McKinseys Schreckensszenario zum Klimawandel: Absoluter Schwachsinn – Ablage P

24. Januar 2020

Die nicht enden wollende Kette von Horror – Studien über die vermuteten oder behaupteten Auswirkungen des Klimawandels reißt nicht ab.

Jetzt musste auch noch die Unternehmensberatung McKinsey – pünktlich zum diesjährigen Treffen des Weltwirtschaftsforums im schweizerischen Davos – ihren alarmistischen Senf dazu geben.

Um es gleich zu Beginn kurz und schmerzlos zu machen: Selten hat man einen derartigen einseitig und damit schlecht recherchierten alarmistischen Schwachsinn gelesen, den sich noch nicht einmal die FFF oder XR Bewegung hätte ausdenken können.

Im Bürojargon: Ablage P – Papierkorb.

Wieso ein so drastisches Urteil? Weil:

"Hunderte Millionen Menschenleben, Billionen von Dollar"

an plumpem, dummen Alarmismus, der sich meilenweit von allen darlegbaren realistischen Szenarien entfernt hat, nicht mehr überbietbar ist.

Denn dort heißt es beispielsweise:


In einem “Business as usual Szenario” (gemeint ist dabei das unrealistische RCP8.5 Szenario) werden in den nächsten 30 Jahren, bis 2050:

- Die Klimaverhältnisse von Marseille den heutigen von Algiers ähneln

- Die Gefahr von Wirbelstürmen und Flutwellen den Wert der Immobilien in Florida um 30% senken

- Könnte die Erwärmung der Ozeane den Fischfang um 8% reduzieren

- Könnte ein Viertel der Top 100 Flughäfen, die weniger als 10 m über dem Meeresspiegel liegen, ernsthaften Gefahren durch Flut und Sturm ausgesetzt sein

Dazu zunächst folgendes:

Grundsätzlich ist nicht darlegbar, dass in den kommenden 30 Jahren drastischere Klimaänderungen eintreten werden, als in den zurückliegenden 30 Jahren, die durch einen starken CO2 Emissions- und Konzentrationsanstieg geprägt waren.

Den meisten Emissionsszenarien zufolge (allerdings nicht nach dem hier gewählten RCP8.5 Szenario ) soll sich der CO2 Emissionsanstieg nach 2030 tendenziell eher abschwächen.

Da der Treibhauseffekt von CO2 nur mit dem Logarithmus der atmosphärischen Konzentration zunimmt, wird er (und auch die globale Erwärmung) nicht stärker ansteigen, als in den zurückliegenden 30 Jahren. Es ist deswegen abwegig davon auszugehen oder zu behaupten, in den kommenden 30 Jahren werde es zu dramatischeren Klimaänderungen kommen, als bislang.

Generell scheint die Ursache der in dieser Studie behaupteten Horror - Szenarien die Annahme extremer Emissions- und Klimaszenarien zu sein, die von den beobachteten Trends stark abweichen.

So rechnet die Studie auf Basis des RCP8.5 Szenarios zB mit einem Anstieg der CO2 Konzentration in der Atmosphäre von etwa 1% pro Jahr bis 2050; beobachtet werden etwa 0,4 – 0,5% pro Jahr.

Ferner wird für eine CO2 Verdoppelung eine Erwärmung von ca. 3°C angenommen; Werte, die demgegenüber auf empirischer Basis durch einen Vergleich der bislang eingetretenen Erwärmung mit dem bislang eingetretenen Strahlungsforcing abgeleitet werden, gelangen zu einem Wert von ca. 1,3 – 1,8°C, etwa die Hälfte des modellierten Wertes.

In der McKinsey Studie erfolgt indes keine Wertung und kritische Würdigung der zugrunde gelegten Annahmen des IPCC (2013) durch einen Vergleich mit beobachteten Trends.

Weiter dazu im Einzelnen:

Die Jahresmitteltemperatur von Algiers ist etwa 3°C höher als die von Marseille. Wo soll eine Erwärmung von ca. 3 Grad in drei Jahrzehnten, also 1°C pro Jahrzehnt, herkommen, wenn die gegenwärtige Erwärmungsrate des globalen Klimas bei ca. 0,13 – 0,18°C pro Jahrzehnt liegt? Drei Grad in 30 Jahren sind reine Phantasterei.

Wirbelstürme und Flutwellen in Florida werden auch in 30 Jahren nicht stärker sein, als in den vergangenen 30 Jahren, die überdies von der längsten Periode ohne starke Wirbelstürme an den amerikanischen Küsten (Kategorie 3 und stärker von Oktober 2005 bis August 2017) charakterisiert war, die je beobachtet wurde.

Auch weltweit hat die Häufigkeit und Stärke von tropischen Wirbelstürmen nicht zugenommen.

Bereinigt um sozio – ökonomische Faktoren haben die Schäden durch Wetterextreme in den letzten Jahrzehnten zudem ebenfalls nicht zu-, sondern eher deutlich abgenommen.

Zudem wird von Klimamodellen aus verschiedenen Gründen keine generelle Zunahme der Häufigkeit und Intensität von tropischen Wirbelstürmen errechnet.

