Wenn´s Siebenschläfer regnet...

28. Juni 2015

.....dann regnet´s sieben Wochen lang. Richtig? Falsch!

Gestern, am Siebenschläfertag hat es verbreitet geregnet. Wird es jetzt sieben Wochen regnen? Auf gar keinen Fall. Am Siebenschläfertag kann es nach Belieben schütten, stürmen, regnen, was auch immer: Für den weiteren Verlauf des Sommers in Deutschland und Mitteleuropa ist das völlig irrelevant.
Viele Beispiele belegen, wie z. B. 1971 und 1991, als es praktisch bis zum letzten Junitag kühl und regnerisch blieb, dass der darauffolgende Hochsommer trocken, warm und sonnig werden kann.

Und dieses Jahr? Die Vorhersage vom 22. Juni 2015 hier scheint sich voll und ganz zu bestätigen: Die gegenwärtige relativ warme und auch sonnige Witterung wird bis spätestens Mittwoch nahezu überall in Deutschland einer sengenden Hitze Platz machen, bei der die Temperaturen verbreitet auf 30 - 36° steigen sollen und die bis zum Wochenende anhalten soll. Anschlließend soll sie - verbunden mit dem Durchzug eines Gewittertiefs - auch nur vorübergehend einer "Abkühlung" auf ca. 25° weichen, bis schon einen oder zwei Tage später erneut Heißluft vom spanischen Festland nach Deutschland hereinströmt.

Die Hitzewelle scheint im westlichen Deutschand, über Frankreich und den Benelux - Ländern besonders heftig zu werden, teilweise ist dort mit Temperaturen über 35° zu rechnen. Besonders schlimm soll es Frankreich treffen, wo bis zu 40° gemessen werden können. Diese Hitzewelle weckt Erinnerungen an den August 2003 und an den Juni 1976, wo bei einer sehr ähnlichen Wetterlage ebenfalls extreme Temperaturen zwischen 35 und 40° gemessen wurden.

Besonders schlimm ist die wahrscheinliche Andauer der Hitzewelle.
Nach einer vorübergehenden leichten Abkühlung zu Beginn der nächsten Woche soll sich gleich wieder Heißluft aus Südwesten auf den Weg nach Mitteleuropa machen, weil sich das kräftige Tief über dem Ostatlantik regeneriert und auf seiner Vorderseite den Heißluftstrom von der Iberischen Halbinsel wieder in Gang setzt.

Aus heutiger Sicht ist mit einem Andauern der sommerlich warmen oder auch heißen Witterung bis mindestens zum 10. Juli zu rechnen, zumindest wenn man den "Science - Fiction" Vorhersagen der Computer Wettervorhersage Modelle des Vorhersage Zeitraums von mehr als 240 Std. (10 Tage) Glauben schenken will.

Besonders problematisch ist dabei das sehr warscheinliche Andauern der Trockenheit in vielen Regionen Norddeutschlands. Sowohl im April als auch im Mai und Juni hat es in einigen Regionen deutlich weniger als 50% der normalen Niederschlagsmenge gegeben, wobei es aber meist recht kühl war.

Jetzt gesellt sich zur Trockenheit noch extreme Hitze, sodass es zur Ausdörrung von vielen Böden verbunden mit Dürreschäden kommen könnte.

Aufgrund der extremen Hitze, die für die ersten 10 Juli Tage absehbar ist, kann man bereits jetzt mit einiger Sicherheit sagen, dass der Juli in Deutschland insgesamt zu warm ausfallen wird, auch wenn sich nach dem 10. Juli relativ kühle Witterung einstellen sollte.

Dies ist deswegen der Fall, weil sommerliche Hitzeperioden oft zu extrem hohen positiven Temperaturabweichungen von 8 - 10°C pro Tag führen, kühle Witterungsperioden aber nur zu geringen negativen von vielleicht -1 bis -2°C.
Rein arithmetisch kann eine 5 - tägige Hitzeperiode dann zu einer kumulierten Abweichung von 40 Grad führen, die von einer 20tägigen kühlen und wolkigen (das typische deutsche Mistwetter im Sommer) Periode mit kumulativ - 20 Grad auch nicht mehr ausgeglichen werden kann.

Im Ergebnis ist dann der Monat zu warm, obwohl drei Wochen lang Mistwetter war.

Ob es so kommt, wissen wir natürlich noch nicht. Wir hoffen natürlich, dass es so nicht kommt, beten aber trotzdem für Regen