Ist Elekromobilität klimaneutral? Die große E-Auto Lüge5. Juli 2022Ende Juni 2022 hat die EU beschlossen, ab 2035 keine Kfz mit Verbrennermotor mehr für den Verkehr zuzulassen, sondern nur noch E-Fahrzeuge (engl. BEVs, Battery Electric Vehicles).Wir haben uns auf diesen Seiten in der Vergangenheit bereits häufiger mit der Frage befasst, ob die E-Mobilität klimaneutral ist (im Vergleich mit Verbrennerfahrzeugen) und sind überwiegend zur Einschätzung gelangt, dass der Klimavorteil der E-Mobilität entweder gering oder gar nicht vorhanden ist. Die Gründe hierfür sind zum einen der höhere Energiebedarf und die höheren CO2 Emissionen bei der Herstellung eines E-Autos (im wesentlichen wegen der Batterieherstellung ) und zum anderen die CO2 Emissionen bei der Erzeugung des Stroms, mit der E-Autos aufgeladen werden. Die tatsächliche Größenordnung der Mehremissionen bei der Herstellung und der Emissionen bei der Ladestromerzeugung war bereits in der Vergangenheit Gegenstand unterschiedlicher Studien und Untersuchungen (z. B. Qiao et al, 2017), die wir u. a. hier hier und hier zitiert haben. Allgemein wird geschätzt, wie hier hier zitiert, dass bei der Herstellung eines BEV ca. 50% mehr Energie verbraucht und CO2 emittiert wird, als bei der Herstellung eines Verbrennerfahrzeuges, im Mittel etwa 5t CO2 mehr, wobei erhebliche regionale Unterschiede auftreten in Abhängigkeit davon, wo das Fahrzeug hergestellt wird (z. B. Qiao et al, 2017 ) und in Abhängigkeit vom Fahrzeugtyp. Grundsätzlich gilt, wie bei allen Studien: Glaube keiner Studie, deren Eingangsprämissen du nicht selbst festgelegt hast. Denn wie jeder weiß, der solche Studien schon einmal durchgeführt hat, kann man die Ergebnisse durch die Prämissensetzung vorab festlegen. Das wissen natürlich auch Öko- und sonstige Institute, die den Klimavorteil der Elektromobilität “beweisen” wollen. Geht man davon aus, dass die Batterieherstellung für ein BEV im Mittel 5t CO2 mehr freisetzt, als die Herstellung eines Verbrenners, dann wäre der CO2 Nachteil eines BEV im Vergleich zu einem Dieselfahrzeug, das 5l/100 km verbraucht und 15.000 km pro Jahr gefahren wird, also 750 l Diesel verbraucht, und pro l Diesel ca. 2,6 kg CO2 emittiert, also knapp zwei t pro Jahr, nach etwa zweieinhalb Jahren ausgeglichen, wenn der Ladestrom CO2-frei erzeugt wird. Legt man jedoch den aktuellen deutschen Strommix zugrunde, in dem pro KWh etwa 420 g CO2 emittiert werden, dann werden bei einem durchschnittlichen Stromverbrauch von 20 KWh/100 km, was in etwa einem realen Verbrauch entspricht, im Jahr ca. 1,2 t CO2 emittiert. Der CO2 Vorteil eines BEV gegenüber einem Dieselfahrzeug liegt damit etwa bei 0,8 t CO2 pro Jahr. Der CO2 Nachteil eines BEV wäre demzufolge nach ca. sechs Jahren (sechs mal 0,8 = 4,8) und 90.000 km ausgeglichen. Anderen Rechnungen zufolge wäre der CO2 Nachteil eines BEV erst nach 160.000 – 200.000 km ausgeglichen – wie gesagt, je nach Annahmensetzung kann man zu unterschiedlichsten Ergebnissen gelangen. Egal, wie man rechnet: BEVs sind nicht klimaneutral. In unserem Beispiel betragen die CO2 Emissionen im deutschen Strommix ca. 80 g CO2/km, wesentlich höher als die von der EU vorgesehenen Flottendurchschnittswerte für 2030 von 45 g CO2/km. Die EU stuft Elektroautos jedoch mit Null CO2 Emissionen ein, weil sie keine Auspuffemissionen aufweisen – das ist die ganz große Lüge der Elektromobilität. Wir hatten bereits in der Vergangenheit erläutert, wie diese Lüge zustande gekommen ist. Die EU hat die Verbrauchsvorgaben für Verbrennerfahrzeuge im Laufe der Jahre immer weiter verschärft, bis zu einem Punkt, an dem Verbrenner diese Vorgaben technisch nicht mehr einhalten können. Gleichzeitig stuft sie die CO2 Emissionen von BEVs als Null ein – unzulässigerweise, wie soeben dargelegt. Dadurch erzwingt sie aber die Marktdurchdringung mit BEVs, denn BEVs stellen dann die einzige Möglichkeit für die Autobauer dar, überhaupt noch Automobile zu produzieren und zu verkaufen. Jetzt hat die EU auch