Verblendung und Propaganda: Wenn das Skurrile und das Absurde sich die Hand reichen - Der Klimawandel in den Medien

15. April 2010

Eine Endlos-Geschichte mit immer neuen Facetten, immer skurriler, immer absurder ist die Darstellung des Klimawandels in den Medien. Man kann das lustig finden, sich darüber amüsieren, man kann sich auch darüber ärgern und dann sagen: Was soll’s ich will mich nicht ärgern. Nur: Die Medien nahmen eine zentrale Rolle ein – um nicht zu sagen die zentrale Rolle – bei der Wissensvermittlung an die nichts ahnende Öffentlichkeit. Wo soll der Durchschnittsbürger sein Wissen hernehmen, wenn nicht aus den Medien? Der schiere Propagandismus, der die mediale Darstellung durchdringt, macht Angst und erinnert an andere Beispiele aus der Geschichte, in der Meinungsmanipulation, Indoktrination und Propaganda das Meinungsbild der Öffentlichkeit „erfolgreich“ geprägt haben. Propaganda wirkt, das kann man mit Sicherheit auch hier sagen.

In den letzten Jahren hat sich die mediale Darstellung des Klimawandels immer weiter von jeglicher Realität entfernt. Die Medien haben vielmehr ihre eigene Realität geschaffen, quasi eine virtuelle Realität des Klimawandels. Der Trend ist ziemlich eindeutig nachweisbar, wenn man die Debatte in den Medien über die Jahre hinweg verfolgt. Man fragt sich: Wo bleibt eigentlich die kritische Analyse, die Recherche, das sonst übliche Hinterfragen von allgemein akzeptierten Glaubenssätzen, dessen sich gerade die sog. „kritisch-engagierten“ Medien sonst so rühmen. Da scheint ziemlich wenig übrig geblieben zu sein. Die Liste der unrühmlichen Beispiele ist schier endlos, sie reicht von „Bild“ bis „SZ“, vom ZDF bis RTL, von der „Hör Zu“ bis zur ADAC Motorwelt. Es gibt keine politischen und keine ideologischen Grenzen mehr, egal ob Unterschichtspresse oder intellektuell oder pseudo-intellektuell angehauchte Blätter, sie alle überbieten sich in Klimakatastrophen-Polemik – und entfernen sich immer weiter von jeglicher Realität.

So wird inzwischen beinahe unisono vermeldet, der menschengemachte Klimawandel sei für extreme Witterungsereignisse an sich verantwortlich, während man vor wenigen Jahren immerhin lediglich meinte, der Mensch sei für die Zunahme derartiger Ereignisse verantwortlich – man beachte den kleinen Unterschied.

Ob Klima- und Wetterextreme durch den menschlichen Einfluss tatsächlich zugenommen haben, sei einmal dahin gestellt, das ist eine andere Debatte, die wir an anderer Stelle führen. Hier geht es zunächst nur darum, dass in den Medien Dinge verbreitet werden, die jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehren, die sich vom sog. wissenschaftlichen Konsens der IPCC Berichte meilenweit entfernt haben und sogar noch die alarmistische Vision der Klimakatastrophe übertreffen.

Wenn beispielsweise in Unterrichtsmaterialien einer niedersächsischen Gesamtschule behauptet wird, der Energieverbrauch in den Industriestaaten sei für die Unwetter in der 3. Welt verantwortlich, wenn also derart verblendete Propaganda den armen nichts ahnenden Schülern als Wissen verkauft wird, wundert’s einen nicht mehr, dass Deutschland bei den PISA Studien nicht besonders gut abschneidet.

Wenn man dann ähnliches aus dem Mund von Peter Klöppel (RTL Nachrichten) oder von Petra Gerster (ZDF Heute Nachrichten) zu hören bekommt, fragt man sich: Wie kommt dieser „Disconnect“ zwischen Medien und Wissenschaft zustande? Was hat dazu geführt, das Wissen und Fakten durch Nicht-Wissen, Behauptungen, Meinungen und Spekulation, Indoktrination und Propaganda ersetzt werden? Wieso schaffen die Medien eine von der Realität losgelöste virtuelle Scheinwelt? Eine Scheinwelt, die die Bürger, den Medien vertrauend, aber als die Realität wahrnehmen. Das ist eines der größten Rätsel der Klimadebatte.

Zyniker würden meinen, was soll’s, es geht halt nicht darum, Wahrheiten zu vermitteln, sondern möglichst reißerische Stories zu verbreiten, die Leute zu schocken, Aufmerksamkeit zu erregen, Quote zu machen. Das entscheidende ist, was die Leute glauben, wenn die Leute glauben, der Mensch sei für Wetterextreme verantwortlich, Stürme, Überschwemmungen, Dürren, dann bewegt sich in der Politik was, sonst nicht. Steckt da etwa eine gezielte Manipulation dahinter, wird da etwa bewusst die Unwahrheit erzählt, um politisch etwas zu bewegen?

Immerhin, mit Nichts lässt sich so geschickt politisch manipulieren wie mit dem Erzeugen von Ängsten. Erzeuge in der Öffentlichkeit Ängste (Klimakatastrophe), dann biete (vermeintliche) Lösungen (Emissionsminderungen) an und präsentiere Dich als Retter.

Climatetruth meint, die mediale Klimakatastrophenpolemik und der offizielle „Klimaschutz“ gehen Hand in Hand. Ohne die Klimakatastrophenpolemik und das Erzeugen von Ängsten wäre klimapolitisch kaum etwas zu bewegen. Klimapolitik ist aber absolut sexy, je mehr man zu reduzieren beabsichtigt, desto besser steht man medial da. Deswegen der Überbietungs-Wettbewerb bei den internationalen Klimakonferenzen. Man will einfach besser dastehen als die anderen. Das beste dabei: Egal, ob das dem Klima nutzt oder nicht, ob es die Erwärmung messbar, nachweisbar bremst oder nicht, man steht politisch auf der Gewinnerseite. Denn irgendwelche Auswirkungen auf das Klima wird man allenfalls in 30, 50 oder 70 Jahren nachweisen können - wenn überhaupt. Aber da ist man dann ohnehin nicht mehr an der Macht. Aber auch die möglichen negativen wirtschaftlichen Auswirkungen einer überambitionierten Reduzierungsorgie wird man nicht mehr erleben, denn die werden sich erst in fünf oder zehn Jahren bemerkbar machen, nach dieser und auch der nächsten Legislaturperiode. Aber auch dann ist man nicht mehr an der Macht. Man erlebt die nachteiligen Auswirkungen also nicht mehr. „Klimaschutz“ ist für die Politik die ultimative „win-win“ Situation: Je ambitionierter die Klimaziele, desto mehr veröffentlichten und öffentlichen Beifall. Mögliche nachteilige Auswirkungen für Wirtschaft, Gesellschaft und den Bürger treten erst mit erheblicher Verzögerung ein, wenn man schon lange nicht mehr an der Macht ist. Klimapolitik ist der schlussendliche politische Traum der „Instant Gratification“, des Genusses ohne Reue. Die Klimapolitik braucht die Klimakatastrophe, die mediale Katastrophenpolemik zu ihrer Rechtfertigung. Aber vielleicht auch zur Durchsetzung ganz anderer Ziele, die mit „Klimaschutz“ gar nichts zu tun haben (Thorsten Mann ).