klimapanik in Deutschland, haben CDU/CSU und SPD in der Koalitonsvereinbarung ein klimapolitisches Maßnahmenpaket auf der Grundlage des Klimaschutzplans 2050 beschlossen, das in wesentlichen Teilen mit dem jetzt beschlossenen Klimapaket, bzw. dem “Klimaschutzgesetz” identisch ist und den Klimaschutzplan 2050 und die Koalitionsvereinbarung vom Januar 2018 umsetzt.

So gesehen weiß z. B. auch die FFF Bewegung nicht wovon sie redet, wenn sie behauptet, die Politik hätte nichts getan. Vielleicht sollte sie mal ihre Hausaufgaben machen und sich mit der Geschichte der Klimapolitik vertraut machen, bevor sie lauthals irgendwelche unzutreffenden Behauptungen in die Welt setzt.

Allerdings hat der gesellschaftliche Diskurs im Jahre 2019 eine vorher nie gekannte Dramatik erreicht, weswegen es nachvollziehbar und richtig ist, die Grundlagen und Annahmen sowohl der Klimapanik als auch der Klimapolitik zu hinterfragen.

Das war die Absicht der 16 Klimafragen.

Wenig überraschend stieß das umgehend auf Widerstand und Ablehnung in den links – grünen Medien. Dort hat man sich zunächst weinig um die inhaltlichen Argumente gekümmert, sondern man sprach von einer Koalition der “Klimawandelleugner” mit den neuen Rechten. Also jede Kritik an der Klimapolitik der Bundesregierug ist per Definition “Rechts”.

So heißt es hier beispielsweise:

Die 16 sogenannten Klimafragen richten sich an alle Abgeordneten des Bundestages und legen es darauf an, Politiker von Gesetzen zum Klimaschutz abzubringen. Etwa mit der Frage, welche Vorteile der Erderwärmung sie bislang berücksichtigt hätten. Oder wie sie beweisen wollten, dass durch den Klimawandel mehr Menschen in Hitzeperioden sterben würden.

Und weiter:

Sie alle eint die Wut auf die Energiewende und Umweltschützer, die bei der Werteunion als "grüne Sozialisten" firmieren.

Und die bayerische Werteunion setzt kürzlich noch einen drauf: In ihrem Klimamanifest "Gegen Ökodiktatur und pseudowissenschaftliche Untergangspanik" behaupten die Bayern im Widerspruch zum wissenschaftlichen Konsens, dass es keinen Zusammenhang zwischen CO2-Ausstoß und Erderwärmung gebe.

Mehr inhaltliche Kritik kam ein paar Tage später von Stefan Rahmstorf, dem deutschen Doyen der Klima – Apokalyptiker, der die 16 Fragen als pure Propaganda bezeichnete.

Es handele sich dabei um:


Rosinenpickerei, aus dem Zusammenhang gerissene Zitate oder Fakten, Verdrehung und Verfälschung von Studienergebnissen, logische Fehlschlüsse, selbsternannte "Fake"-Experten und pseudowissenschaftliche "Studien", Unterschriftensammlungen (die 105 Lungenärzte lassen grüßen) und nicht zuletzt Verschwörungstheorien.

So sei bereits die erste Frage falsch, in der implizit behauptet wird, eine Klimavorhersage sei prinzipiell nicht möglich, der statistische Fehler der Vorhersagen sei 100 mal größer, als der CO2 Effekt, der Wolkeneffekt sei falsch modelliert worden.

Rahmstorf weist das zurück, unterstellt den Fragestellern Denkfehler, die Arbeit von Profis pauschal abzulehnen, aber den Außenseiterthesen von klimatologischen Laien blindlings zu glauben.

Der Anstieg des Meeresspiegels habe sich seit Beginn der Pegelmessungen im 19. Jahrhundert klar beschleunigt. All dies geschieht wie vorhergesagt und ist durch Messungen bestens belegt.

Selbst innerhalb des noch recht kurzen Zeitraums der Satellitenmessungen ab 1993 ist bereits eine Beschleunigung des Anstiegs nachweisbar. Die 16 Fragen behaupten jedoch unverdrossen, "der Meeresanstieg verläuft seit wenigstens hundert Jahren linear".

