Weiße Weihnachten ja oder nein?

13. Dezember 2022

Wir hatten hier kürzlich die Wetterentwicklung für den Dezember 2022 diskutiert, der durch extreme Zirkulationsanomalien (in Richtung Kälte) charakterisiert war und ist. Wir hatten erwartet, dass diese Anomalien und die damit einhergehende Kälte in Mitteleuropa bis mindestens Mitte Dezember andauern würden.

Was nach Mitte Dezember passieren würde, könnte man allenfalls als Spekulation bezeichnen.

Eine Variante, die eintreten könnte, war das sog. Weihnachtstauwetter, eine Wettersingularität, die üblicherweise durch einen Warmluftschub aus Südwesten, unmittelbar vor oder zu Weihnachten, eingeleitet wird.

Die jetzt vorliegenden numerischen (von Computern errechneten) Wettervorhersagen neigen fast alle zu dieser Variante.

Über dem Ostatlantik soll sich ein kräftigen Tief bilden, an dessen Vorderseite im breiten Strom Warmuft aus Südwesten nach Deutschland geführt werden soll.

Die Kälteperiode wird demnach am kommenden Sonntag, den 18. Dezember zu Ende gehen und bereits am Montag, den 19. Dezember wird deutschlandweit im Zuge der Warmluftzufuhr aus Südwest Tauwetter mit einem Temperaturanstieg auf bis zu 10° C im Flachland einsetzen, vor allem entlang des Rheins.

In den darauffolgenden Tagen soll es mild, teils windig und regnerisch werden, sodass sich das für Deutschland typische Winterwetter durchsetzt, das mit einiger Wahrscheinlichkeit auch bis Weihnachten andauern wird.

Natürlich sind Wettervorhersagen, die über 5 – 7 Tage hinaus gehen, mit einigen Unsicherheiten behaftet, zumal sich in den letzten beiden Tagen gezeigt hat, dass von Vorhersagetermin zu Vorhersagetermin große Differenzen aufgetreten sind, vor allem auch zwischen den einzelnen Vorhersagemodellen.

Jedoch ist die Wahrscheinlichkeit von grünem Weihnachten im Flachland doch sehr hoch, weil die jetzt in den Vorhersagemodellen erkennbare drastische Milderung unmittelbar vor Weihnachten dem regulären, langfristigem Witterungsverlauf entspricht.

Aber – die Hoffnung stirbt zuletzt.

Auf jeden Fall dürfte die erwartete drastische Milderung die Heizkosten über Weihnachten deutlich senken, was eigentlich doch ein schönes Weihnachtsgeschenk wäre.