Ein weiterer milder Winter geht vorbei – wie wird der März?

16. Februar 2024


Der meteorologische Winter endet zwar erst am 29. Februar, aber trotzdem kann man bereits heute davon ausgehen, dass der Februar 2024 nicht nur sehr mild, sondern extrem mild ausfallen wird.

Denn die bisherigen Temperaturabweichungen liegen deutschlandweit (im Link kann die gewünschte Stadt angeklickt werden) bei mehr als + 5° C über den Normalwerten der Periode 1961 – 1990; sie sind etwas geringer im Vergleich zur Periode 1991 – 2020.

Wir beziehen uns hier aber vorzugsweise auf die Periode 1961 – 1990, da diese noch relativ wenig von der globalen Erwärmung durch Treibhausgase beeinflusst war und deswegen ein besseres Bild der Erwärmung seither bietet.

Den aktuellen numerischen Wettervorhersagen zufolge soll die überwiegend milde Witterung (Zustrom von milder Atlantikluft) auch in den nächsten 10 – 15 Tagen erhalten bleiben, weswegen man heute (16. Februar 2024) davon ausgehen kann, dass auch der gesamte Monat sehr mild bis extrem mild ausfallen wird.

Nicht nur der Februar, sondern auch die vorangegangenen Wintermonate Dezember und Januar sind deutlich zu mild ausgefallen, sodass unsere Vorhersage eines insgesamt zu milden Winters, die wir bereits Anfang Dezember 2023 abgegeben haben, uneingeschränkt eingetroffen ist.

Grundlage dieser Vorhersage war die simple, aber offenkundig sehr stichhaltige Beobachtung, dass ein sehr milder September in Deutschland nahezu ausnahmslos von einem milden Winter gefolgt wurde, zumindest in der Zeit nach dem 2. Weltkrieg.

Wie wir bereits hier zeigen konnten, ist es möglich, aus dem Witterungsverlauf der Monate Januar und Februar Rückschlüsse auf die Witterung des darauffolgenden Monats März zu ziehen.

Wenn sowohl der Januar als auch der Februar mindestens ein Grad zu warm waren im Vergleich zum Mittelwert 1761 – 1970 der Temperaturreihe des Witterungsforschers Franz Baur, dann fiel der darauffolgende März mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 90% (in 20 von 22 Fällen) ebenfalls zu warm aus.

Wenn einer der beiden Monate Januar oder Februar um mindestens 3° zu warm ausfiel, fiel der März in allen Fällen (13) zu warm, und in etwa Dreiviertel aller Fälle deutlich, nämlich mehr als 2°, zu warm aus.

Um wie viel die Monate Januar und Februar in der Baur – Reihe von 1761 – 1970 zu warm ausfallen weiß man noch nicht, da die Zahlen noch nicht verfügbar sind.

Da aber die Wintermonate 1961 – 1990 bereits wärmer waren, als im Mittel 1761 – 1970, ist klar, dass auch die Wintermonate 2023/24, die wärmer als 1961 – 1990 waren, im Vergleich zu 1761 – 1970 noch wärmer waren.

Deswegen wird der Februar mindestens 3° und der Januar mindestens 1° wärmer ausfallen, als das Baur – Mittel 1761 – 1970, weswegen man die hier 2014 abgeleitete Regel anwenden und einen milden bzw. mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit einen sehr milden März vorhersagen kann.

Wir hatten auf dieser Grundlage bereits im Februar 2020 einen sehr milden März 2020 vorher gesagt; eine Vorhersage, die voll und ganz eingetroffen ist.

Man darf gespannt sein, wie es dieses Jahr ausgehen wird.