Der neueste Bericht des Weltklimarats IPCC zu den Ozeanen und Eismassen sagt selbst bei Einhaltung des Pariser Vertrags einen Meeresspiegelanstieg um einen Meter bis 2300 vorher - was schlimm genug für viele Küsten der Erde wäre. Bei ungebremst wachsenden Emissionen wären es laut IPCC sogar vier Meter.

Was folgt, ist reine alarmistische Klimapropaganda über Wetterextreme, genau der Art, die er den Autoren der 16 Fragen vorwirft, nur mit umgekehrten Vorzeichen. Hier zeigt sich, wer der wahre Propagandist ist:

Durch die Erderhitzung häufen sich Wetterextreme, die viele Millionen Menschen betreffen. Anhaltende Hitzewellen sind stille Killer und haben durch die Erderhitzung um mindestens das Fünffache zugenommen; allein der "Jahrhundertsommer" 2003 hat europaweit 70.000 Todesopfer gekostet.

Die Intensität von tropischen Wirbelstürmen nimmt wie physikalisch erwartet zu, ebenso wie Extremniederschläge.

Auch die verheerenden Buschfeuer in Australien - vor denen der IPCC schon 2007 gewarnt hat - sind vor allem darauf zurückzuführen, dass Australien das wärmste und trockenste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen hinter sich hat und im letzten Monat in weiten Teilen des Kontinents das extremste Feuerwetter erlebte, das jemals herrschte.

In Europa ist - wie von den Klimamodellen vorhergesagt - der Mittelmeerraum von zunehmender Hitze und Dürre betroffen, was die Gefahr von verheerenden Waldbränden (wie in Griechenland 2007 und 2018) erhöht.

Die extreme Dürre in Syrien in den Jahren 2006 bis 2011 wird zudem mit dem Ausbruch der Revolte dort in Verbindung gebracht, indem sie zu 1,5 Millionen Binnenflüchtlingen im Land und zur Unzufriedenheit mit der Regierung beigetragen hat.

Doch zu Wetterextremen behaupten die 16 Klimafragen lapidar, der Klimawandel sei "in dieser Hinsicht bislang jedenfalls kein relevantes Problem für die Menschheit".

Es ist daher offensichtlich, dass die "16 Klimafragen" wenig mit Fragen zu tun haben und viel mit einer Propaganda-Aktion.

Was ist dazu konkret in den 16 Fragen angesprochen worden?

Frage 1: Wie wollen Sie angesichts der geschilderten Umstände die Einhaltung eines bestimmten Klimaziels sicherstellen, wenn doch verlässliches Wissen über zukünftige klimatische Entwicklungen prinzipiell nicht erworben werden kann?

Die von Rahmstorff angesprochene Arbeit von Patrick Frank, derzufolge Unsicherheiten in der Wolkenbedeckung das Hundertfachen des CO2 Strahlungseffektes ausmachen, erscheint vor dem Hintergrund anderer Arbeiten wenig nachvollziehbar. Hier hat Rahmstorf recht.

Fakt ist allerdings, dass Unsicherheiten in der Berechung der Wolkenbedeckung in Klimamodellen von +/ - 2% die gleiche Grüßenordnung haben, wie eine CO2 Verdoppelung.
Insofern stellen Wolken trotz allem einen erheblichen Unsicherheitsfaktor bei der Berechnung einer CO2 bedingten Erwärmung dar.

Deswegen ist Frage eins berechtigt, denn die Größenordnung einer berechneten Erwärmung zu einem bestimmten Zeitpunkt ist das Ergebnis einer Serie hintereinander geschalteter Szenarien (sozio – ökonomische Faktoren, CO2 Kreislauf, Strahlung, Wechselwirkungen und Rückkopplungen, Wolken, Ozeane etc). Klimamodellrechnungen sind deswegen mit Unsicherheiten behaftet.

Die Einhaltung eines bestimmten Klimazieles kann man nicht sicherstellen, weil die Bandbreite der Klima – Szenarien zu groß ist und weil auch die natürliche Schwankungsbreite des Klimas nicht genau bekannt ist.