noch beschlossen, ab 2035 ein totales Zulassungsverbot für Verbrenner zu erlassen und nur noch BEVs zuzulassen. Das ist ein typisches Beispiel für die Überregulierungswut der EU Bürokratie. Denn das Verbrennerverbot besteht de facto schon mit der Einführung von Emissionsgrenzwerten, die von Verbrennern niemals eingehalten werden können. Der Rettungsanker für Verbrenner durch e- fuels soll dadurch auch zunichte gemacht werden. Die FDP hat sich zu Recht für Technologieoffenheit bei der Erreichung der Emissionsvorgaben eingesetzt, inklusive von e-fuels und Wasserstoff, so wie es im Koalitionsvertrag steht, dem auch die Grünen zugestimmt haben. Aber die FDP ist ein weiteres Mal weich geworden und hat dem Druck der Grünen nachgegeben. Aus pragmatischer Perspektive kann man sagen, dass die Automobilindustrie unfassliche Milliardenbeträge in die Entwicklung der E – Mobilität gesteckt hat, die sie nicht mehr abschreiben will und deswegen ein großes Interesse daran hat, die E- Mobilität als Ersatz für Verbrennerfahrzeuge durchzudrücken. Eine technologische Variante, die dem Verbrenner ein Überleben einräumen würde, wenn auch nur als Nischenprogramm, wäre in der Modellpalette zu kostenaufwendig und wird deswegen als verzichtbar angesehen. Das heißt weiter, dass die Lüge der Klimaneutralität der E- Mobilität ein Zusammenspiel der Politik mit der Automobilindustrie darstellt. Beide profitieren davon – die Politik drückt ihre klimaideologischen Interessen durch, die Automobilindustrie schützt ihre Milliardeninvestitionen in die Elektromobilität. Wer nicht davon profitiert, ist der Bürger, dem die E – Mobilität als der heilige Gral vorgegaukelt wird. Sieht man z. B. Fernsehreklame für Automobile, wird fast durchweg nur für E-Autos geworben und deren “Vorteile” werden in den schönsten Farben ausgemalt. Aber der Bürger hat nichts davon, außer, dass er sich darüber freuen darf, Tausende von Euros vom Staat geschenkt zu bekommen für die Anschaffung eines E – Autos. Die Nachteile der E-Mobilität soll er schweigend in Kauf nehmen. Der Frust wird einsetzen, wenn man keine Langstreckenfahrten mehr stressfrei machen kann, weil man elendig lange an der Ladesäule warten muss, wenn man überhaupt eine findet, die dann auch frei ist und nicht von anderen besetzt ist, die vor einem dran sind. Wenn man Pech hat darf man auch noch nach 7 – 8 Jahren einen neuen Akku einbauen für 6000 – 8000 EUR, wobei der Preis des Akkus wohl den Restwert des Fahrzeugs übersteigt und ein wirtschaftlicher Totalschaden eintritt. Egal, wie: Das Ganze ist halt nicht klimaneutral, sondern spart nur relativ wenig CO2 ein, führt zu hohen Kosten, in Form von hohen Subventionen für die E – Mobilität und wegen des erforderlichen Ausbaus der Ladeinfrastruktur, dessen Finanzierung noch völlig in den Sternen steht. Irgendwann muss die Politik auch darüber nachdenken, wie sie die verlorenen Einnahmen aus der Mineralölsteuer ausgleichen will, denn sie kann nicht ewig die E – Mobilität subventionieren und mehr und mehr auf das Steueraufkommen aus der Mineralölsteuer (und der Mehrwertsteuer auf Mineralölprodukte) verzichten, je mehr E – Autos die Straßen bevölkern. Was wäre denn wirklich “klimaneutral” im Vergleich zu Verbrennern? Diskutiert werden sogenannte e-fuels und Wasserstoff, zu deren Herstellung vollständig erneuerbare Energien eingesetzt werden. Allerdings gehen bei dieser Umwandlung Zweidrittel bis Dreiviertel der eingesetzten Energie verloren, weswegen dies ein sehr teurer und ineffizienter Weg ist. Da man aber bei e-fuels die vorhandene Infrastruktur nutzen kann, die bei der E-Mobilität erst noch flächendeckend aufgebaut werden muss und deren Kosten auch in die Kosten der E-Mobilität eingerechnet werden müssen, ist nicht ganz klar, was am Ende teurer wird. Eines ist allerdings klar: Egal, wie es kommt, die Mobilität wird sich drastisch verteuern, der Lebensstandard und die Lebensqualität der Bürger werden sinken. |
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