Die McKinsey Annahme zunehmender Stürme und Flutwellen in Florida entbehrt einer belastbaren Grundlage und ist irgendwo zwischen Behauptung und Spekulation einzuordnen.

Die Temperatur der der Ozeane (in den oberen 2 km) ist in den letzten 30 Jahren um ca. 0,1°C gestiegen.

Die Aussage, ein weiterer Anstieg in dieser Größenordnung werde zu einer signifikanten Verringerung des Fischfangs führen, erscheint an den Haaren herbei gezogen. Sie entbehrt ebenfalls einer belastbaren Grundlage und ist allenfalls zwischen Behauptung und Spekulation einzuordnen.

Das gleiche gilt für die Behauptung, Flughäfen, die weniger als 10 m über dem Meeresspiegel liegen, seien durch den steigenden Meeresspiegel und Flutwellen gefährdet.

Der Meeresspiegel steigt derzeit (und relativ konstant in den letzten Jahrzehnten) mit etwa 3 mm pro Jahr, also 3 cm in 10 Jahren und entsprechend um 9 cm in den 30 Jahren bis 2050.

Zu behaupten, dies gefährde den Betrieb von Flughäfen, die weniger als 10 m über dem Meeresspiegel liegen, ist ebenfalls an den Haaren herbei gezogen und entbehrt jeglicher belastbaren Grundlage.

Dies trifft insgesamt für die meisten Aspekte dieser McKinsey Studie zu, die sich ernsthaft den Preis einer “Goldenen Zitrone” verdient hätte.

Denn ihre alarmierenden Schlussfolgerungen entbehren jeglicher belastbaren und nachvollziehbaren sachlichen Grundlage.

Man kann sie allenfalls als Szenarienstudie, als “Was wäre, wenn…” Studie bezeichnen.

Was auf jeden Fall fehlt, ist eine kritische Würdigung der zugrunde gelegten Emissions- und Klimaszenarien mit den tatsächlich beobachteten Trends der verschiedenen klimarelevanten Parameter.

Wenn eine derartige “Studie” von Greenpeace oder irgendeinem der zahllosen “Öko” Institute veröffentlicht worden wäre, könnte man darüber noch kommentarlos hinweggehen, weil aus dieser Ecke nichts anderes zu erwarten ist.

Aber McKinsey gilt als seriöses, sachorientiertes Unternehmen. Und wenn sogar ein derartiges Unternehmen unkritisch und unreflektiert alarmistische Szenarien und Behauptungen als Grundlage für eine “Studie” übernimmt, die jeglicher Sachlichkeit entbehren, auch wenn sie vom IPCC kommen, dann zeigt das allenfalls, wie verrottet und irrational die Debatte über den Klimawandel geworden ist.

Alles sehr schlechte Zeichen für die Zukunft, in der weniger der Klimawandel eine Bedrohung darstellen wird, sondern derartige Studien, die zur Begründung einer verschärften Klimapolitik herangezogen werden.

Vielleicht hätte McKinsey mal eine Studie den Auswirkungen der Klimapolitik auf die Wirtschaft und auf die betroffenen Bürger widmen sollen – wie zB Ursula von der Leyens Absicht, die EU bis 2050 komplett zu dekarbonisieren, was weder physikalisch noch technisch möglich sein wird (“Designing hypothetical roadmaps outlining complete elimination of fossil carbon from the global energy supply by 2050 (Jacobson et al. 2017) is nothing but an exercise in wishful thinking that ignores fundamental physical realities”, und weiter: “The complete decarbonization of the global energy supply will be an extremely challenging undertaking of an unprecedented scale and complexity that will not be accomplished –- even in the case of sustained, dedicated and extraordinarily costly commitment –- in a matter of a few decades”; Smil, 2019), es sei denn, man akzeptiert massive Einbußen im Lebensstandard.

Selbst wenn die totale De – Karbonisierung Europas bis 2050 möglich wäre, hätte dies keine messbaren Auswirkungen auf den weltweiten Klimatrend, weil die in Europa eingesparten Emissionen durch den Emissionsanstieg in den wachstumsstarken Regionen der Welt relativ schnell wieder wettgemacht würden.

Zur Erinnerung: Die Emissionen der EU liegen bei etwa 3,5 Mrd. t CO2, die weltweiten bei ca. 34 Mrd. t. Die Emissionen der Nicht – Industrieländer liegen bei ca. 21,5, steigen mit 2,4% pa relativ stark an, und die der Industrieländer bei ca. 12,5 Mrd. t CO2 und fallen seit ca. 10 Jahren mit ca 1,7% pa.

Demzufolge würde eine Total – Dekarbonisierung der EU durch den Anstieg der Emissionen im Rest der Welt, dh in den Schwellen und Entwicklungsländern, nach etwas mehr als fünf Jahren ausgeglichen werden.

Mit freundlichen Grüßen an Ursula von der Leyen.

Hierin zeigt sich die Irrationalität und die absolute Verlogenheit der deutschen und auch der europäischen Klimapolitik , die sich gern auf Studien wie die von McKinsey beruft.