So hat die weltweite Mitteltemperatur zwischen der Mittelalterlichen Wärmeperiode und der Kleinen Eiszeit aus natürlichen Ursachen um etwa 1° C geschwankt. Auch die Erwärmung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von ca. 0,5°C hat natürliche Ursachen gehabt.

Zu Frage 2 ist kein weiterer Kommentar erforderlich, sondern hier kann zugestimmt werden.

Zu Frage 3 kann ebenfalls zugestimmt werden,
da hier anhand von Dokumenten glaubhaft gemacht wurde, dass es innerhalb der Wissenschaft und in der Fachliteratur (und nicht nur von Nicht – Fachleuten, wie von Rahmstorf behauptet) zahlreiche Veröffentlichungen gibt, in denen zumindest Teilaspekte des vermeintlichen Konsenses zum Klimawandel hinterfragt wurden (Zudem: Es gibt keinen Konsens, sondern lediglich eine Mehrheitsmeinung, Konsens gibt es allenfalls dahingehend, dass CO2 ein Treibhausgas ist, dass eine Zunahme der Konzentration in der Atmosphäre zu einer Erwärmung führt, dass es sich in den vergangenen Jahrzehnten erwärmt hat und zumindest ein Teil der Erwärmung auf Treibhausgase zurückgeführt werden kann).

Keinen Konsens oder sogar eine Mehrheitsmeinung gibt es darüber, wie viel es sich in den nächsten Jehrzehnten erwärmen wird, welche Auswirkungen dies haben wird usw. Abweichende Meinungen auch von Fachwissenschaftlern werden in der politischen und medialen Debatte ignoriert oder abgewertet (z. B. „Klimaleugner“).

Frage 5 richtet sich auf den Meeresspiegelanstieg. Der Frage kann zugestimmt werden, da Behauptungen, Inseln oder tief gelegene Regionen würden in wenigen Jahrzehnten überflutet werden, nicht nachvollziehbar sind, wenn der aktuelle Meeresspiegelanstieg Satellitenmessungen zufolge seit 1993 bei etwa 3 mm pro Jahr liegt, also 30 cm in 100 Jahren und nach Pegelmessungen, die eine völlig andere Meßmethodik darstellen, in den 100 Jahren zuvor etwa 2 mm pro Jahr, also 20 cm in 100 Jahren.

Rahmstorf verfällt hier in die übliche Panikmache.

Frage 6 richtet sich auf die Schäden durch extreme Wetterereignisse.

Sie ist berechtigt,
denn es ist etabliertes und nachprüfbares Wissen, dass Schäden und Todesfälle durch extreme Witterungsereignisse weltweit in den vergangenen Jahrzehnten abgenommen haben, trotz der zusätzlichen Todesfälle während der europäischen Hitzewellen seit dem Jahr 2000.

Rahmsdorf´s Schwadronieren über zunehmende Witterungsextreme spiegelt in keiner Weise den wissenschaftlichen Erkenntnisstand wider, der beispielsweise im IPCC Sonderbericht zu Extremwetter und in vielen anderen Veröffentlichungen in der Fachliteratur und anderswo dargelegt wurde.

Auch seine Behauptung, der Klimawandel würde zu Flüchtlingskrisen, wie z. B. in Syrien führen, wurde erst kürzlich in der Fachliteratur hinterfragt ( „Climate migration myths“).

Was Rahmstorf hier produziert, und was in den Medien dankbar verbreitet wird, weil es das ist, was man hören will, ist genau der Grund, weswegen es erforderlich ist, die 16 Klimafragen zu stellen.

Frage 7 braucht nicht weiter kommentiert zu werden:


Die angestrebte „Vorbildwirkung“ Deutschlands lässt sich bislang nicht erkennen. Aber nur wenn eine solche wirklich bestünde, wäre die deutsche Klimapolitik hinsichtlich des angestrebten Ziels der Stabilisierung statistischer globaler Temperaturmittelwerte effektiv.

