Starker Anstieg der CO2 Emissionen in 2010 – eine stärkere Bedrohung für das Weltklima als befürchtet?



10. November 2011


Offenbar gibt es keine wirtschaftlichen oder Verschuldungsprobleme mehr in Deutschland oder Europa – jedenfalls möchte man das glauben, wenn man die Meldung an erster Stelle auf Spiegel Online vom 4. November 2011 liest: Starker Anstieg der CO2 Emissionen in 2010 gegenüber 2009.

Alte Nachrichten sind kalte Nachrichten: Zu dem Ergebnis, dass die CO2 Emissionen in 2010 stark gestiegen sind, hätte man auch schon durch Analyse der BP Zahlen zur Weltenergiewirtschaft gelangen müssen, die bereits im Juni 2011 veröffentlicht wurden.

Wie dem auch sei, wichtig für das Klima sind nicht die Emissionen, sondern der Anstieg des Kohlendioxidgehalts in der Atmosphäre.

Frage: Ist der CO2 Gehalt in der Atmosphäre in 2010 ebenfalls besonders stark gestiegen?

Verblüffende Antwort: Nein, ist er nicht (siehe hier).

Obwohl der Anstieg in der Atmosphäre in 2010 2,42 ppm betrug, war der Anstieg in absoluten Zahlen 1998, 2002 und 2005 höher. Prozentual gesehen war der Anstieg in vielen der vorangegangenen Jahre höher als in 2010, so z. B. 1977, 1983, 1987, 1988, 1998.

Auch der Anteil des emittierten Kohlendioxids, der in der Atmosphäre verbleibt, die sog. „airborne fraction“ , ist nicht angestiegen, vor allem dann nicht, wenn man berücksichtigt, dass man zu den energiebedingten CO2 Emissionen noch die aus der Brandrodung stammenden hinzurechnen muss.

Schließlich und endlich zeigt ein Blick auf den gemessenen Temperaturverlauf der Erde, dass sich der Erwärmungstrend in den letzten Jahren keineswegs beschleunigt hat, wie vielfach behauptet wird, sondern eher abgeschwächt.

Das heißt: Trotz der stärker gestiegenen CO2 Emissionen seit etwa 2000 sind die Temperaturen nicht mehr gestiegen, sondern spiegeln im Wesentlichen nur die El Nino/La Nina Schwankungen und die rückläufige Sonnenaktivität wider, die in 2008 - 2009 ein ungewöhnliches Minimum erreichte.

Die SPON Meldung war wohl doch nur wieder der typische Zweckpessimismus oder Alarmismus, der alle Jahre wieder im Vorfeld der Ende November/Anfang Dezember stattfindenden UN Klimakonferenzen verbreitet wird, um den politischen Druck auf die Konferenzteilnehmer zu erhöhen.