Frage 7: Wie wollen Sie andere Industrienationen, insbesondere die Hauptemittenten von Kohlendioxid, also China, die USA, Indien, Russland und Japan, in Zukunft davon überzeugen, dem deutschen Vorbild einer Energiewende zu folgen, die fossile Primärenergieträger ebenso ächtet wie die Kernenergie?

denn sie richtet sich auf den Kern der Sinnhaftigkeit der deutschen (aber auch der europäischen) Klimapolitik. Diese Frage ist voll und ganz gerechtfertigt.

Die Fragen 8 und 9 sind ebenfalls voll und ganz gerechtfertigt, denn die Politik hat hierzu bislang keine Antworten gegeben, außer einigen Allgemeinplätzen der Art „Es wird schon irgendwie klappen“. Das Prinzip Hoffnung also, aber keine konkreten Lösungsansätze.

Frage 8: Möchten Sie trotz dieser Erkenntnisse an der „Energiewende“, also an der einseitigen Umstellung der Stromversorgung auf die volatilen Quellen Windkraft und Photovoltaik festhalten? Falls ja, warum?

Frage 9: Wie beabsichtigen Sie, ab 2022 – nach Abschaltung der Kernkraftwerke und der ersten Kohlekraftwerke – den Strombedarf in der Grundlast zu erfüllen?

Die Fragen 10 und 11 sind ebenfalls gerechtfertigt. Die Antwort ist einfach: Weil die Grünen das nicht wollen – und wenn sie dagegen sind, läuft nichts mehr in unserer Gesellschaft. Auch CDU/CSU und SPD beugen sich willfährig dem Grünen Diktat, wie man 2019 gesehen hat.

Frage 10: Warum berücksichtigen Sie Technologien zur Abscheidung, Speicherung undNachnutzung von Kohlendioxid aus Verbrennungsprozessen („CCS“) nicht, obwohl mit solchen emissionsfreie Kohle- und Gaskraftwerke möglich sind?

Frage 11: Warum wollen Sie von der Strom- und Wärmeproduktion mittels innovativer Reaktoren der vierten Generation (beispielsweise Flüssigsalzreaktoren) absehen, die nachweislich keinen langlebigen und toxischen „Atommüll“ mehr erzeugen und sogar vorhandene nukleare Abfälle zur emissionsfreien Energiegewinnung nutzen und dabei vernichten können?

Frage 12 richtet sich an die Fähigkeitdes Menschen sich an Klimaänderungen anzupassen. Die Frage ist natürlich berechtigt, denn die Temperaturen sind z. B. in Deutschland in den letzten Jahrzehnten um etwa 1,5°C gestiegen (als Ergebnis einer Reihe von Faktoren, nicht nur wegen des Treibhausgasanstieges in der Atmosphäre!), ohne dass es in der Summe zu erkennbaren negativen Auswirkungen gekommen ist; eher ist das Gegenteil der Fall.

Die Frage 13 ist ebenfalls berechtigt, die Antwort lautet: Natürlich keine, denn jegliche Klimaänderungen werden im politischen und medialen Diskurs nur negativ dargestellt.

Selbstverständlich gibt es eine Reihe von positiven Auswirkungen,
wie verbessertes Pflanzenwachstum, höhere Ernteerträge, besonders, wenn man die CO2 Düngung mit berücksichtigt, verringerte Mortalität und Morbidität und geringerer Heizungsbedarf bei milderen Wintern, verringerte Schäden an der Infrastruktur bei weniger Frost und Schnee etc.

Frage 13: Welche Vorteile der Klimaerwärmung haben Sie bislang in Ihre Abwägungen einbezogen und wie gewichten sie diese im Verhältnis zu Ihren Bestrebungen, der Klimaerwärmung zu begegnen?

Die Fragen 14 und 15 sind ebenfalls berechtigt: Sie bestätigen die auf diesen Seiten seit vielen Jahren vertretene Auffassung, dass nicht der Klimawandel Deutschland bedroht, sondern die Klimapolitik. Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Schaden der Klimapolitik ist erheblich größer als der Schaden durch den Klimawandel, der sich in Deutschland ohnehin eher positiv als negativ auswirken wird.

Frage 14: Können Sie ausschließen, dass der von Ihnen politisch induzierte „Klimaschutz“ ökonomisch und gesellschaftlich mehr Schaden anrichtet, als es ein Klimawandel je könnte?

Frage 15: Halten Sie es für ausgeschlossen, dass der Klimawandel mitsamt menschlicher Anpassungsmaßnahmen an veränderte Bedingungen die Lebensumstände vieler Menschen ganz erheblich verbessert?

Die Frage 16 leitet sich aus den vorangegangenen Fragen ab, geht aber nicht weit genug.

Frage 16: Halten Sie es im ethischen und verfassungsrechtlichen Sinne für verhältnismäßig,die gewachsenen organisatorischen Strukturen einer gesamten Gesellschaft aufgrund einer bislang weder empirisch erhärteten, noch gar verbindlich bewiesenen Modellhypothese wesentlich umzubauen, wenn die Folgen dieses Umbaus für gegenwärtige und künftige Generationen Ihrerseits nicht verlässlich abschätzbar sind?

Denn auch wenn man davon ausgeht, dass die Modellhypothese einer Erwärmung keine Modellhypothese ist, sondern dass eine Treibhausgas bedingte Erwärmung realistisch ist, wovon man ausgehen sollte, ist die Frage nicht geklärt, wie groß diese Erwärmung ist. Wir wissen lediglich aus vielen empirischen Studien, dass die bislang beobachtete Erwärmung erheblich geringer ist, als die modellierte (auch wenn Stefan Rahmstorf das Gegenteil behauptet) und dass deswegen Erwärmungsraten von 2, 3 oder 4°C in den kommenden 100 Jahren völlig unrealistisch sind, sondern bei etwa 1,5° im Vergleich zu heute liegen könnten.

Ferner: Unabhängig davon, wie groß eine globale Erwärmung in der Zukunft sein könnte, ist es für das Klima irrelevant, wieviel CO2 wir in Deutschland reduzieren. Auch wenn wir unter immensen Kosten und Belastungen für Wirtschaft und Gesellschaft in den kommenden ein, zwei oder drei Jahrzehnten die CO2 Emissionen Deutschlands um 100% reduzieren könnten, hätte dies auf den weltweiten Klimatrend keine meßbaren Auswirkungen.

Der ganze Kraftakt wäre völlig wirkungslos. Das ist das eigentliche Dilemma der deutschen und auch der europäischen Klimapolitik.

Die deutsche und europäische Klimapolitik ist: All pain, no gain.


So gesehen berührt Frage 16 den Kern der deutschen und europäischen Klimapolitik.

Die Fantastilliarden (Tausende von Milliarden Euro), die für den angeblich notwendigen Umbau der Gesellschaft („Die große Transformation“) genannt werden, sind Furcht einflößend.

Selbst denjenigen, die das propagieren, schwant Übles (“Klimaschutz gibt´s nicht zum Nulltarif”) und die Öffentlichkeit wird schon mal vorsorglich auf harte Zeiten eingestimmt, die aber notwendig seien, um das Klima zu retten.

Die Verantwortlichen in Politik und Wirtschaft wissen also genau, was auf uns zukommt: Harte Zeiten, Einschränkungen, sinkender Lebensstandard, sinkender Wohlstand.

Statt Ludwig Ehrhards Wohlstand für Alle, Grüne Armut für Alle.

Frage 16 ist die wichtigste Frage, um deren Beantwortung sich die Politik herumdrückt. Schlimmer: Sie kennt die Antwort, oder gibt sich naiven Illusionen hin, belügt die Öffentlickeit aber bewußt.

Allein die Tatsache, dass die Rechnung für die "Energiewende" sich bis 2025 auf ca. 500 Mrd. Euro belaufen könnte, OHNE dass nennenswert CO2 reduziert werden wird, lässt Schlimmes erahnen. Nämlich dass die Rechnung für die Total - Dekarbonisierung Deutschlands wesentlich höher sein wird, als die bislang diskutierten mehrere Tausend Milliarden Euro. Und, verehrte Leser, Sie dürfen mal raten, wer das alles bezehlen soll: Sie, wir alle, die Bürger, über massive Steuererhöhungen für Kohle, Öl und Gas, sowie für die weitere, massive Subventionierung Erneuerbarer Energien.

Die Auffassung, wir müssten eine Vorreiterrolle einnehmen und dem Rest der Welt zeigen, wo es lang geht, ist die moderne Version von: Am deutschen Wesen soll die Welt genesen.

Das Oberlehrerhafte Auftreten Deutschlands, durch seinen moralischen Imperialismus die Welt dadurch bekehren und vorgeblich retten zu müssen, dass man sich hier abrackert und ungeachtet aller Kosten und Belastungen klimaideologische Ziele erreichen will, die aber für das Klima völlig wirkungslos sind, wird den Rest der Welt nicht von der Richtigkeit des deutschen Weges überzeugen, sondern im Gegenteil dazu führen, dass man nach anderen Wegen sucht.

Klimapolitik muss zu demonstrablen Vorteilen für Wirtschaft und Gesellschaft führen, dann wird die Welt uns folgen. Solange der Rest der Welt sieht, dass wir uns selbst kasteien, aber keinen Vorteil davon haben, wird niemand dieser „Vorreiterrolle“ folgen.

Das deutsche Beispiel einer Energiewende hat deswegen keine Vorbild- sondern eine Abschreckungsfunktion. Deutschland zeigt dem Rest der Welt, wie man es nicht machen sollte.

Insgesamt betrachtet sind diese Fragen, wenn man von einigen Unschärfen im Detail absieht, absolut wichtig und richtig. Sie berühren eine Reihe von zentralen Punkten und Annahmen der klimawissenschaftlichen und der klimapolitischen Debatte in Deutschland.


Dass die Propagandisten der Klimakatastrophe und die grünen Medien sie als rechte Propaganda abtun, zeigt entweder den Unwillen sich inhaltlich mit ihnen auseinander zu setzen, oder dass man ihnen nur mit eigener Propaganda begegnen kann, wie z. B. Stefan Rahmstorf mit seiner Propaganda zu Klimaextremen (Frage 6).

Die Fragen sind wichtig und richtig und werden in den kommenden Jahren immer wieder und wieder gestellt werden, vor allem, wenn offenkundig wird, in welcher Weise die jetzt gefassten Beschlüsse und verabschiedeten Gesetze unser Land nachteilig beeinflussen werden.

In naher Zukunft werden diese Fragen nichts bewirken, denn Beschlüsse sind gefasst und Gesetze verabschiedet.

Die gesellschaftliche Stimmung, auf deren Grundlage die Politik gehandelt hat, lässt gegenwärtig und in naher Zukunft keine rationale Diskussion klimawissenschaftlicher oder klimapolitischer Fragen zu.

Im Gegenteil: Was die Politik beschlossen hat, ist für die Klimaextremisten beispielsweise von FFF und XR immer zu wenig, kommt viel zu spät, man muss noch wesentlich mehr und das wesentlich schneller machen – ungeachtet der nachteiligen gesellschaftlichen Auswirkungen und ungeachtet der faktischen Irrelevanz für das Klima.

Die klimapolitischen Beschlüsse sind in Reaktion auf die von den grünen Medien angeheizte Klimahysterie und Klimapanik erfolgt. Wird die Hysterie weiter angeheizt, werden auch die klimapolitischen Massnahmen verschärft.

Die Politik reagiert auf momentane Stimmungen, egal wie irrational sie sind, mit irrationalen Gesetzen, deren Ziel die Beruhigung der aufgeheizten Massenhysterie und Massenpanik ist, aber nicht die konkrete Beseitigung einer Gefahr für das Klima. Sie muss lediglich den Eindruck erwecken, sie tue etwas. Politik ist in erster Linie Psychologie.

Und wenn die Massen und die grünen Medien beispielsweise glauben, man könne das Klima dadurch retten, dass man Benzin statt um 10 Cents teurer zu machen um 25 Cents verteuern muss, verteuert man es um 25 Cents.

Entscheidend im öffentlichen Diskurs ist nicht die Wahrheit und das Faktische, sondern was die Massen für wahr halten. Die öffentliche Wahrnehmung, nicht die Realität ist das Entscheidende.